Mikroplastik und Schwermetalle in verschmutztem Regenwasser sowie häufigere Starkregenereignisse belasten die Umwelt. Mit dem Bau von zwei neuen Regenwasserbehandlungsanlagen will HAMBURG WASSER Altonas Gewässer schützen und gleichzeitig die Auswirkungen von Starkregen mindern. Im Juli beginnen die Bauarbeiten der ersten Anlage in Sülldorf im Lehmkuhlenweg Ecke Schlankweg auf der Lehmkuhlsweid. Der Verkehr wird am Baufeld vorbei gelenkt. Im März 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Mit Schilf bewachsene Filterbecken halten Verunreinigungen von der Sülldorfer Landstraße und dem Sülldorfer Kirchenweg zurück. Das Regenwasser fließt gereinigt in den Schlankweggraben und von dort in die Wedeler Au. Eine weitere Regenwasserbehandlungsanlage plant HAMBURG WASSER für den Bereich der Volksparkstraße. Der Bau der zweiten Anlage beginnt voraussichtlich im Januar 2023.

Reifenabrieb ist ein bedeutender Eintragspfad von Mikroplastik in die Umwelt. Regenwasser spült die Schmutzpartikel von der Straße in naheliegende Gewässer. Regenwasserbehandlungsanlagen können die Plastikteilchen und andere Stoffe wie Schwermetalle zurückhalten und aus dem Wasserkreislauf entfernen. In den Regenwasserbehandlungsanlagen wird das Wasser auf den Retentionsbodenfilter geleitet und sickert langsam durch den Sandfilter. Die Schilfbepflanzung in den Becken sorgt mit ihren Wurzeln für eine dauerhafte Durchlässigkeit der Filterschicht, sodass diese die Verschmutzungen mehrerer Jahrzehnte aufnehmen können. Das gereinigte Wasser sammelt sich über der abgedichteten Beckensohle. Über eine Drainageleitung gelangt es schließlich gereinigt und gedrosselt ins Gewässer.

In Hamburg gibt es vier weitere Regenwasserbehandlungsanlagen mit Retentionsbodenfiltern. Hinzu kommen zahlreiche dezentrale Reinigungseinrichtungen, die in den Straßenbau integriert werden. Der zukünftige Ausbau der Regenwasserbehandlung ist ein wichtiger Wegbereiter für die Rückkehr zu einem naturnahen Wasserhaushalt. Mit ihrer Reinigungsleistung tragen Regenwasserbehandlungsanlagen dazu bei, dass Niederschlagswasser ohne negative Auswirkungen für die Umwelt dem Kreislauf zugeführt wird. Gleichzeitig schaffen die Anlagen durch den temporären Rückhalt der Wassermengen und gleichmäßigen Zufluss in die Gewässer einen Schutz vor lokalen Überschwemmungen.

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