Der Krankenstand im März 2022 bei den knapp 4,5 Millionen BKK-versicherten Beschäftigten war mit 6,75 Prozent ungewöhnlich hoch und erreicht damit einen fast identischen Wert wie zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 mit 6,74 Prozent. Besonders auffällig ist der noch einmal sprunghaft gestiegene Krankenstand im Zusammenhang mit den sogenannten „normalen“ Atemwegserkrankungen (außer COVID-19): Allein mehr als jede vierte Krankmeldung (25,5 Prozent) geht im März 2022 auf eine Beeinträchtigung der Atemwege zurück (siehe Diagramm).

Ein neuer Rekord wurde auch bei der Auswertung der Berufstätigen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose mit 154 AU-Fällen bzw. insgesamt 1.250 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten seit Beginn der Pandemie erreicht. Dagegen verharrt die durchschnittliche Falldauer mit 8,1 Tagen je Fall auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau, was in der Mehrzahl der AU-Fälle für einen milderen Verlauf als bei den Vorgängervarianten des Sars-CoV-2-Virus spricht (siehe Diagramm). Bezogen auf alle AU-Fälle bzw. AU-Tage im Berichtsmonat beträgt der Anteil der mit COVID-19 in Verbindung stehenden AU-Fälle 8,6 Prozent bzw. bei den AU-Tagen 6,0 Prozent.

Besonders stark betroffen und noch einmal gegenüber dem Vormonat Februar weiter gestiegen, sind die AU-Daten in den Wirtschaftsbereichen des Gesundheitswesens mit 210 AU-Fällen bzw. 1.775 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten (Februar 2022: 137 AU-Fälle bzw. 1.123 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten), der Heime mit 193 AU-Fällen bzw. 1.757 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten (Februar 2022: 125 AU-Fälle bzw. 1.135 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten) sowie im Bereich Erziehung und Unterricht mit 189 AU-Fällen bzw. 1.604 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten (Februar 2022: 134 AU-Fälle bzw. 1.095 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten).

„Unsere Experten gehen davon aus, dass die Fehlzeiten im Zusammenhang mit COVID-19 im April und den Folgemonaten auf einem hohen Niveau verharren werden: Bisher sind keine Anzeichen sichtbar, dass die in den letzten Jahren zu beobachtende „Sommerpause“ des Virus auch in diesem Jahr eintritt“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Rheinland-Pfalz am häufigsten betroffen:

Schaut man auf die regionale Verteilung der Covid-19-Diagnosen, so sind die Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern mit 193 AU-Fällen bzw. 1.762 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten am häufigsten betroffen, gefolgt von Bayern mit 192 AU-Fällen bzw. 1.497 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten und Rheinland-Pfalz mit 190 AU-Fällen bzw. 1.582 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten. Damit liegen die drei Länder am deutlichsten über dem Bundestrend.

Am wenigsten betroffen von einer Covid-19-Diagnose sind die Beschäftigten in Hamburg mit 81 AU-Fällen bzw. 615 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten. Gefolgt von Bremen mit 89 AU-Fällen bzw. 702 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigten.

Die meisten Infektionen finden mittlerweile in der Altersgruppe der 15- bis 24-jährigen statt (182 AU-Fälle bzw. 1.304 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten). Klar erkennbar ist ein deutliches Gefälle zwischen Männern (138 AU-Fälle bzw. 1.101 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten) und Frauen (172 AU-Fälle bzw. 1.426 AU-Tage je 10.000 Beschäftigten).

„Wichtig ist jetzt mit Blick auf den kommenden Herbst, Handlungsoptionen für mögliche weitere Szenarien zu planen und zu antizipieren“, appelliert Franz Knieps an die Politik.

Monatlicher Krankenstand – immer aktuell und auf dem Laufenden

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