Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fordert die Exploration heimischer Öl- und Gasreserven. In Anbetracht des Ukrainekrieges und der dadurch ausgelösten Energiekrise müsse Deutschland „umdenken und umlenken“. Im Vorfeld des Ludwig-Erhard-Gipfels sagte Lindner gegenüber dem Debattenmagazin „The European": „Um es klar zu sagen. Ich halte die Festlegung des Koalitionsvertrages, dass wir in der Nordsee nicht mehr Öl und Gas fördern wollen und keine neuen Felder explorieren wollen, für aus der Zeit gefallen.“ Und weiter: „Wir haben Reserven bei den Rohstoffen, die wir bislang nicht nutzen.“
 
Lindner verweist auf die drohende Versorgungslücke durch ausbleibende Lieferungen aus Russland. Deutschland müsse energiepolitisch stärker „auf eigenen Beinen stehen“. Daher werde man die erneuerbaren Energien systematisch ausbauen. Aber man müsse auch Alternativen ins Auge fassen. Die heimische Öl- und Gasexploration habe „angesichts des gestiegenen Energiepreisniveaus eine ganz andere Wirtschaftlichkeitsperspektive als man zuvor vermutet hat.“. Hier müsse man „mit unseren europäischen Partnern“ ins Gespräch kommen: „Insbesondere mit den Niederlanden müssen wir schauen, was da in der Nordsee konkret geht.“
 
Alleine aus dem Erdgasfeld im deutsch-niederländischen Grenzgebiet in der Nordsee bei Borkum könnte nach Schätzungen des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie jährlich rund eine Milliarde Kubikmeter Gas gefördert werden.
 
Über den Ludwig-Erhard-Gipfel
Der „Ludwig-Erhard-Gipfel“, eines der wichtigsten Meinungsführertreffen Deutschlands, findet am 21. und 22. April 2022 am Tegernsee statt. Größen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien suchen gemeinsam nach Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Der thematische Fokus liegt auf Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Auswirkungen auf Europas Sicherheit, die Diskussion um die Stabilität demokratischer Werte, strategische Abhängigkeiten, Energieversorgung sowie die Rolle des Staates. Auch das Schwerpunktthema Nachhaltigkeit wird vor diesem Hintergrund debattiert. Gastgeber ist die Verlagsgruppe WEIMER MEDIA GROUP. Medienpartner ntv, RTL und FOCUS Online begleiten die unter der Schirmherrschaft von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stehende Konferenz und berichten umfassend im TV und online.
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