Bis zu 25 Prozent der Luchse in Bayern werden einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge gewildert. Wenn die Wilderei in diesem Ausmaß weitergeht, könnte die Luchspopulation im Grenzgebiet von Deutschland und Tschechien in 100 Jahren ausgestorben sein. Die großen Katzen werden vergiftet, erschossen oder erschlagen und sind auch deswegen in Deutschland weiter vom Aussterben bedroht. Zum Tag des Luchses am 11. Juni verkünden der WWF und Luchs Bayern e.V. daher den Start eines grenzüberschreitenden Projekts. Ziel vom Projekt „Tatort Luchs“ ist es, illegale Tötungen von Luchsen einzudämmen und so die Luchspopulationen in Bayern, Tschechien und Österreich zu stärken. Das „Tatort Team“, besteht aus dem WWF Deutschland, Luchs Bayern e.V., der Universität Bremen und der tschechischen Organisation Hnutí DUHA. Unter anderem wollen die Projektpartner Ranger, lokale Behörden, Staatsanwälte und Richter schulen, um die Untersuchung von Straftaten im Zusammenhang mit Wilderei zu verbessern und die Verurteilungsquote zu erhöhen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit Mitteln aus dem Förderprogramm EURENI (European Environment Initiative).

13 erwachsene, standorttreue Luchse sind im bayerisch-böhmischen Raum zwischen 2018 und 2019 spurlos verschwunden, zwei Großkatzen wurden nachweislich getötet. Zusammen sind das ein Viertel der erwachsenen Tiere in der bayerisch-böhmischen Luchspopulation. „Die verschwundenen Luchse sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Wilderei zum Opfer gefallen. Besonders bitter: Obwohl schon so viele Luchse, auch nachweislich, illegal erlegt wurden, ist noch kein einziger Täter oder Täterin verurteilt wurde. Das zeigt, wie dringend notwendig unser Projekt zum Schutz der Luchse hier in Bayern ist“, sagt Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere Deutschland beim WWF.

Wird der Polizei ein getöteter Luchs gemeldet, steht die Behörde oft vor den gleichen Fragen. Welche Spuren müssen vor Ort gesichert werden? Welche weiteren Analysen sind notwendig? Das „Tatort-Team“ will deshalb ein Best-Practice Handbuch erarbeiten, mit dem Ermittelnde vor Ort Wilderei besser aufklären können. Sybille Wölfl, Vorsitzende von Luchs Bayern sagt: "Es sollten alle zur Verfügung stehenden kriminaltechnischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wir brauchen die Einbindung von kompetenten Wildtier-Forensikern. Ihre Analysen können wichtige Hinweise liefern, wo und wie weiter zu ermitteln ist."

Hintergrund: EURENI Projekt Tatort Luchs
Während der WWF und Luchs Bayern e.V. vor allem in Bayern arbeiten, übernimmt die tschechische Organisation Hnutí DUHA eine ähnliche Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne in Tschechien. Die Universität Bremen stellt den Partnern unter anderem juristische Expertise zur Verfügung und schätzt im Rahmen einer kriminologischen Dunkelfeldstudie das wahre Ausmaß der Wilderei von Luchsen in Bayern ab.

Mehr Infos zum Projekt online.

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