Zum 15. Mal verleiht BILD der FRAU, ein Titel der FUNKE Mediengruppe und Deutschlands größte Frauenzeitschrift, die GOLDENE BILD der FRAU. Eine Auszeichnung für Frauen, die mit ihrem Projekt, ihrem Verein für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und mehr soziales Miteinander kämpfen. Damit wächst das Netzwerk von starken Frauen für ein starkes Land weiter: 80 Preisträgerinnen gibt es bereits, in diesem Jahr kommen fünf großartige Frauen dazu.

„Die Zukunftssorgen sind gerade so erdrückend groß, dass die Hoffnung manchmal ganz klein wird. Aber dann lernt man die Preisträgerinnen der GOLDENEN BILD der FRAU und ihre Projekte kennen – und plötzlich ist klar, dass Aufgeben und Weggucken überhaupt keine Option ist“, sagt Sandra Immoor, Chefredakteurin von BILD der FRAU. „Denn diese Preisträgerinnen zeigen mit ihrer Initiative jeden Tag, dass man etwas zum Positiven verändern kann – für das Klima, für mehr Frauenrechte, für benachteiligte Kinder.“

Ab morgen werden die fünf Preisträgerinnen auch im Rahmen einer bundesweiten Plakat-Kampagne zu sehen sein. „Ich freue mich sehr auf die diesjährigen Preisträgerinnen der GOLDENEN BILD der FRAU, die mit ihrem Engagement Großes bewirken. Als Partner möchten wir mit einer deutschlandweiten City Light Poster-Kampagne die Preisträgerinnen und ihre Projekte würdigen und der Öffentlichkeit vorstellen“, so Andreas Prasse, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb beim Außenwerber WallDecaux. Die Plakate kommen an Bushaltestellen, in Fußgängerzonen und auf riesigen Digitalboards zum Einsatz.

Erneut setzte Star-Fotografin GABO die Preisträgerinnen in Szene. Die Gestaltung der Plakate stammt wie in 14 Jahren zuvor von der Hamburger Agentur Frahm und Wandelt.

Und das sind die Preisträgerinnen der GOLDENEN BILD der FRAU 2022:

Katharina Bach (25) aus Dorsten (NRW) ermöglicht benachteiligten Schülerinnen und Schülern kostenlose Nachhilfe auf einer digitalen Plattform. Denn in den letzten zwei Jahren wurde deutlich, dass zu wenige Kinder Zugang zu Nachhilfe-Angeboten haben – ob aus sozialen, finanziellen, kulturellen oder persönlichen Gründen. So entwickelte sich aus einem Blitz-Projekt im ersten Lockdown der Verein „Lern-Fair“ mit Sitz in Bonn, bei dem Katharina inzwischen Aufsichtsrätin ist. 23.000 Schülerinnen und Schüler haben sich seit März 2020 registriert, 15.000 Studierende bieten ehrenamtlich virtuell pädagogische Förderung an. „Bildungsungerechtigkeit ist ein Riesenthema! Wir wollen auch nach Corona viel erreichen. Denn so, wie sich unsere Bildungslandschaft entwickelt, wird es immer mehr Bedarf für individuelle Unterstützung geben“, erklärt Katharina Bach. Sie wird in diesem Jahr mit dem erstmalig 2021 verliehenen „Förderpreis des Netzwerks der GOLDENEN BILD der FRAU“ ausgezeichnet, über den allein die bisherigen 80 Preisträgerinnen entschieden haben.

Shahrzad Enderle (34) aus Freiburg gründete den Verein „Bike Bridge e.V.“. Diese Initiative bringt geflüchteten Frauen das Fahrradfahren bei, vernetzt Einheimische und Migrantinnen zu Coaching-Teams und erreicht damit noch so viel mehr: Die geflüchteten Frauen finden Freundinnen, Zugehörigkeit, Selbstständigkeit – und neue Freiheit! 2017 gegründet, gibt es Shahrzads Angebot inzwischen in sieben Städten. Zum Konzept gehören theoretisches und praktisches Fahrradtraining, Ausflüge sowie verschiedene Workshops (z.B. Verkehrsregeln oder Fahrradreparatur), aber auch kleine Spracheinheiten, Betreuung für die Kinder. Shahrzad wuchs im Iran auf, saß bereits mit fünf Jahren auf dem Rad, was sie heute dort gesetzlich nicht mehr dürfte… 2011 kam sie nach Deutschland. Ihre Idee zum Projekt hatte sie beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft: „Die Männer spielten draußen Fußball, die Frauen saßen drinnen in den Containern. Ich wollte ihnen mehr soziale Mobilität schenken – durch Radfahren. Viele Migrantinnen hatten in der Heimat keine Chance, es zu lernen. Aber jede Frau sollte es können!”

