Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam

Fr., 9. September 2022, 19:30 Uhr

Zwanzig Stunden
R: Zoltán Fábri, D: Antal Páger, János Görbe, Emil Keres, Ungarn 1965, OmU, 115‘

Eintritt: 3 Euro

Gast für Einführung und Nachgespräch ist der Ethnologe Dániel Rákosi.

Mit freundlicher Unterstützung des Collegium Hungaricum Berlin

In der elften „Zeitschnitt“-Reihe werden im Jahr 2022 unter dem Thema „Utopie und Diktatur. Die 50er Jahre im Osten“ Filme präsentiert, die die prägenden 50er Jahre im Osten in sehr unterschiedlicher Weise verarbeitet haben – als Propaganda-, Dokumentar- oder Spielfilm. Beginnend mit der Nachkriegszeit und endend mit dem Mauerbau werden die großen Themen wie Heimkehr, Verdrängung und Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, Aufbau der DDR, Ost-West-Blockkonfrontation und Kulturpolitik, Stalinismus und stalinistische Schauprozesse, deutsche Teilung und Auswirkungen der innerdeutschen Grenze sowie die (Zwangs-)Kollektivierung in der Landwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt.
Zusätzlich zu den Langfilmen werden – wo es zeitlich und inhaltlich passt – Kurzfilme oder originale „DEFA-Augenzeugen“ hinzugesetzt – also propagandistische Kino-Wochenschauen, die damals im Kino vor den Hauptfilmen gezeigt wurden. So blättern die Filmabende die Geschichte dieses Jahrzehnts auf, das zugleich zu den Hochzeiten des Massenmediums Kino zählte.
Mit den filmhistorischen Einführungen durch Dr. Claus Löser und dem Angebot von Gesprächen nach dem Film möchten das Filmmuseum und die LAkD einen Beitrag leisten, das Wissen über diese lang vergangene und doch prägende Zeit zu erweitern und ein Angebot zu schaffen, diese auch gemeinsam zu reflektieren.

Mehr zum Film:

Zwanzig Stunden
R: Zoltán Fábri, D: Antal Páger, János Görbe, Emil Keres, Ungarn 1965, OmU, 115‘

Eine dörfliche Gemeinde Ungarns im Verlauf mehrerer Jahrzehnte. Vier Freunde durchleben Kriegsende und Bodenreform, Stalinisierung und Kollektivierung bis zur Revolution von 1956. Der Film – selbst ein Dokument der „Normalisierung“ unter János Kádár – sorgte seinerzeit für enormen Wirbel. Erstmals wurden unauflösbare Widersprüche als ein miteinander verknüpfter Prozess beschrieben. „Zwanzig Stunden“ etablierte Fábri neben Miklós Jancsó als wichtigsten zeitgenössischen Filmemacher Ungarns. Beide griffen Tabus auf, die sie auch formal mutig in Szene setzten.

Kartenreservierung: 0331-2718112ticket@filmmuseum-potsdam.de

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