• Die Gesamt-TEU-Kapazität, die in China ankommt, hat sich in den letzten Monaten erholt.
  • Die Beschaffungsprobleme werden angesichts der anhaltenden Energiekrise in China nicht geringer werden.
  • Kurzfristige Änderungen der Beschaffungsstrategie sind möglicherweise nicht durchführbar.

Logistische Engpässe und Beschaffungsprobleme infolge der Pandemie haben der Idee des Nearshoring und der Diversifizierung Auftrieb gegeben. Unternehmen denken inzwischen laut über die Möglichkeit nach, Produktion und Beschaffung aus China heraus zu verlagern. Eine im Juni von der EU-Handelskammer in China veröffentlichte Umfrage ergab, dass fast ein Viertel der europäischen Unternehmen in China aufgrund des Risikos von COVID-Lockdowns erwägt, das Land zu verlassen. Auch US-Firmen teilen diese Haltung. Bedeutet dies, dass ein echter Wechsel in der Beschaffungsstrategie im Gange ist, oder ist das nur Gerede?

Um festzustellen, ob ein echter Wandel bevorsteht, haben wir die gesamte TEU-Kapazität der Schiffe, die chinesische Häfen anlaufen, mit der TEU-Kapazität der südostasiatischen Nachbarländer Vietnam und Thailand verglichen. Die TEU-Kapazität von Schiffen ist definiert als die kumulierte TEU-Transportkapazität der Schiffe, die von Reedereien eingesetzt werden, die verschiedene Häfen in der ganzen Welt anlaufen.

TEU-Schiffskapazität als Indikator für das Handelsvolumen

Die von China aus verladene TEU-Gesamtkapazität ging Ende des Jahres 2021 und in den ersten Monaten des Jahres 2022 aufgrund verschiedener Gegenwinde drastisch zurück. Dazu gehören vermehrte Leerfahrten von Containerlinien, die die Zuverlässigkeit der Fahrpläne verbessern wollen, die durch den Rückstau von Schiffen an der US-Westküste Ende 2021 beeinträchtigt wurden. Aber auch Probleme bei der Rückführung leerer Container, weit verbreitete Null-COVID-Lockdowns und die chinesische Neujahrswoche, in der viele Arbeitnehmer in ihre Heimatstädte zurückkehrten, spielten eine Rolle.

Lockdowns führen zu vorübergehendem Rückgang der Schiffs-TEU-Mengen im Chinaverkehr

In der ersten Jahreshälfte 2022 kam es in wichtigen Produktions- und Logistikzentren wie Shanghai und Shenzhen zu Lockdowns, wodurch die Zahl der auf dem chinesischen Festland verarbeiteten TEUs zurückging. Dies führte dazu, dass ein Großteil der Aufträge verspätet oder gar nicht abgewickelt wurde, was den Betrieb in den nachgelagerten Bereichen gefährdete – einige Unternehmen legten die Produktion wochenlang still.

Inzwischen hat sich die Lage entspannt und die TEU-Gesamtkapazität ist so schnell wieder gestiegen, wie sie gefallen war. Allerdings hat die anhaltende Energiekrise in China die Produktion im Land gedrosselt und wird dazu führen, dass weniger TEU abgefertigt werden. Auch wenn die COVID-bedingten Lockdowns nicht allein dafür verantwortlich sind, dass Unternehmen ihre Beschaffung aus dem Land verlagern wollen, ist es gut möglich, dass mehrere solcher Widrigkeiten zusammengenommen die Betriebe letztendlich dazu zwingen, sich auf andere Standorte zu konzentrieren.

Den Daten von project44 zufolge ist das thailändische TEU-Volumen im Verhältnis zur Verlagerung von TEU-Kapazitäten von China zu den südostasiatischen Nachbarn rückläufig. Auch in den vietnamesischen Häfen ist kein signifikanter Anstieg der TEU-Kapazitäten zu verzeichnen, was darauf hindeutet, dass es noch keine größere Verlagerung der Produktion nach Südostasien gibt.

Ausblick

Der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Manager’s Index – PMI) ist ein guter Indikator für die kurzfristige Zukunft des verarbeitenden Gewerbes. Der chinesische Caixin PMI fiel im August, verfehlte die Marktprognosen und verzeichnete 49,50 – gegenüber 50,40 im Juli.

Dies ist jedoch in erster Linie auf die besorgniserregenden Bedingungen der Energiekrise zurückzuführen, da China unter einer historischen Dürre leidet, die seine Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Wasserkraft stark beeinträchtigt hat. Infolgedessen kam es in den Produktionszentren häufig zu Stromausfällen, was zu einem spürbaren Rückgang der Produktionsleistung führte. Die Industrie wird zusätzlich durch die Feiertage der Goldenen Woche in der ersten Oktoberwoche beeinträchtigt.

Während die Unternehmen kurzfristig versuchen werden, ihre Beschaffungsquellen zu diversifizieren, um Probleme wie den Ausfall ausländischer Arbeitskräfte und Produktionsunterbrechungen zu vermeiden, gibt es kaum Anzeichen dafür, dass Firmen ganze Produktionslinien aus China heraus verlagern. Die Nachbildung der chinesischen Produktionsinfrastruktur und der Zuverlässigkeit des Beschaffungsprozesses wäre mit enormen Kosten verbunden. Im Vergleich zu einer vollständigen Verlagerung der Geschäftstätigkeit auf einen neuen Markt und der Etablierung auf diesem, scheint das Verfehlen der Gewinnziele und die Inkaufnahme von Verlusten immer noch ein akzeptables Szenario zu sein.

In der Tat wird ein kleiner Teil der Unternehmen die chinesische Produktion aufgeben, aber es handelt sich dabei nur um einen Bruchteil des gesamten Handels, der aus China abgezogen wird. Nichtsdestotrotz sollten Firmen die Idee des Nearshorings zumindest kritischer Komponenten und der Diversifizierung in Betracht ziehen, da diese Maßnahmen dazu beitragen, die CO2-Bilanz eines Betriebs zu verbessern und die Stabilität zu erhöhen.

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