„Was lange währt, wird endlich gut“, das war die Erstreaktion von Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), auf den gestrigen (22.03.2022) Ministerratsbeschluss zum Medizincampus Niederbayern. Für Quitterer scheint nun seine langjährige Forderung nach mehr Studienplätzen im Fach Humanmedizin und insbesondere nach einem Medizincampus im Regierungsbezirk Niederbayern in Erfüllung zu gehen. „Mehr Arztarbeitszeit durch mehr Studienplätze für Humanmedizin in Deutschland“, reklamierte Bayerns Ärztepräsident so auch am vergangenen Bayerischen Ärztetag, der im Vorjahr in Hof stattgefunden hatte und legt heute nach: „Eine regionale Zugangsquote sollte mit der Implementierung des neuen Medizincampus verbunden sein, damit die regionale Patientenversorgung auch nachhaltig davon profitiert.“ Die Standorte in Niederbayern für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses sollen Passau, Landshut, Deggendorf, Straubing und – das in der Oberpfalz liegende – Regensburg sein. Ziel sei es, gut 600 Studienplätze zu schaffen.

Für das Medizinstudium forderte Quitterer wiederholt eine akademisch-universitäre Ausbildung. „Wir stehen vor einem dramatischen Problem der gesunkenen Studienplatzzahlen seit der deutschen Wiedervereinigung bei einem zeitgleichen Wandel des Arztberufs angesichts der demografischen Entwicklung sowie neuer Arbeitsbiografien“, so der Präsident. Es sei eine staatliche Aufgabe, Universitäten mit Medizinischen Fakultäten in ausreichender Anzahl bereitzustellen und zu finanzieren. Dies sei sein Bildungsauftrag und Teil seiner Daseinsvorsorge. „Wir benötigen eine universitäre Ausbildung in der Humanmedizin, weil wir in einem globalen Wettbewerb auf mehr und nicht weniger wissenschaftlich orientierten Inhalt und Fähigkeit zum Umgang mit sich überlagernden Themen setzen müssen“, so Quitterer.

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