Eine dunkel gekleidete Person steht in einer großen Werkhalle im Gewerbegebiet von Großheide. Sie trägt einen Helm, feuerfeste Kleidung und Sicherheitsschuhe. Der junge Mann, der unter der Schutzausrüstung steckt und mit ruhiger Hand Schweißarbeiten an einer Baggerschaufel ausführt, ist Metallbauermeister und Jungunternehmer Urs Riedel. Der Ostfriese hat 2021 im Alter von 22 Jahren sein eigenes Unternehmen gegründet. „Schon als ich meine Ausbildung angefangen habe, wusste ich, dass ich mich irgendwann selbstständig machen werde“, sagt er selbstbewusst. Im Gespräch mit der Handwerkskammer für Ostfriesland hat er verraten, was den Reiz daran für ihn ausmacht.

Die Liebe zu seinem Beruf wurde Urs Riedel quasi in die Wiege gelegt, denn sein Vater ist ebenfalls ein gelernter Metallbauer. So kam er schon als Kind mit seinem heutigen Handwerk in Berührung und schraubte von klein auf an allem herum, was er in die Finger bekam. „Am liebsten habe ich gemeinsam mit meinem Nachbarn alte Trecker repariert. Das war immer eine kleine Herausforderung“, erinnert er sich. Die Entscheidung nach dem Realschulabschluss 2015 eine Lehre als Metallbauer bei der Schlosserei Kleen in Neßmersiel zu starten, lag somit auf der Hand. „Etwas anderes kam für mich auch nie infrage.“ Was dann folgte, liest sich wie eine kleine Erfolgsgeschichte. Denn der heute 23-Jährige meldete bereits während seiner Ausbildungszeit ein Nebengewerbe an, schloss seine Lehre 2019 mit Bestnoten ab und wurde beim Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks 2. Bundessieger in seinem Gewerk. „Das war mein persönlicher Höhepunkt, der auch völlig überraschend kam. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich es so weit schaffen würde“, so Riedel.

Doch das reichte dem ehrgeizigen Handwerker nicht. Nur gut ein Jahr nach dem Ende seiner Ausbildungszeit entschied er sich dazu, auch noch seinen Meistertitel obenauf zu satteln, um vollends den Schritt in die Selbstständigkeit wagen zu können. 2021 kündigte er letztlich seine Festanstellung und gründete zunächst als Metallbildner seinen eigenen Betrieb, da für die Ausführung dieses Handwerksberufes keine Meisterpflicht besteht. Mit dem erfolgreichen Abschluss seiner Weiterbildung im Sommer dieses Jahres darf er nun offiziell die Bezeichnung Metallbaubetrieb führen. Damit sei für ihn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. „Ich hab die Dinge schon immer gerne so gemacht, wie ich es wollte. Deshalb war der Drang, meinen eigenen Betrieb zu führen, auch so groß“, erzählt er stolz. Und das hat er ziemlich erfolgreich umgesetzt. Denn in den vergangenen sieben Jahren konnte er sich bereits einen Namen in der Region machen, sodass seine Auftragsbücher gut gefüllt sind.

Auf seinen Erfolgen ausruhen will sich der umtriebige Handwerker aber nicht. Im Gegenteil: Momentan absolviert er schon die nächste Fortbildung. Bei der Handwerkskammer lässt er sich in den nächsten sechs Monaten nebenberuflich zum Schweißfachmann ausbilden. Für bestimmte Aufträge und Arbeiten sei es wichtig, dass er diese Qualifikation nachweisen könne. „Deshalb wollte ich das nicht auf die lange Bank schieben. Und außerdem hab ich mir gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann?“, erklärt der Metallbauermeister schmunzelnd.

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