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  • Wenn Beschwerden Wochen nach einer Corona-Infektion nicht abklingen, müssen sie eigens behandelt werden.
  • Für ein Forschungsprojekt sucht die Dr. Becker Kiliani-Klinik Post-/Long-COVID-Betroffene.
  • Freistaat Bayern fördert das Projekt „ASAP – Assistierter Sofortiger Augmentierter Post-/Long-COVID Plan“ mit mehr als einer halben Million Euro.

Angstzustände, Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot und vor allem eine anhaltende Erschöpfung – mit diesen und anderen Symptomen kämpfen viele Patient:innen auch noch Wochen, manchmal Monate nach ihrer Corona-Infektion. Derzeitigen Schätzungen zufolge leiden mehr als 15 Prozent der Menschen nach einer Corona-Erkrankung daran. Trotzdem sind die Behandlungswege für die Post-/Long-COVID-Erkrankten häufig nicht klar.

Unter ihnen sind auch viele, bei denen die akute Erkrankung eher mild verlaufen ist, wie Dr. Cay Cordes, neurologischer Chefarzt der Dr. Becker Kiliani-Klinik beschreibt: „An Long- bzw. Post-COVID erkranken nicht nur die COVID-Patienten, die schwerstbetroffen und zum Teil noch beatmet zu uns in die neurologische Reha gekommen sind. Oftmals trifft es auch solche, deren Beschwerden in der Akutphase kaum von einer normalen Erkältung zu unterscheiden waren.“ Besonders an dieser Stelle entstehe eine Versorgungslücke, da diese Betroffenen noch nicht in einer ärztlichen Betreuung waren. „Mit dem ASAP-Projekt hat die Dr. Becker Kiliani-Klinik auf den Forschungsaufruf der Landes-Regierung reagiert. Wir wollen helfen, zeitnah Konzepte und klare Behandlungswege für Betroffene zu entwickeln,“ so der ärztliche Projektleiter in der auf neurologische Rehabilitation spezialisierten Klinik.

Die Eigenwahrnehmung der Patient:innen ernst nehmen

Vor allem die anhaltende Erschöpfung, die sogenannte Fatigue, ist eines der bisher am häufigsten bei Long- und Post-COVID beschriebenen Symptome. Dr. Cordes erklärt: „Die stark ausgeprägte Müdigkeit entspricht dann nicht der vorhergehenden Belastung. Als Symptom ist uns das auch von anderen Erkrankungen bekannt, beispielsweise der Multiplen Sklerose. In der neurologischen Rehabilitation haben wir deshalb schon viel Erfahrung mit wirksamen therapeutischen Ansätzen.“ Bei Symptomen wie der Fatigue, aber auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sei es sehr wichtig, jetzt mit den Betroffenen eng zusammenzuarbeiten. Denn während Folgen wie eine eingeschränkte Lungenfunktion gut messbar seien, gelte es bei diesen subjektiven Beschwerden die Einschätzung der Patienten zu erfragen. Nur so könnten wirksame Behandlungskonzepte für Post-COVID / Long-COVID entstehen, betont Dr. Cordes. 

Digitales Screening für Betroffene mit Wohnsitz in Bayern

Für das ASAP-Forschungsprojekt sucht die Dr. Becker Kiliani-Klinik aktuell 120 Patient:innen mit Long- oder Post-COVID-Symptomen mit Wohnsitz in Bayern. Nach einer Online-Befragung (Screening) werden Betroffene mit Behandlungsbedarf im Laufe des Jahres zu einer dreitägigen Diagnostik in die Dr. Becker Kiliani-Klinik nach Bad Windsheim eingeladen. „Die Patienten werden danach unsere Klinik mit klaren Empfehlungen für die weitere Behandlung verlassen“, so Dr. Cordes. Das könne z. B. eine stationäre Rehabilitation sein oder Empfehlungen für ambulante Maßnahmen wie Bewegungstherapie, Atemübungen oder psychotherapeutische Betreuung. Während der gesamten Projektlaufzeit begleiten Lotsen die Teilnehmer:innen und stehen ihnen für Fragen zur Verfügung.

Voraussetzungen für die Teilnahme am Forschungsprojekt sind unter anderem, dass die COVID-19-Erkrankung nachgewiesen ist, die Betroffenen aus Bayern kommen und im erwerbsfähigen Alter sind. 

Das ASAP-Projekt gehört zur Förderinitiative „Post-COVID-Syndrom“ und läuft bis zum 31.12.22. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit fördert das Projekt mit mehr als einer halben Million Euro. Wissenschaftlicher Kooperationspartner der Dr. Becker Kiliani-Klinik ist die Jacobs University Bremen.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme finden Sie unter: asap.dbkg.de

Dr. Becker Kiliani-Klinik

Die Dr. Becker Kiliani-Klinik in Bad Windsheim führt qualitätsgeprüfte Rehabilitationsmaßnahmen für Patient:innen mit neurologischen, orthopädisch-/traumatologischen sowie neuro-onkologischen Erkrankungen durch. Jährlich werden in der Klinik rund 3.400 Patient:innen auf höchstem medizinischem Niveau therapiert. Ein Behandlungsschwerpunkt ist die neurologische Frührehabilitation für neurologisch schwerstbetroffene Patient:innen. Seit 2006 ist die Klinik außerdem anerkanntes Multiple-Sklerose-Zentrum. www.dbkg.de/kiliani-klinik

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