Die Mainzer Stadtbad GmbH ist optimistisch, dass die im Sommer gestartete Ausschreibung für ein Generalunternehmen zum Umbau des Taubertsbergbades bis Anfang 2023 erfolgreich abgeschlossen werden kann. Ein Baustart oberhalb des Hauptbahnhofs bis zum Beginn der Freibadsaison 2023 wird angepeilt. Auf dem Weg dorthin hat die Stadt Mainz heute einen weiteren wichtigen Schritt gemacht: Bürgermeister und Beteiligungsdezernent Günter Beck übergab einen Förderbescheid über 23,2 Millionen Euro an den Vorstandsvorsitzenden der Mainzer Stadtwerke AG, Daniel Gahr, und die Geschäftsführerin der Mainzer Stadtbad GmbH, Kerstin Stumpf. Der Förderbescheid ist eine wichtige Unterstützung der Kommune bei der Finanzierung des Umbaus. 

Entgegen der ursprünglichen Planung wird die Stadt Mainz die Investitionen, die für den Daseinsvorsorgebereich (Familienbad mit dazugehöriger Technik) entstehen und nicht über andere Förderungen abgedeckt sind, nach Anfall übernehmen.  Im Gegenzug müssen diese Investitionen nicht in eine Pachtzahlungen und somit die Betriebskosten der der Mainzer Stadtbad GmbH umgerechnet werden – wovon die Stadt Mainz über die Jahre wieder profitiert. Günter Beck: „Das ist für beide Seiten ein Vorteil. Die Stadt Mainz hat aktuell die entsprechenden Finanzmittel dafür und kann mit diesem Investitionskostenzuschuss nachhaltig die laufenden Kosten für Schul- und Vereinsschwimmen verringern, sowie maßgeblich zu sozialverträglichen Eintrittspreisen im Sport- und Freibad beitragen. Die Stadtwerke hingegen müssen nicht mit einem zweistelligen Millionenbetrag in Vorleistung treten und verbessern so ihre Liquidität.“

Eine Arbeitsgruppe aus internen und externen Planern und Architekten hatte bis zum Frühjahr 2022 ein konkretes Umsetzungskonzept zum Umbau des früheren Sport- und Erlebnisbades in ein Familienbad und einen attraktiven Sauna- und Wellnessbereich erarbeitet. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Daniel Gahr: „Bauzeiten wie auch die Kosten für den Umbau sind angesichts der derzeitigen Engpässe und Preissteigerungen im Bausektor zwar mit einigen Unwägbarkeiten behaftet. Aktuell gehen wir aber von einer Inbetriebnahme des neuen Taubertsbergbades Ende 2025/ Anfang 2026 aus.“

Im vergangenen Frühjahr waren die Generalsanierung und weitere Maßnahmen im Taubertsbergbad mit rund 24 Millionen Euro taxiert worden. Genaueres lässt sich erst sagen, wenn der Generalunternehmer feststeht, der den Umbau übernimmt. Zusätzlich stellt die Stadt Mainz ein Budget für „energie- und ressourcenoptimierten Betrieb“ zur Verfügung (gesamt bis zu fünf Millionen Euro, Förderung bis zu vier Millionen Euro), um das Schwimmbad möglichst ressourcenschonend aufzustellen. Hierbei soll insbesondere Strom und Wärme umweltschonend am Standort erzeugt und verbraucht und der Wasserverbrauch reduziert werden. Hierzu ist es geplant massiv in Technik (PV, Solarthermie, Wasseraufbereitung und ggf. Erdwärme) zu investieren. „Wir investieren klug und mit Weitsicht“, so Beck.

Das Gestaltungskonzept für den Umbau des Bades stammt vom Büro „Michelmann Architekt GmbH“ aus Hannover. Dieses Büro hat unter anderem bereits die Konzepte zum Umbau des Freizeitbades Penzberg oder des Nemo-Bades in Magdeburg erstellt.  2019 war beschlossen worden, den früheren Erlebnisbad-Bereich am Taubertsberg aufzugeben, weil er als eigenständige Bad-Einheit zu klein und unattraktiv war. Ein Teil des früheren Erlebnisbades soll stattdessen für die Vergrößerung des früheren Wellness- und Spa-Bereichs genutzt werden, der andere Teil wird dem heutigen Sportbad zugeschlagen. Dieses Sportbad soll unter anderem einen zusätzlichen attraktiven Klein-Kind-Bereich mit Kinderbecken, Spiel- sowie Planschmöglichkeiten erhalten. Weiterhin genutzt werden nach dem Umbau im Sportbad das bisherige 25-Meter-Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sowie das Sprungbecken mit dem Fünf-Meter-Turm. Hier ist unter anderem zusätzlich eine Kletterwand im Becken geplant. Ebenfalls weiter genutzt werden können nach dem Umbau die vorhandenen Rutschen des früheren Erlebnisbades. Aus dem bisherigen Sportbad wird so ein attraktives Familienbad.    

Am auffälligsten werden die Veränderungen und der Umbau im künftigen Wellness-/Saunabereich werden. Sinnbild dafür ist die zentral im früheren Erlebnisbad platzierte große neue zweistöckige Fasssauna mit rundem Kaminraum, die eine der neuen Attraktionen im Saunabereich werden wird.  Im Spa- und Wellnessbereich werden nach dem Umbau unter anderem ein Dampfbad, ein Eisraum, zwei Innen- und Außenbecken, ein Abkühlbecken, eine Infrarotsauna, zwei Blockhaussaunen und vier Aufgusssaunen im Innenbereich zur Verfügung stehen.

Auch im künftig deutlich größeren und attraktiveren Gastronomiebereich haben sich die Planer eine Menge ausgedacht, die Auswahl der Materialien und Farben in Grau- und Erd- sowie Holztönen vermittelt ein angenehmes, modernes und dennoch einladendes und gemütliches Ambiente.

Währen der zweieinhalb bis dreijährigen Umbauarbeiten wird das Sportbad aufgrund der Bauarbeiten für Badegäste nicht nutzbar sein. Besucherinnen und Besucher können dann aber während der Sanierungsarbeiten im Winter in die neue Traglufthalle über dem Mehrzweckbecken des Freibades ausweichen. Im Sommer wird das Becken, bei rückgebauter Traglufthalle, wie gewohnt für den Freibadbetrieb genutzt.

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