Im aktuellen CarSharing-Städteranking des Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) verteidigt Karlsruhe seinen Platz als Deutschlands CarSharing-Hauptstadt. Auf 1.000 Einwohner*innen kommen dort 4,34 CarSharing-Autos. Die Plätze 2 und 3 gehen an München und Berlin. 90 Prozent aller CarSharing-Anbieter haben ihre Flotten ausgebaut.

Karlsruhe ist die CarSharing-Hauptstadt Deutschlands. Zum Stichtag 1. Juli hat der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) dort 4,34 CarSharing-Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner*innen gezählt. In keiner anderen Stadt ist die CarSharing-Versorgung so gut. 99 Prozent der CarSharing-Fahrzeuge in Karlsruhe stellt der Anbieter stadtmobil bereit. Angeboten werden sowohl stationsbasierte als auch free-floating Fahrzeuge.

München und Berlin folgen mit weitem Abstand

München bleibt wie 2019 auf Platz 2: Auf 1.000 Einwohner*innen kommen in der bayerischen Landeshauptstadt 2,02 CarSharing-Fahrzeuge.
Berlin konnte seine Position um einen Platz auf Rang 3 verbessern. Fast zwei CarSharing-Fahrzeuge (1,98) pro 1.000 Einwohner*innen werden in der Bundeshauptstadt bereitgestellt. In beiden Städten besteht der größte Teil des Angebots aus free-floating Fahrzeugen der Anbieter Miles und Share Now (beide Berlin und München) sowie WeShare (Berlin). Bedeutendster Anbieter von stationsbasiertem CarSharing ist in München Stattauto München, in Berlin betreiben die größten stationsbasierten Flotten die Anbieter cambio und stadtmobil.

CarSharing ist auch in kleineren Städten zum Teil gut ausgebaut

Unter den Top 20 finden sich im diesjährigen Städteranking acht Städte mit weniger als 250.000 Einwohner*innen. Mit Tübingen und Marburg sind sogar zwei Mittelstädte mit weniger als 100.000 Einwohner*innen dabei. Stationsbasierte und kombinierte Systeme sind die Treiber der Verbreitung des CarSharing sowohl in der Fläche als auch in vielen kleineren Großstädten. Reine Free-floating-Angebote sind in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln und Düsseldorf besonders stark.

Rund ein Fünftel mehr CarSharing-Fahrzeuge als 2019

In den Kommunen über 50.000 Einwohner*innen hat die Zahl der laut Städteranking bereitgestellten CarSharing-Fahrzeuge in den vergangenen drei Jahren um rund ein Fünftel zugenommen. Das zeigt, dass das CarSharing in Deutschland die Corona-Pandemie weitgehend gut überstanden hat und die meisten Anbieter wieder auf Wachstumskurs sind. Im Bereich der stationsbasierten Angebote beträgt der Fahrzeugzuwachs 21,5 Prozent. Die Zahl der Fahrzeuge im reinen Free-floating und in kombinierten CarSharing-Systemen stieg im Vergleich zu 2019 um 19,6 Prozent.

bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke kommentiert:

„CarSharing ist der Auto-Baustein des Umweltverbunds und ein wichtiger Baustein für den klimaneutralen und ressourcenschonenden Verkehr der Zukunft. Die deutsche CarSharing-Branche strebt eine möglichst flächendeckende Verfügbarkeit ihres Angebots für möglichst viele Haushalte an. Das aktuelle CarSharing-Städteranking zeigt, dass wir dabei seit 2019 ein gutes Stück vorangekommen sind. Die CarSharing-Anbieter in Deutschland sind für die Kommunen starke Partner für die Mobilitätswende.“

Die Bedingungen für die CarSharing-Bereitstellung müssen verbessert werden

Fahrzeuge des free-floating CarSharing dürfen auf fast allen Stellplätzen im öffentlichen Raum bereitgestellt werden. Fahrzeuge des stationsbasierten CarSharing brauchen für die Bereitstellung hingegen eine Genehmigung der jeweiligen Kommune und müssen dabei ein komplexes Verwaltungsverfahren durchlaufen. Die Folge: Mindestens drei Viertel der stationsbasierten Fahrzeuge in Deutschland stehen heute auf privaten Flächen. Dort sind die Fahrzeuge für Nichtkund*innen oft nicht sichtbar und auch die Zugänglichkeit für Bestandskund*innen ist nicht immer optimal. In Innenstädten und hoch verdichteten urbanen Quartieren werden Stellplätze im privaten Raum zudem immer mehr zur Mangelware.

Zu diesem speziellen Problem kommen andere hinzu, die alle CarSharing-Varianten gleichermaßen betreffen: Zum Teil werden betriebswirtschaftlich nicht darstellbare Preise für die Bereitstellung von CarSharing im öffentlichen Raum aufgerufen. Eine geeignete Ladeinfrastruktur für E-CarSharing fehlt ebenfalls bisher in fast allen Kommunen, weshalb der weitere Ausbau des E-Anteils in den Flotten zunehmend schwierig wird.

bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke fordert daher Verbesserungen:

„Der weitere Ausbau der CarSharing-Versorgung in Deutschland hängt auch davon ab, dass mehr Stellplätze für stationsbasiertes CarSharing im öffentlichen Raum geschaffen werden und Ladeinfrastruktur für E-CarSharing möglichst flächendeckend zur Verfügung steht. Dafür sehen wir in einigen Kommunen bereits gute Beispiele. Insgesamt hinkt der Ausbau der CarSharing-Infrastruktur der steigenden Nachfrage aber zu stark hinterher. Bund und Länder müssen die Kommunen bei der Bewältigung dieser Aufgabe unterstützen. Notwendig sind vor allem eine maximale Vereinfachung der Rechtsgrundlagen, einer gezielten Förderung der nötigen personellen Kapazitäten in den kommunalen Verwaltungen und eine Förderkulisse des Bundes und der Länder für die dringende benötigte Ladeinfrastruktur für E-CarSharing.“

Informationen zum CarSharing-Städteranking 2022

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) erhebt alle zwei Jahre die Zahl der CarSharing-Fahrzeuge in deutschen Städten und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohner*innen (Stichtag Gemeindegrößen: 31.12.2021). Um pandemiebedingte Verzerrungen auszuschließen, wurde die turnusgemäße Erhebung von 2021 auf 2022 verschoben. Die Erhebung basiert auf einer Abfrage der Fahrzeugzahlen

Über Bundesverband CarSharing e. V. (bcs)

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) ist der Dachverband der deutschen CarSharing-Anbieter. Ziel des Verbandes und seiner Mitglieder ist es, den Autobestand und Autoverkehr zu vermindern und die Umweltbelastung durch den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Der bcs fördert CarSharing als Teil einer ressourcenschonenden und klimaneutralen Mobilität in enger Zusammenarbeit mit den weiteren Akteuren des Umweltverbunds.

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