• Warum Teile der aktuellen Wirtschaftstheorien ungerechte Verteilungen zuzulassen 
  • Springer-Autor Christian Thielscher veröffentlicht neues Gerechtigkeits-Modell und untermauert dieses mit naturwissenschaftlichen Befunden

Es gibt viele Ungerechtigkeiten in der Welt, von denen viele schwer wiegen: Acht Millionen Menschen verhungern jedes Jahr. Milliarden Menschen können ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht ausleben. Gleichzeitig werden Einzelne märchenhaft reich, manchmal mit unsozialen Methoden. Viele Menschen spüren, dass etwas in der globalen Wirtschaft und ihren Gesellschaften schiefläuft, aber es fällt ihnen schwer, ihr Unbehagen zu artikulieren. Kann man denn überhaupt sagen und entscheiden, was „gerecht“ ist? Ist es gerecht, alle gleich zu behandeln? Existiert Gerechtigkeit überhaupt, oder ist sie, wie Nobelpreisträger Friedrich von Hayek meinte, ein Irrglaube? Und, falls sie doch existiert: was ist ihr Inhalt, und wo ist ihr Sitz im Leben? Fragen dieser Art tauchten schon vor über 4000 Jahren in ägyptischen Schriften auf und beschäftigen seitdem die Menschheit. In seinem neuen Buch Wirtschaft und Gerechtigkeit hat der Arzt und Ökonom Christian Thielscher jetzt neue naturwissenschaftliche Methoden auf diese Fragen angewendet, mit ökonomischen und philosophischen Erkenntnissen kombiniert und dadurch überzeugende Antworten gefunden.

Christian Thielscher entwickelt in seinem Buch ein Verständnis von Gerechtigkeit, das mehr ist als eine bloße Annahme, weil es sich auf neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Zunächst geht er der Frage nach, was unter „Wirtschaft“ zu verstehen ist und wie ökonomische Theorien unser Gerechtigkeitsverständnis beeinflussen. Dabei zeigt er, dass Teile der vorherrschenden Wirtschaftstheorie unvollständig sind und dazu beitragen, ungerechte Verteilungen zuzulassen. Anschließend untersucht der Autor, was unter „Gerechtigkeit“ eigentlich zu verstehen ist. Thielscher entwirft schließlich ein Modell, das die Kernelemente der Gerechtigkeit präzise beschreibt und zeigt, dass es sich auch mit naturwissenschaftlichen Befunden untermauern lässt. Dadurch gelingt der Nachweis, dass Gerechtigkeit nicht nur evolutionsbiologisch sehr alt und in unserem Gehirn „fest verdrahtet“ ist, sondern, dass man auch inhaltliche Kategorien bestimmen kann, die bei der Beurteilung darüber helfen, was gerecht ist.

Abschließend analysiert und klärt Thielscher exemplarisch mithilfe seines Gerechtigkeitsmodells typische und bisher ungelöste Gerechtigkeitsfragen der aktuellen, öffentlichen Agenda – so zum Beispiel die Frage von Pro und Contra der Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE).

Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Christian Thielscher, Diplom-Volkswirt, Diplom-Kaufmann und praktischer Arzt, lehrt Allgemeine BWL und Medizinökonomie an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management.

Christian Thielscher
Wirtschaft und Gerechtigkeit
2022, 268 S.
Softcover € 19,99 (D) | € 20,55 (A) | sFr 22.50 (CH)
ISBN 978-3-658-36221-8
Auch als eBook verfügbar

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