Am kommenden Freitag (05.08.2022) wird ab 17:00 Uhr das dreiteilige Denkmal des Künstlers Cornel Wachter am Vereinsheim des S.C. Fortuna Köln eingeweiht.

Es ist dem S.C. Fortuna Köln, Hans „Jean“ Löring, Klaus Ulonska und all denen, die es gut mit dem „Vereincher“ meinen, gewitmet. Gemeinsam mit Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf und einigen durch den Verein bekannten Persönlichkeiten aus verschiedenen „Jahrhunderten“ wird der Künstler Cornel Wachter feierlich die Tücher über dem Denkmal lüften.

Die Fortuna ehrt zwei denkwürdige Präsidenten

Das Mitglied des S.C. Fortuna Köln mit der Nummer „11“, der Künstler Cornel Wachter, hatte schon bald nach dem Tod des früheren Fortuna-Präsidenten Hans „Jean“ Löring im Jahr 2005 geplant, dem auch „Schäng“ genannten letzten großen Patriarchen im Deutschen Fußball ein Denkmal zu setzen.

Nach ersten Anläufen erkrankte Wachter an Darmkrebs und das Vorhaben musste ruhen.

Hiernach setzte sich Wachter verstärkt für die Vorsorgemotivation ein. Wachters Kampagne für die Vorsorge etablierte der heutige Fortuna-Geschäftsführer Benjamin Bruns 2018 zum Ligaspiel gegen Münster auf dem Trikot der Fortuna. So kam es, dass Bruns Wachter bestärkte, die Idee des „Denkmals für Fortuna“ doch auch wieder aufleben und es vor dem Vereinsheim Wirklichkeit werden zu lassen.

Den neuen Anlauf nahm der Künstler „mit der ganz klaren Überzeugung, dass es echte Kunst sein darf, es nicht unbedingt gegenständliche Arbeiten à la Ehrenmale für den Kaiser Wilhelm, Albertus Magnus oder Adenauer sein müssen“ und ihm gefiel die Idee, dass die Skulpturen nicht vor dem Stadion, sondern unter den Fans am Vereinsheim zum Leben erweckt werden sollten. Hiernach wählte Wachter deren Gestalt.

Die schöpferische Idee des Künstlers ist es, tiefer zu gehen, weg von der sofort ablesbaren Oberfläche. Er arbeitet mit der Irritation, mit dem Aha-Effekt.

Seine Skulpturen überraschen mit zunächst abstrakt erscheinenden Formen. Das „Was, das soll unser Klaus, unser Schäng sein?“ ist gewollt. Es geht dem Künstler um den genauen, den intensiven Blick auf die Skulpturen und somit um den besonderen Fokus auf die dargestellten Personen und deren Verdienste.

Lörings und Ulonskas Profile bilden die Pokale

Nach und nach soll der Betrachter die Gesichter von Löring und Ulonska entdecken können, so wie ein Erinnerungspuzzle, welches sich erst durch intensive Auseinandersetzung mit dem Gewesenen zusammenfügt.

Hans Löring und Klaus Ulonska erscheinen als „Pokale“ nach dem Prinzip einer bekannten optischen Täuschung gebildet, der Rubinschen Vase. Diese Bilder eines Pokals, eines Kelches oder einer Vase aus zwei Gesichtsprofilen ist aus psychologischen Intelligenz- oder Eignungstests bekannt.

Die Rubinschen Pokale dienen dem Künstler, Schäng und Klaus dort zu verorten „wo wir sie vermuten dürfen, in einer nicht dieser Welt ähnlichen, enthobenen, transzendenten Welt. Beide tragen in der Abbildung nicht die für sie markanten Brillen. Dort wo sie nun sind ist der Blick klar, klar auf uns, die wir sie erinnern und verehren, da brauchen sie keine Loormaschin (Kölsch für Brille)“, sagt Wachter.

Tatsächlich sind die Formen der Gesichter „wie weichgezeichnet und legen so den Link in den Fußball-Himmel", wie der Künstler mit einem Augenzwinkern anmerkt, „und dass die beiden von dort auf uns schauen, das ist gewiss“. Wachter dachte eigenen Angaben zufolge da auch an seinen Künstlerkollegen Jean Cocteau, der in seinem Essay "Vom Tod" im Jahr 1948 schreibt, "… der Tod arbeitet seine Statuen sorgfältig aus. Er streicht ihre Falten glatt. Ich konnte mir noch so sehr einreden, daß sie das, was uns beschäftigt, nichts mehr angehe und daß ungeheuerliche Klüfte sie von mir trennten, ich verspürte gleichwohl, daß wir uns so nahe waren wie die zwei Prägeseiten einer Münze, die sich nicht kennen und doch nur durch die Dicke des Metalls voneinander geschieden sind".

Das Denkmal ehrt noch weitere Fortunen

Die beiden Skulpturen, die Pokale Löring und Ulonska, stehen auf Stelen aus Edelstahl und da ist aber noch eine dritte Stele und die trägt nur eine runde Bronzescheibe als Abschluss. Auf der Stele steht: 

S.C. Fortuna Köln
und allen, die es gut mit ihm meinen,
                   gewidmet.

Für alle Ehrenamtler, Förderer, Freunde.
Die Fanclubs – Schäng Gäng, SC Mülltonn,
Höhnerfobie, Kommando Köln-Süd,
The Hangovers, Kommando 11. Juni,
D´r lange Ball, SouthKidzz in the block,
Fortunas Fründe – Cote da Sürth,
Team Algerien, Tarantula, Fortunanasen,
Plääteköpp, FORTUNA EAGLES.

Schließt die Augen und stellt Euch Eure

Bronzeskulptur vor, die Euch ehrt.

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