Am 18. Juni 2022 war „Tag der Verkehrssicherheit“. Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr und die damit verbundene Mobilität ist auch für Patientinnen und Patienten der BG Unfallklinik Murnau von besonderer Bedeutung.

Wie Mobilität und damit einhergehend Autonomie auch mit Einschränkungen ermöglicht werden kann, zeigte sich beim diesjährigen Mobilitätstag. Die vom Sozialdienst der Klinik entwickelte Veranstaltung am 20. Mai 2022 hatte das Ziel, Betroffenen neue Wege der Mobilität vorzustellen.

Ob Lähmung, Narbengewebe oder Amputation – Unfälle können viele Folgen haben. Mitunter können sie auch zu Einschränkungen in der Mobilität führen. Um Patientinnen und Patienten mit Prothesen oder Lähmungen neue Wege der Mobilität aufzuzeigen, hat der Sozialdienst der BG Unfallklinik Murnau den Mobilitätstag ins Leben gerufen.

Die Bedeutung der Mobilität unterstreicht Martin Nebel, Leiter des Sozialdienstes. Zusammen mit dem stellvertretenden Leiter Carsten Zademach hat er den diesjährigen Mobilitätstag am 20. Mai 2022 auf dem geräumigen Parkdeck der BG Unfallklinik Murnau organisiert und betreut. „Selbständigkeit und größtmögliche Autonomie sind wichtig und können den Betroffenen den Alltag deutlich erleichtern. Für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer boten sich großartige Möglichkeiten, ein Gefühl für den Bereich der Reha und vor allem für den Alltag der Patientinnen und Patienten mit Beeinträchtigungen aufzubauen. Wie selbstverständlich Mobilität für uns als gesunde Menschen geworden ist, wird im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls sehr deutlich“, erklärt Martin Nebel.

Insgesamt vier Anbieter für Fahrzeugumrüstungen aus dem süddeutschen Raum stellten ihre Arbeit sowie individuelle Lösungen für Patientinnen und Patienten mit Lähmungen oder Prothesen vor – und ermöglichten darüber hinaus individuelles Ausprobieren der Fahrzeuge. Neben den Tests waren die Informationen und Demonstrationen im Rahmen der Veranstaltung für die Besucherinnen und Besucher kostenlos.

Die Veranstaltung war für alle Interessierten geöffnet und so manövrierte auch Dr. Daniela Brandl mit konzentriertem Blick den elektrischen Rollstuhl auf der modernen Rampe seitlich des umgebauten Vans. Im Inneren des Fahrzeugs dreht sie ganz vorsichtig zum Fahrerplatz und lenkt den Stuhl anschließend wieder zurück auf die Rampe. Die 50-jährige Oberärztin der BG Rehabilitation der Murnauer Unfallklinik versucht, sich so intensiv wie möglich in die Belange ihrer Patientinnen und Patienten hineinzuversetzen. Die Riegseerin kennt die Probleme beeinträchtigter Personen auch aus dem eigenen privaten Umfeld: „Die perfekte Mobilität ist das A und O. Die Frage nach dem richtigen Zugang in das Fahrzeug richtet sich freilich nach den individuellen Beeinträchtigungen und den Bewegungsmöglichkeiten der Betroffenen mit Lähmungen, ist aber auch eine Frage der eigenen Möglichkeiten. Generell benötigt natürlich jeder Eingang genug Platz zum Rangieren, etwa beim Parken des Fahrzeugs“, führt Dr. Bandl aus. Knapp 30 Interessierte folgten der Einladung und nahmen an der Informationsveranstaltung teil. Aufgrund des großen Zuspruchs soll der Mobilitätstag künftig zwei bis dreimal jährlich stattfinden.

Neben Reha-Maßnahmen, Heilbehandlungen und Kuren hilft der Sozialdienst der Klinik in allen relevanten Fragen im Anschluss an den Klinikaufenthalt und zu den Leistungsträgern. Martin Nebel ergänzt: „Zu den Leistungen des Sozialdienstes gehören auch das Leben daheim, die Nachversorgung und natürlich die größtmögliche individuelle Mobilität. Darüber hinaus bieten wir erste Orientierung bis hin zur intensiven Beratung in allen zentralen Fragen und stellen alle relevanten Kontakte her. Ebenso unterstützt der Sozialdienst bei der Organisation und der Beantragung stationärer sowie ambulanter Pflegebetreuung sowie im Bereich finanzieller Zuschussmöglichkeiten.“

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