Der 30. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM), der traditionsreichen und mit Abstand größten Gesellschaft für das interdisziplinäre Fachgebiet "Perinatale Medizin" im deutschsprachigen Raum im gesamten Bereich der Geburtshilfe, Neonatologie, Hebammenwissenschaft sowie deren Nachbargebiete, ging erfolgreich zu Ende. Erstmals wurden neben befreundeten Fachgesellschaften auch die europäischen Partnergesellschaften zu Satellitensymposien eingeladen, um gemeinsam die Zukunft der Perinatalmedizin zu diskutieren.  

Wie Tagungspräsident Prof. Dr. med. Ekkehard Schleußner, Jena, betonte, gelang es dem hochkarätigen interdisziplinären und interprofessionellen Fachkongress, das pandemiebedingte digitale Format zur Chance einer Internationalisierung zu nutzen: „Wir haben unseren deutschen Kongress für unsere Kollegen in Europa geöffnet und – gemeinsam mit der Europäischen Assoziation Perinatologischer Fachgesellschaften (EAPM) – erstmals für deren Mitglieder englischsprachige Kongressbeiträge und Seminare angeboten. Das war ein voller Erfolg!“

Die gewachsene „Digitalkompetenz“ ermöglichte an allen Kongresstagen lebhafte Diskussionen im Podium und in kleinen Gruppen. Auf Grundlage des altbewährten Credos der Perinatologie „PantaRhei – alles fließt“, nach dem nur der Wandel beständig ist, umfasste das spannende Kongressmotto „Wandel als Herausforderung“ die besonderen Herausforderungen der heutigen Zeit zur bestmöglichen Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen. Das durch die COVID-Pandemie maßgeblich geprägte private wie berufliche Leben, Veränderungen der täglichen Arbeit und auch der Gesellschaft durch ungewohnte Änderungen in kürzester Zeit wurden von renommierten Referenten gemeinsam mit ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen, Hebammen und Fachkräften der Geburtshilfe, Neonatologie und interdisziplinär verbundenen Fachgebiete in den Blick genommen.

In den lebhaften Diskussionen ging es um aktuelle Fragestellungen der Geburtshilfe und Neonatologie – von Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geburtsmedizin bis hin zum demographischen Wandel in Praxen und Kliniken, zu veränderten Vorstellungen junger Menschen an Beruf und Leben und dem damit verbundene wachsende Nachwuchsproblem. Angesichts der anspruchsvollen, aber auch belastenden Arbeiten der Schwestern, Hebammen, Frauen- und Kinderärzte in Kreißsaal und Neugeborenen-Intensivstation wurden Wege zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Lebensgestaltung diskutiert, mit denen die Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen optimiert werden könnte. 

Ein weiterer Schwerpunkt waren dramatische gesundheitliche Konsequenzen durch die Klimakrise: Schon jetzt werde in Hitzeperioden ein Anstieg der Frühgeburtenrate um etwa 16 Prozent festgestellt und das Risiko für Schwangerschafts-Bluthochdruck nehme zu. Studien berichteten von einer Zunahme bestimmter fetaler Fehlbildungen, die auf Stoffwechsel- und Herz-Kreislaufreaktionen durch Hitzestress zurückgeführt werden.

Das vielfältige wissenschaftliche Programm des interprofessionellen Kongresses umfasste die Präsentation neuester wissenschaftlicher Ergebnisse in der Geburtshilfe und Neonatologie zu Entwicklungen in Praxis und Klinik mit aktuellen Fallvorstellungen und Expertengesprächen. „Wir mussten lernen, dass Schwangere ein höheres Risiko für schwerere COVID-19-Erkrankungen haben“, wie Prof. Schleußner betonte. Das war mit ein Grund, dass sich die geburtshilflichen Fachgesellschaften vehement und mit Erfolg für die uneingeschränkte Möglichkeit der Impfung auch von Schwangeren einsetzten. In mehreren Sitzungen wurden die gesammelten Erfahrungen und neuesten Erkenntnisse diskutiert, um für weitere Pandemiewellen möglichst gut vorbereitet zu sein.  

In der Hauptsitzung „COVID-19 – Was haben wir gelernt?!“ ging es unter anderem um die Erfahrungen von Eltern während der Pandemie, um die COVID-Impfung von Schwangeren mit Erfahrungen aus dem Wiener Impfprogramm und um die Vorstellung der SCENARIO-Studie mit Untersuchungen zur Prävalenz der SARS-CoV-2-Infektion in verschiedenen Regionen. Eine eigene wissenschaftliche Sitzung zu„SARS-CoV-2-Infektionen in der Schwangerschaft“ beschäftigte sich mit Fakten und Mythen zur vertikalen Transmission und mit der Frage, welche Auswirkungen eine mütterliche SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft auf das Kind haben kann.  

Kongress-Highlights waren neben den Verleihungen des Maternité-Preises an Prof. Dr. med. Rolf Maier, Marburg, und des Credé-Preises an PD Dr. med. Thorsten Braun, Berlin, die feierliche Verleihung weiterer Vortrags-, ePoster- und Wissenschafts-Preise. Internationale Referenten umrissen die aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Entwicklungen: So sprach der Präsident der EAPM Prof. DiogoAyres-de-Campos, Lissabon/ Portugal, über eine notwendige Umorientierung in der Betreuung unter der Geburt und Prof. Dr. Rabih Chaouis, Berlin, zur „Pränataldiagnostik heute und übermorgen”. Prof. Bo Jacobsson, Gothenburg/ Schweden, stellte neue Ergebnisse zu molekulargenetischen Ursachen für Frühgeburten vor. Um brisante ethische Fragen ging es in der Diskussion im Anschluss an die Präsentation von Dr. Annie Janvier, Montreal/ Kanada, zum Wert des Lebens bei Frühgeborenen: “Intensive care decisions and the value of life”.

Konzepte für aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Perinatalen Medizin, die in mehreren Podiumsdiskussionen besprochen wurden, werden sicher auch auf dem nächsten Kongress der DGPM 2023 weiter diskutiert werden müssen.  

Weitere Informationen auf der Kongress-Homepage unter www.dgpm-kongress.de, Hintergrund-Informationen zur DGPM unter www.dgpm-online.org.

Hintergrund 

Der Perinatalkongress der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) e.V. findet traditionell alle zwei Jahre in Berlin statt und gilt seit Jahrzehnten als wichtigstes Forum im deutschsprachigen Raum, um aktuelle perinatologische Themen interdisziplinär zu diskutieren. Das umfangreiche und vielfältige wissenschaftliche Programm wird gemeinsam von verschiedenen Berufsgruppen und Fachgesellschaften gestaltet. In der Tradition des interdisziplinären Austausches aller an der Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen beteiligten Fachgebiete werden neben Hebammen, KinderkrankenpflegerInnen, Frauen- und KinderärztInnen auch gemeinsame Sitzungen mit KinderchirurgInnen, KinderradiologInnen sowie KinderpathologInnen durchgeführt mit dem gemeinsamen Ziel der bestmöglichen Versorgung der Frauen und Kinder.  

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