Online-Diskussion und Präsentation der Publikation Curator without a System. Viktor Misiano: Selected Writings, mit Viktor Misiano (Kurator, Kunstkritiker und Redakteur), Silvia Franceschini (Kuratorin, Forscherin und Kunstkritikerin) und Nataša Peterešin-Bachelez (in­ter­de­pen­dente Kuratorin, Redakteurin und Kunstkritikerin)

In englischer Sprache
Online-Veranstaltung, Beginn am 24. Mai um 19 Uhr (CET)

Teilnahme per Zoom-Link:
https://us02web.zoom.us/j/87916730291

Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) präsentiert gemeinsam mit der Igor Zabel Association for Culture and Theory, Ljubljana, eine Gesprächsrunde anlässlich der Veröffentlichung des Bandes Curator without a System. Viktor Misiano: Selected Writings (hrsg. von Silvia Franceschini, Sternberg Press, 2022, Teil der Serie „Glossary“, hrsg. von Georg Schöllhammer und tranzit.at). Die Publikation versammelt eine Vielzahl von Essays, die der Kurator Viktor Misiano zwischen 1988 und 2015 verfasst hat und macht diese erstmals in englischer Übersetzung verfügbar. Misianos kuratorische Projekte und Schriften gehen weit über kulturelle und künstlerische Kontexte Russlands hinaus und kommentieren globale Dynamiken nach 1989 – ein Zeitraum, der von ungelösten Widersprüchen zwischen Ost und West, Institutionen und Gemeinschaften, Kunst und Gesellschaft geprägt ist. Wie Georg Schöllhammer in seiner Einleitung zum Buch festhält, sind Viktor Misianos Texte „außerordentlich aufschlussreich, um die Entwicklung des jüngsten geopolitischen Bruchs in Europa, in dem das neue Russland eine zentrale Rolle spielt, rückblickend zu verstehen und Einblicke in das neue Publikum und das institutionelle Gefüge des zeitgenössischen russischen Kunstbetriebs zu gewinnen“.

Während das Publikationsprojekt bereits vor mehreren Jahren seinen Anfang nahm, hat es durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine neue Aktualität erhalten – insbesondere Misianos Überlegungen zur Haltung des russischen und des globalen Kunstsystems zu vergangenen Konflikten in der Region, die er in Aufsätzen wie „The War in Chechnya Did Not Take Place“ analysiert. In einem gemeinsamen Gespräch setzen sich Viktor Misiano, Silvia Franceschini und Nataša Peterešin-Bachelez mit kolonialen Bewegungen innerhalb der Sowjetunion und ihren Auswirkungen auf die postsowjetische Situation auseinander. Ein besonderes Augenmerk liegt darüber hinaus auf den vielfältigen Beziehungen zwischen der Kunst und ihren Systemen sowie auf den Möglichkeiten zur Errichtung transnationaler solidarischer Netzwerke.

Viktor Misiano ist Kurator, Kunstkritiker und Redakteur; er lebt in Moskau und Italien. Von 1980 bis 1990 war er Kurator für zeitgenössische Kunst am Puschkin-Museum der bildenden Künste in Moskau und von 1992 bis 1997 Direktor des Zentrums für zeitgenössische Kunst (CAC) in Moskau. Er kuratierte die russischen Beiträge zur Istanbul-Biennale (1992), Biennale Venedig (1995; 2003), Valencia-Biennale (2001) und São Paulo-Biennale (2002; 2004). Im Jahr 2005 war er Kurator des ersten zentralasiatischen Pavillons auf der Biennale von Venedig. Er war Mitglied des Kuratorenteams der Manifesta 1 in Rotterdam im Jahr 1996. 1993 gründete er als Chefredakteur das Moscow Art Magazine. Im Jahr 2003 war er Mitbegründer des Manifesta Journal: Journal of Contemporary Curatorship, für das er bis 2011 als Redakteur tätig war. Von 2010 bis 2014 fungierte er als Vorsitzender der International Foundation Manifesta. Misiano wurde 2016 mit dem Igor-Zabel-Preis für Kultur und Theorie ausgezeichnet.

Silvia Franceschini ist Kuratorin, Forscherin und Kunstkritikerin und arbeitet in den Bereichen bildende Kunst, Design und Architektur. Derzeit ist sie Kuratorin am CIVA Museum in Brüssel. Von 2018 bis 2021 war sie Kuratorin am Z33 House for Contemporary Art Design and Architecture in Hasselt / Belgien. Zu ihren kuratorischen Projekten gehören The Politics of Affinity: Experiments in Art, Education and the Social Sphere, Cittadellarte – Fondazione Pistoletto, Biella / Italien (2016–2018), The School of Kyiv – Kyiv Biennial (Mitglied des kuratorischen Teams, 2015) und The Way of Enthusiasts, V-A-C Foundation, Moskau (2012). Franceschini ist Herausgeberin von The Politics of Affinity: Experiments in Art, Education and the Social Sphere (Cittadellarte – Fondazione Pistoletto, 2018) und Mitautorin von Global Tools 1973–1975: When Education Coincides with Life (Nero Publishing, 2019).

Nataša Petrešin-Bachelez ist interdependente Kuratorin, Redakteurin und Kunstkritikerin. Sie kuratierte die Contour Biennale 9: Coltan as Cotton, Mechelen / Belgien (2019) und Not Fully Human, Not Human at All, Kadist, Paris (2017-2021), und war Ko-Kuratorin von Defiant Muses: Delphine Seyrig and the Feminist Video Collectives in France, 1970s-1980s, Museo Reina Sofía, Madrid (2019) und Kunsthalle Wien (2022) sowie Let’s Talk about the Weather, Sursock Museum, Beirut (2016) und Times Museum, Guangzhou (2018). Petrešin-Bachelez war Chefredakteurin der Zeitschriften Manifesta (2012-2014) und L’Internationale Online (2014-2017). Seit 2021 ist sie als Managerin für Kulturprogramme an der Cité Internationale des Arts in Paris tätig.

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