• Das Geschäftsklima der Selbstständigen hat sich wie in der Gesamtwirtschaft etwas erholt – von minus 25,0 auf minus 21,6 Punkte
  • Allerdings: die Schere beim Geschäftsklima zwischen Gesamtwirtschaft und Kleinstunternehmen wird weiterhin größer
  • Existenzbedrohung bleibt nahezu unverändert: Ein Fünftel fühlt sich existenziell bedroht

Vier Monate hintereinander verzeichnete der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex* Negativrekorde. Nun geht der Index wieder leicht aufwärts. Das Geschäftsklima der Selbstständigen hat sich wie in der Gesamtwirtschaft etwas erholt. „Bei den Selbstständigen hat sich die Geschäftslage zum Vormonat hin verbessert (plus 1,8 Punkte). Das steht im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft. Bei den Geschäftserwartungen ist es die Gesamtwirtschaft, bei der die Verbesserung stärker ausgeprägt ist (minus 40 Punkte versus minus 32,2 Punkte). Die Unsicherheit hat zwar auch bei den Kleinen etwas abgenommen, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau und über der Gesamtwirtschaft”, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifoUmfragen.

Trotz leichter Erholung wird die Schere beim Geschäftsklima zwischen Gesamtwirtschaft und Selbstständigen größer

Eine echte Kehrtwende in der angespannten Lage der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen sieht Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo, noch nicht: „Es ist erleichternd, dass es bei den Solos die laufenden Geschäfte sind, sprich die realen Umsätze, die sich endlich erholt haben – und das entgegen der Erwartungen und nach fünf Monaten Talfahrt! Diese positive Trendwende gibt Hoffnung und zeigt wieder einmal, dass die Selbstständigen auch in schwierigen Zeiten das Ruder mit eigener Kraft rumreißen können. Trotzdem dürfen wir nicht übersehen: Die Geschäftslage der Selbstständigen liegt weiterhin im negativen Bereich und deutlich unterhalb dem Niveau der Gesamtwirtschaft. Bei den Großen sind es plus 12,3 Punkte. Die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft ist groß.” 

Beim Geschäftsklima insgesamt hat sich der Abstand zwischen der Gesamtwirtschaft und den Selbstständigen im Vergleich zum Vormonat sogar vergrößert von 9,8 Punkten im Oktober auf 10,3 Punkte im November. Das Geschäftsklima berechnet sich aus der Lage und den Erwartungen.

Entsprechend sieht sich im November weiterhin fast ein Fünftel der Selbstständigen in der Existenz bedroht. 19,4 Prozent sind es bei den Kleinen (versus 19,7 im Vormonat), während es in der Gesamtwirtschaft nur 7,9 Prozent sind (versus 7,5 Prozent im Vormonat).

Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VGSD e.V (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland) fordert daher endlich Entlastungen: „Ein wichtiges Signal wäre, dass die Solo-Selbstständigen in Hinblick auf die Inflationsausgleichprämie gleich behandelt werden, also ebenso wie Angestellte und Beamte bis zu 3.000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei erhalten können. Vor allem sollte nun endlich die Umsetzung des Koalitionsvertrags in Angriff genommen werden, z. B. eine faire Berechnung der Krankenversicherungsbeiträge und eine wirksame Reform des Statusfeststellungsverfahrens. Bei einer weiteren Verschärfung der Lage sollte über eine Verlängerung der Neustarthilfe nachgedacht werden."

Anpassung und Flexibilität ist wichtiger denn je – Jimdo-Interview unter Selbstständigen

Julian Strahberger vertreibt nebenberuflich mit seiner Firma Clean a Billy” Produkte zur Oldtimerpflege. Er bestätigt das momentane Missverhältnis zwischen der aktuell guten Lage seiner Firma und der großen Unsicherheit. „Wir stehen gerade gut da und wachsen seit unserer Gründung 2021 stetig. Mit unserer Geschäftsidee bedienen wir einen Trend, weil die Nachfrage nach Oldtimern steigt und wir für hohe Qualität stehen. Unsere große Unsicherheit ist der Einkauf, denn die Kosten der Lieferanten explodieren. Diese Kosten können wir nicht weitergeben, das würde unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Großanbietern bedrohen. Wir bemühen uns um großen Lagerbestand und setzen auf kurze regionale Lieferketten. Gute Netzwerke sind da unglaublich wichtig. Aber unsere Marge muss halt am Ende noch stimmen.” 

