Die neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat seit ihrem ersten Amtstag vor allem ein Thema: Alleinerziehende. Gemeinsame Elternschaft und die Einbindung auch des zweiten Elternteils nach einer Trennung scheint es plötzlich nicht mehr zu geben. Kann die Ministerin eigene Situation und ihre Mitgliedschaft in Alleinerziehendenverbänden nicht von ihrem politischen Auftrag trennen?

Bundesfamilienministerinnen (Männer gab es in diesem Amt seit 1985 nicht mehr) haben den Auftrag, für alle Menschen in Deutschland Politik zu machen, unabhängig von persönlichen Einstellungen. Haftete dem Ministerium bereits in der Vergangenheit der Ruf an, insbesondere Männer und Väter kaum zu beachten, scheint diese Ausrichtung sich in den letzten Wochen seit Amtsantritt der neuen Bundesfamilienministerin Lisa Paus noch einmal verschärft zu haben.

Wurde bisher noch angestrebt, gemeinsame Elternschaft auch nach einer Trennung, zu fördern und so vor allem Mütter von der Hauptlast der Kinderbetreuung und Erziehung zu entlasten, so scheint der neue Fokus zu sein, vor allem Alleinerziehung zu fördern.

„Die beste, kindgerechte Entlastung von Alleinerziehenden ist immer noch die Einbindung des zweiten Elternteils, meist des Vaters, sofern dieser zur Verfügung steht. Die aktuelle Kommunikationsstrategie des Bundesfamilienministeriums blendet diesen jedoch konsequent aus oder weist dem Vater lediglich die Rolle des ‚Täters ‘ zu“, erklärt Markus Witt, Mitglied im Bundesvorstand des Vereins Väteraufbruch für Kinder e.V. So hob Paus hervor, „Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind, haben ein Recht auf Schutz und Beratung“ und übernimmt damit die Sprachregelung von Alleinerziehendenvereinen, welche häufig ausschließlich Männer und Väter als Täter sehen. Kinder, welche Gewalt durch die Mutter erfahren, bleiben ebenso unerwähnt wie ungeschützt. Paus bekundete weiter, dass ihr die Unterstützung von alleinerziehenden Müttern ein wichtiges Anliegen sei – Väter in dieser Rolle blendet die Ministerin aus.

„Der Väteraufbruch für Kinder e.V. bekundet klare Solidarität mit all jenen, die unverschuldet alleinerziehend geworden sind. Es darf aber nicht passieren, dass mutwillig Alleinerziehende, welche den zweiten Elternteil aus dessen Verantwortung drängen, dieselbe Unterstützung erhalten. Andernorts dringend erforderliche finanzielle Förderungen dürfen nicht in den Missbrauch des Kindes als Waffe im Trennungskrieg fließen“, so Witt.

Paus, selbst alleinerziehend und Mitglied im Verband Alleinerziehender Mütter und Väter e.V., scheint vor allem Lobbyarbeit für ihre eigenen Interessen im Familienministerium betreiben zu wollen. „Solch diskriminierende und spaltende Äußerungen sind für eine Bundesministerin untragbar.“ Paus ist durch den Tod ihres Mannes ungewollt alleinerziehend geworden. Es gebe aber hunderttausende Väter, die sich gerne mehr um ihre Kinder kümmern würden und es auch können. Sie werden aber fortwährend ausgegrenzt. „Wir erwarten von der Ministerin klar, dass sie sich abseits ihrer eigenen Betroffenheit und Verbandsmitgliedschaft auf ihren Amtseid besinnt und, wo immer dies möglich ist, Maßnahmen ergreift, beide Eltern möglichst umfassend in die Betreuung und Erziehung einzubinden“, so Witt und plädiert für eine klare Differenzierung zwischen Allein- und Getrennterziehenden, welche es in Deutschland bisher nicht gibt.

Der Status „alleinerziehend“ leitet sich aus dem Steuerrecht her, ist an die polizeiliche Meldung des Kindes geknüpft und sagt nichts über den tatsächlichen Betreuungsstatus von Eltern und Kindern aus.

 

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Der Väteraufbruch für Kinder e. V. (VAfK) ist der mitgliederstärkste bundesweit vertretene Interessenverband für von Kindern getrennt lebende Eltern und Väteremanzipation. Er vertritt 4.000 Mitglieder in rund 100 lokalen Gesprächskreisen, Kontaktstellen und Kreisvereinen, darunter 10 % Frauen.

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