• Aufeinander achtgeben und füreinander da sein ist entscheidend
  • Symptome nicht verdrängen, sondern rechtzeitig Hilfe suchen
  • Früh erkannt, lässt sich die Entwicklung der Demenz oft verlangsamen

Die Fernbedienung liegt in der Mikrowelle, die Katze beschwert sich mit knurrendem Magen, dass sie schon wieder nicht gefüttert wurde, Rechnungen stapeln sich in der Wohnung: Angehörige reagieren oft hilflos in einer solchen Situation und lassen wertvolle Zeit verstreichen, statt schnellstmöglich ärztlichen Rat einzuholen. Dabei wäre gerade das jetzt dringend, denn frühe Diagnosestellung schafft Klarheit und bildet die Basis für eine angemessene und umfassende Behandlung, die den Krankheitsverlauf beeinflussen kann, rät Dr. Ann-Kathrin Meyer, Chefärztin der Geriatrie in der Asklepios Klinik Wandsbek. Oft klammere sich die Familie auch lange an die Idee, das seien bestimmt ganz normale Alterserscheinungen, ergänzt Priv.-Doz. Dr. Matthias Görnig, Chefarzt der Geriatrie im Asklepios Westklinikum Hamburg. ­„Bis sich die von der Alzheimer-Krankheit Betroffenen selbst zum ersten Mal eingestehen, dass ihre Gedächtnisprobleme vielleicht doch nicht so harmlos sind, hat ihr Gehirn meist schon irreparablen Schaden genommen“, erklärt Meyer. „Deshalb ist es so wichtig, dass Familienmitglieder und Freunde gut aufeinander achtgeben und über Auffälligkeiten nicht einfach hinwegsehen.“ Wer einander gut kenne, bemerke Veränderungen des anderen meist viel früher. Diese Aufmerksamkeit zu stärken ist auch ein Ziel des Welt-Alzheimertages, den Alzheimer’s Disease International (ADI), die globale Dachorganisation von mehr als 100 Alzheimer-Verbänden, mit Unterstützung der WHO im Jahr 1994 ausrief und der jedes Jahr am 21. September mit vielfältigen Aktionen in aller Welt die Öffentlichkeit auf die Erkrankung aufmerksam macht.
 
„Wichtig ist zu wissen, dass die Diagnose Alzheimer nicht das Ende bedeutet“, betont Görnig. „Mit therapeutischen Maßnahmen wie psychosozialen Interventionen, Ergotherapie und Medikamenten können wir das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen. Unser Ziel ist immer, die Mobilität und Eigenständigkeit der Betroffenen möglichst lange zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.“ Ansprechpartner seien zunächst die Hausärztinnen und Hausärzte, die die Diagnostik mit Hirnleistungs-tests, Labor- und bildgebenden Untersuchungen in die Wege leiteten, um andere Ursachen der Vergesslichkeit wie z. B. Gefäßleiden, Stoffwechsel- oder hormonelle Erkrankungen auszuschließen. Bei auffälligen Testergebnissen erfolge eine vertiefte Diagnostik zum Beispiel in einer Gedächtnisambulanz.
 
Was ist normal, was deutet auf eine Demenz hin?

  • Altersbedingt normal ist es, hin und wieder Namen oder Termine zu vergessen, an die man sich aber später wieder erinnert. Alarmzeichen sind dagegen das Vergessen kürzlich erlernter Informationen, wichtiger Daten und Ereignisse, das mehrfache Wiederholen von Fragen, die zunehmende Nutzung von Gedächtnisstützen wie Notizzetteln oder auch Hilfsbedürftigkeit im Alltag.
  • Gelegentliche Fehler, zum Beispiel beim Ausfüllen von Überweisungsvordrucken, sind ebenfalls normal. Verliert ein Mensch aber die Fähigkeit, zu planen, Pläne auszuführen oder den Überblick im Alltag, zum Beispiel über Rechnungen, kann das auf eine beginnende Demenz hinweisen.
  • Dass der Umgang mit technischen Geräten zunehmend schwerfällt, ist im Alter normal. Anlass zur Sorge besteht aber, wenn Menschen mit ihren alltäglichen Aufgaben überfordert sind, bekannte Orte nicht mehr finden oder die Regeln eines häufig gespielten Gesellschaftsspiels vergessen haben.
  • Kurzzeitig den Wochentag zu verwechseln, ist normal. Geht aber der Bezug zu Daten, Zeiten und Orten verloren, kann das ein Zeichen für eine Demenz sein.
  • Nachlassende Sehkraft im Alter ist normal. Menschen mit Demenz haben aber oft Schwierigkeiten, das Gesehene richtig einzuordnen, also zu lesen, Abstände richtig einzuschätzen oder Personen zu erkennen – im extremen Fall sogar sich selbst im Spiegel.
  • Mitunter im Gespräch das richtige Wort zu suchen, ist normal. Menschen mit einer Alzheimer-Demenz haben dagegen oft Probleme, sich zu unterhalten oder einem Gespräch zu folgen. Sie wiederholen sich, verdrehen mitunter die Bezeichnung von Gegenständen.
  • Dinge zu verlegen und wiederzufinden, ist normal. Menschen mit einer Demenz verlegen zunehmend Dinge an ungewöhnlichen Orten und sind dann nicht mehr in der Lage, sie durch Nachvollziehen ihrer letzten Schritte wiederzufinden.
  • Jeder trifft mal eine schlechte Entscheidung. Hat aber das Urteilsvermögen so sehr gelitten, dass unsinnige Anschaffungen gemacht werden, die Wohnung verschmutzt und die Körperhygiene darunter leidet, können das Zeichen für eine Demenz sein.
  • Mal keine Lust auf Arbeit oder Gesellschaft zu haben, ist normal. Ein Rückzug von Dingen, die Freude bereitet haben wie Hobbys, sportliche Aktivität oder besondere Interessen, ist ein Warnzeichen.
  • Routinen zu entwickeln und auf Unterbrechungen dieser Routinen gereizt zu reagieren, ist im Alter normal. Nicht normal ist, wenn sich ihr Charakter so verändert, dass Menschen zunehmend misstrauisch, ängstlich, unruhig oder verwirrt werden und aus der Fassung geraten, sobald sie sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung aufhalten.

 
Ancoris, das Asklepios-Netzwerk für Altersmedizin
Um die wohnortnahe und kompetente Versorgung mit geriatrischen Behandlungsangeboten sicherzustellen, hat Asklepios das standortübergreifende Geriatriezentrum „Ancoris“ gegründet. Unter dessen organisatorischem Dach haben sich alle Hamburger Asklepios Kliniken mit geriatrischen Abteilungen zusammengeschlossen und gemeinsame Standards festgelegt. Gedächtnissprechstunden und Tageskliniken bieten die Asklepios Kliniken Nord, Wandsbek, Harburg und das Westklinikum Hamburg an. Außerdem garantiert Ancoris eine geriatrische Betreuung älterer Patienten in allen sieben Asklepios Kliniken in Hamburg.
 
Experteninterview mit Dr. Ann-Kathrin Meyer
www.youtube.com/watch?v=UNKn9nzQkW0
 
Experteninterview mit Priv.-Doz. Dr. Matthias Görnig
www.youtube.com/watch?v=i6-bWvPHHgg

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