Wie können wir Energie und vor allem knapp gewordenes Gas sparen? Welche Beiträge können Industrie und private Haushalte leisten? Diese Fragen sind zurzeit von besonderer Bedeutung – auch wenn die Gasspeicher noch voll sind. Methoden zur Vermeidung von Verschwendung aus dem Lean-Management könnten helfen, die Fragen zu beantworten. Dr. Frank Lennings, Leiter des Fachbereichs Unternehmensexzellenz am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft erläutert.

Sparen trotz voller Gasspeicher: Warum?

Die deutschen Gasspeicher sind jetzt zu 100 % gefüllt. Doch das eingelagerte Gas hätte im vergangenen Jahr gerade einmal zur Überbrückung von gut zwei Wintermonaten gereicht. Um dauerhaft mit reduzierten Gasimporten zurecht zu kommen, müssen Industrie und private Haushalte sparen – nicht nur in diesem Jahr.

„Bisher gelingt das recht gut. In der Industrie wird mit teurer Energie in der Regel schon immer verantwortungsvoll umgegangen,“ so Lennings. „Die Industrie wendet erprobte Methoden zur Vermeidung von Verschwendung an“. Seit Kriegsbeginn konnte der Gasverbrauch gegenüber 2021 um mehr als 16% reduziert werden. „Dazu haben allerdings neben Sparmaßnahmen auch Umstellungen auf andere Energieträger und – leider auch – Produktionsstillstände beigetragen.“ Weitere nennenswerte Einsparungen ohne langwierige Investitions- und Umbaumaßnahmen oder Konsumverzicht sind in der Industrie nicht mehr zu erwarten.

Verschwendung als Gewohnheit? Wie kann Lean-Management auch privaten Haushalten helfen?

Private Haushalte und Gewerbe haben bisher gegenüber dem Vorjahr sogar 25% weniger Gas verbraucht. Das ist im Wesentlichen auch auf die bislang ungewöhnlich milden Temperaturen zurückzuführen, die aber zunehmend fallen werden. Trotz bisheriger Erfolge sollte jeder privat und beruflich dazu beitragen, Einsparungen auszuweiten und dauerhaft aufrecht zu halten. Der Grundsatz für die Vermeidung von Verschwendung im Lean Management kann dabei helfen:

Identifiziere alles, was Aufwand verursacht und dem Kunden keinen Nutzen bringt.

Viele Industrieunternehmen handeln bereits erfolgreich danach. Die Herausforderung besteht zunächst vor allem darin, die Verschwendung zu erkennen.

Im privaten Alltag sind wir selbst die Kunden und oft blind für Verschwendung. So könnte gespart werden bei zum Beispiel:

  • unnötig hohen Raum- und Wassertemperaturen,
  • unnötig hohen Temperaturen beim Waschen von Kleidung, Geschirr oder Händen,
  • unnötig niedrigen Temperaturen in Kühl- oder Gefrierschränken,
  • unnötiger Betriebsbereitschaft von Elektrogeräten, usw.

Dieses unerkannte Sparpotential, kann einfach und schnell sowie ohne Verzicht erschlossen werden. Der Schlüssel dazu ist, Alltägliches systematisch und aufmerksam auf Verschwendung zu untersuchen sowie Notwendigkeit, Nutzen und Aufwand selbstverständlicher Gewohnheiten zu hinterfragen.

In Industrieunternehmen übernehmen häufig Beobachtungsteams diese Aufgabe, wobei die einzelnen Mitglieder unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen. Erkannte Verschwendung kennzeichnen sie mit einem roten Etikett, um sie anschließend schrittweise zu beseitigen. Die Übertragung dieses Ansatzes kann auch im privaten Bereich helfen Gas und Energie, C02 und Geld zu sparen. Während in produzierenden Unternehmen umfassend nach Verschwendung in Form von Überproduktion, Transporten, Beständen, unnötigen Bewegungen, Warten, Fehlern, unpassenden Prozessen und Einrichtungen gesucht wird, können private Haushalte die Aufmerksamkeit auf Energieverbrauch, Geräte und Gebäude fokussieren.

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