Marga Flader (68) ist erste Vorsitzende von „Afghanistan-Schulen e.V.“ mit Sitz in Oststeinbek vor den Toren Hamburgs. In den 38 Jahren seit Bestehen des Vereins hat das Team schon über 65 Schulen im Norden des Landes neu gebaut, noch mehr ausgebaut oder renoviert. Marga Fladers Team hat außerdem ein Förderzentrum für 1200 Schülerinnen und Schüler gegründet, Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet, Frauenzentren errichtet. Die aktuelle politische Situation macht allen schwer zu schaffen. Das afghanische Ministerium für die „Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ hat Frauen und Mädchen das Arbeiten und den Schulbesuch in vielen Landesteilen verboten. „Auch die Burka-Pflicht wurde wieder eingeführt. Männer und Frauen dürfen sich nicht mehr treffen, Frauen nicht ohne einen Mann in ein Flugzeug“, berichtet Marga Flader. Frauen sind zunehmend rechtlos, wertlos in den Augen der meisten Taliban. Marga Fladers Verein lässt die Frauen und Mädchen auch nach Abzug der ausländischen Truppen nicht im Stich, hat erreicht, dass die Mädchen in „ihren“ Provinzen noch zur Schule dürfen – aber auch die Vereinsvorsitzende macht sich große Sorgen: „Wer weiß, was noch kommen wird?“ Marga und ihr Team kämpfen weiter um jede einzelne Schule: „Gut ausgebildete Mädchen sind die einzige Zukunft, die Afghanistan hat.“

Kerstin Held (46) aus dem niedersächsischen Ovelgönne ist Vorsitzende des „Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e.V.“. Auch selbst gibt sie seit vielen Jahren behinderten Kindern ein Zuhause. Insgesamt zwölf Pflegekinder hat sie schon aufgenommen, aktuell ist sie in ihrem „Heldenhaus“ liebevolle Mama für vier schwer gehandikapte Mädchen und Jungen. Ihre Familie organisiert sie wie ein kleines Unternehmen mit der Unterstützung von mehreren Pflegekräften, denn ihre Kinder brauchen eine 24-Stunden-Betreuung. Mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützt die gebürtige Dortmunderin aber auch andere Familien, die ein behindertes Kind aufgenommen haben. Mit gerade mal 25 Jahren hatte Kerstin ihren ersten Schützling: „Ich kannte mich mit der Pflege Behinderter aus.“ Denn Kerstins zwei Jahre jüngere Schwester Silke litt an unheilbarem Muskelschwund: „Ich bin damit aufgewachsen, ständig alarmbereit zu sein, Verantwortung für das Leben eines Menschen zu tragen.“ Im Alter von 15 wird Kerstins Schwester von einem betrunkenen Autofahrer überfahren – und stirbt. Kerstin, ausgebildeten Ergotherapeutin, hat heute nur einen Wunsch: „Es müsste viel mehr Familien geben wie unsere! Alle Kinder gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Alle Kinder haben das Recht auf eine Familie.“

Günes Seyfarth (42) gründete in München die „Community Kitchen“. Privat kocht die Dreifach-Mama längst mit Lebensmitteln, die sonst im Müll gelandet wären. Als sie dann im Dezember 2020 die Chance bekommt, eine riesige frühere Firmenkantine zu mieten, startet sie ein einmaliges Klimaschutz-Projekt: ihre „Community Kitchen“. Sie erklärt: „Ich habe ein Gastronomie-Konzept entwickelt, mit dem ich aus geretteten Lebensmitteln Mahlzeiten koche und verteile!“ Denn unglaubliche zwölf Millionen Tonnen werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen, obwohl sie noch gut sind! „Allein in München 168.465 Kilo pro Tag“, weiß Günes. Inzwischen begrüßen sie und Team hunderte Menschen zum täglichen nachhaltigen Mittagstisch. Günes: „Rentnerinnen, Angestellte, Auszubildende, Jugendliche – eine bunte Mischung. Rund 300 Essen, gezaubert aus sogenannter Mangelware, gehen bei uns an sechs Tagen die Woche raus.“ 5,50 Euro kostet ein Gericht, Nachschlag ist umsonst. Außerdem bietet die Crew Catering an. Und Günes ist stolz, dass ihr Unternehmen sich auch zu einem Lern-Ort entwickelt hat: Es gibt Umwelt-Unterricht und Fortbildungsprogramme, regelmäßig hält sie Vorträge über Ressourcen-Verschwendung und Klimaschutz. Denn: „Lebensmittelwertschätzung ist der drittgrößte Klimaschutzhebel überhaupt.“

Verleihung am 9. November im Hamburger Stage Theater Neue Flora

Die Verleihung der GOLDENEN BILD der FRAU findet am 9. November im Hamburger Stage Theater Neue Flora statt. TV-Star Kai Pflaume wird erneut vor über 500 Gästen aus Show, Politik, Wirtschaft und Ehrenamt durch einen Gala-Abend voller Überraschungen und Emotionen führen.

BILD der FRAU unterstützt jedes Projekt mit 10.000 Euro. Bis zum Abend vor der großen Gala können die Leserinnen und Leser der BILD der FRAU zudem per Telefon oder online abstimmen, welches Projekt den zusätzlich mit 30.000 Euro dotierten Leserinnen- und Leserpreis erhält, der zum dritten Mal von der Deutschen Postcode Lotterie gestiftet wird. Wer die die meisten Stimmen bekommen hat, wird erst während der Verleihung verraten.

Weitere Informationen rund um die GOLDENE BILD der FRAU 2022 und die Leserwahl finden Sie jederzeit unter goldenebildderfrau.de, auf Facebook und Instagram sowie im aktuellen Heft.

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