Vor allem Städter und Bewohner von Geschosswohnungen haben im Verlauf der Corona-Pandemie ihre bisherige Wohnsituation noch einmal gründlich überdacht. Oft paart sich eine überdurchschnittliche Veränderungsbereitschaft mit einer pandemiebedingten Tätigkeit im Homeoffice. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), mit der ein Expertenteam des Berliner Forschungs- und Beratungsunternehmens empirica die sozio-ökonomische Betroffenheit der Bürger und deren Schlussfolgerungen aus der Coronazeit untersuchte. In den Befragungen, die von INSA Consulere durchgeführt wurden, gaben fünf Prozent an, dass sie wegen Corona ihre Wohnsituation bereits verändert haben. Weitere zehn Prozent planen dies zumindest. Nicht unerwartet seien darunter, so die Experten, viele Jüngere, die ohnehin offener für eine Veränderung des Wohnumfeldes sind.

Die weitverbreitete Vermutung, dass nach den Erfahrungen des Homeoffice eine Flucht in große Wohnungen einsetze, sei allerdings nicht immer richtig. „Zwar erfordert Homeoffice tendenziell mehr Platz, korrelierende Einkommensverluste können jedoch auch den Umzug in kleinere Wohnungen nahelegen. Die Zusammenhänge sind daher komplexer“, stellen die Studienautoren fest. Die Arbeit im Homeoffice sei eben nur einer von mehreren Bestimmungsgründen.

Die Studie relativiert noch eine weitere Annahme: Auch nicht jeder, der im Lockdown oder im Homeoffice unter Enge gelitten hat, möchte unbedingt „ins Grüne“ oder „aufs Land“. Etliche zieht es sogar, wie die Befragungen ergaben, in eine städtischere Umgebung. Die Autoren führen dafür mehrere Erklärungen an. Erstens konnten Geringverdiener schon vor Corona die Mieten und Kaufpreise in den Städten nicht mehr bezahlen und suchten ihr Glück daher zunehmend im Umland. Das geschah allerdings unfreiwillig. Sie wurden verdrängt und wären lieber in der City geblieben. Zweitens haben Gutverdiener im Homeoffice ambivalente Erfahrungen gemacht. Zwar spürte man die Enge, aber man vermisste auch soziale Kontakte. Diese finden Heimarbeiter dann eher in einem urbanen Wohnumfeld. Jene, die beruflich-finanziell von der Corona-Pandemie betroffen waren, erhoffen sich wiederum in der Stadt eher neue und sicherere Jobs. 

Der DIA-Studie mit dem Titel „Gibt es Long Covid beim Sparen und Wohnen?“ liegen empirische Daten aus einer Repräsentativbefragung zugrunde, die im Frühjahr 2021 unter 1.006 Personen stattfand. Aufbauend auf die daraus abgeleitete Typologie wählten die Studienautoren Haushalte für Tiefeninterviews aus. In den Tiefeninterviews im August 2021 erfragten sie dann Details zum jeweiligen Entscheidungshintergrund.

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