Anja Fabel von Schönes schmückt fertigt in Hamburg Schmuckunikate aus vorwiegend recyceltem Silber und Edelsteinen. Sie ist momentan zufrieden mit ihrer Geschäftslage: „Die Nachfrage hat sich verändert und ich habe mich mit ihr verändert. Der Verkauf meines Schmucks ist verhaltener seit September. Aber die Nachfrage nach meinen Schmuckkursen brummt und ich habe mir viele neue Formate überlegt. Bis Ende Januar bin ich komplett ausgebucht, die Teilnehmer*innen haben so einen großen Nachholbedarf nach Austausch und Gemeinschaft. Im Hinblick aufs erste Quartal habe ich trotzdem Fragezeichen. Wenn ab Januar die ersten Nachzahlungen für Strom und Gas ins Haus flattern, müssen die Leute die Gürtel vielleicht enger schnallen und dann fällt Schmuck als erstes weg.”

*Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Selbstständige befragt monatlich 1500 Solo-Selbstständige (ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) sowie Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen)

Mehr Infos zum ifo-Schnelldienst: https://www.ifo.de/publikationen/2021/aufsatzzeitschrift/das-neue-geschaeftsklima-fuer-soloselbstaendige-und

Über das ifo Institut

Die Forschung am ifo Institut verbindet akademische Exzellenz mit wirtschaftspolitischer Relevanz. Fünf Handlungsfelder sind die Grundlage für diesen Brückenschlag: Forschung, Politikberatung, Information und Service, Beteiligung an öffentlichen Debatten, Nachwuchsförderung. In all diesen Bereichen möchte das Institut exzellente Leistungen erbringen. Die fünf Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt: Forschung ist die Grundlage der Politikberatung. Und auf Basis neu gewonnener Erkenntnisse kann das ifo Institut sich an öffentlichen Debatten beteiligen.

Über den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen

Der „Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex" wird seit Dezember 2021 monatlich veröffentlicht. Das Ziel: Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen mit einem eigenen Index mehr Sichtbarkeit in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu verschaffen. Das ifo Institut berechnet die Konjunkturindikatoren für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen (weniger als neun Mitarbeiter) auf Basis seiner Unternehmensbefragungen. Die teilnehmenden Betriebe decken alle Sektoren wie im Gesamtindex ab: Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Die Gewinnung der neuen Teilnehmer*innen erfolgt in Kooperation mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen in Deutschland (VGSD e.V.). Jimdo ruft weiterhin Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer*innen dazu auf, sich unter wir-im-ifo.de zu registrieren und Gehör zu verschaffen.

Über die Jimdo GmbH

Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Mit dem Website- Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen über 250 Mitarbeiter*innen. CEO Matthias Henze ist Mitgründer und seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet. Statista und Capital kürten Jimdo 2022 zu einem der fünf innovativsten deutschen Internet-Unternehmen und vergaben volle Punktzahl. Mehr zu Jimdo unter https://presse.jimdo.com

Jimdo Forschungswerkstatt Selbstständigkeit
3,5 Millionen Solo-Selbstständige, 6,3 Millionen Beschäftigte in Kleinstunternehmen, 500 Milliarden Euro Jahresumsatz – Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Doch welche Themen beschäftigen sie? Was erhoffen sie sich von der Zukunft? Antworten auf diese Fragen und mehr bietet die Jimdo Forschungswerkstatt für Selbstständige und Kleinstunternehmen.
Mehr zur Forschungswerkstatt Selbständigkeit unter https://forschungswerkstatt.jimdo.com

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