Entscheidend für effiziente Logistik- und Produktionsprozesse ist, dass Teile und Güter zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind: Dafür sorgen innerhalb der Produktionswerke fahrerlose Transportsysteme, kurz FTS, die miteinander vernetzt agieren. Mit der gemeinsam von VDA und VDMA entwickelten Schnittstelle "VDA 5050" können bereits seit 2019 erfolgreich verschiedene Fahrzeuge verschiedener Hersteller miteinander vernetzt werden.

Nun wurde unter Koordination des Verbands der Automobilindustrie VDA und des VDMA Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik sowie mit Unterstützung des KIT Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme IFL die Schnittstelle weiterentwickelt und die Version 2.0.0 eingeführt. Die neue Version definiert die notwendigen und optionalen Parameter für ein Fahrerloses Transportfahrzeug FTF (Factsheet), die im Vorfeld vom FTF an das Leitsystem mitgeteilt werden müssen. Neben Änderungen bei der Logik der Auftragsannahme und Anpassungen bei der verpflichtenden Schreibweise von Enumerationen wurden unter anderem auch Korrekturen bei den zulässigen Zeichen und Feldlängen umgesetzt.

Robert Cameron, Leiter der Abteilung Produktion, Logistik und Aftermarket des VDA, sagt:

"Die weiterentwickelte Schnittstelle VDA 5050 ist ein Meilenstein für die Branche. Mit der VDA 5050 erleichtern wir die Handhabung zunehmend komplexer Produktionsketten ungemein, dementsprechend große Möglichkeiten bietet die Schnittstelle quer durch die Industriezweige. Das Interesse ist auch über die Automobilbranche hinaus gewaltig."

Andreas Scherb, Leiter der Fachabteilung Fahrerlose Transportsysteme im VDMA Fachverband Fördertechnik und Intralogistik, betont: „Mit der neuen Version wurden wichtige Erfahrungen aus den ersten Kundenprojekten und aus dem Live-Test beim AGV Mesh-Up im vergangenen Jahr umgesetzt."

Peter Kiermaier, Leiter Logistikplanung in den BMW Group Werken Dingolfing und Debrecen: „Die BMW Group unterstützt als aktives Mitglied der Projektgruppe die Entwicklung der VDA 5050 von Beginn an und hat seit März 2021 den Vorsitz der VDA-Projektgruppe inne. Wir setzen die VDA 5050 bereits in mehreren Projekten mit Smart Transport Robots, autonomen Routenzügen und autonomen Staplern erfolgreich ein. Bei der Ausschreibung neuer Fahrerloser Transportsysteme ist sie als Standard gesetzt. Durch die vereinfachte Anbindung und Integration neuer autonomer Fahrzeugtypen haben sich die Erwartungen an die VDA 5050 bisher vollumfänglich erfüllt. Die nächsten Schritte zur Erweiterung der VDA 5050 wie beispielsweise die Integration von Karten und Zonen werden zu weiteren Synergien führen.“ 

Die Version VDA 5050 2.0.0 steht interessierten Nutzern in englischer und deutscher Sprache auf der Web-Seite des VDA zur Verfügung. Die deutschsprachige Version finden Sie hier, die englischsprachige Version hier.

Hinweise

Testen
Die Verbände freuen sich über Feedback und laden alle Interessierten ein, sich über das GitHub Repository an der Weiterentwicklung des Schnittstellenprotokolls zu beteiligen:
https://github.com/VDA5050/VDA5050

Neuerungen
Änderungen zur vorangegangenen Version 1.1. lassen sich im GitHub unter folgendem Link anzeigen: https://github.com/VDA5050/VDA5050/compare/main…development 

Live-Präsentation

2021 fand im Rahmen des TEST CAMP INTRALOGISTICS in Dortmund der erste Live-Test der VDA 5050 statt. Initiiert durch den VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik fuhren insgesamt sechs Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller gesteuert vom Leitsystem eines weiteren Unternehmens. In diesem Jahr folgt eine Fortsetzung des AGV Mesh-Up. Ging es bei der Premiere darum, grundsätzlich das Fahren mit der Schnittstelle zu demonstrieren, wird die zweite Auflage des AGV Mesh-Up 2022 weitere Funktionen zeigen, die durch die VDA 5050 ermöglicht werden.  Dieses Jahr nehmen unter anderem DS AUTOMOTION GmbH, ek robotics GmbH, incubed IT GmbH, Omron Electronics GmbH, SAFELOG GmbH, SIEMENS AG und SYNAOS GmbH teil.  Weitere Informationen zum AGV Mesh-Up gibt es hier: https://www.vdma.org/agv-mesh-up

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