Wie kaum einem anderen Autor ist es Wilhelm Genazino (1943–2018) gelungen, die Lebensverhältnisse der Bundesrepublik mit all ihren Abgründen, Widersprüchen und Vorzügen zu porträtieren. Am 22. Januar 2023 wäre der große Erzähler 80 Jahre alt geworden. Im Deutschen Literaturarchiv Marbach wurde kürzlich sein vielfältiger Nachlass erschlossen. Ein erster umfangreicher Band mit bisher unveröffentlichten Beobachtungen und Skizzen erscheint nun im Hanser Verlag. Dessen Herausgeber Jan Bürger (DLA) und Friedhelm Marx (Universität Bamberg) zeigen Fundstücke aus Genazinos Nachlass und stellen den Band Der Traum des Beobachters. Aufzeichnungen 1972–2018 erstmals vor. Er ist ein Schlüssel zu Genazinos Werk. Katharina Hauter, Ensemblemitglied des Stuttgarter Schauspiels, liest aus dem neuen Buch.

Seine Wohnung verließ Wilhelm Genazino nie ohne Stift und Papier. Alles, was sich in Worte fassen ließ, schrieb er auf. Jahrzehntelang tippte er seine Beobachtungen von unterwegs akribisch ab, aus Furcht, eines Tages könnte ihn das Schreiben selbst verlassen. So entstand ein »Materialcontainer«, in dem sich Leben und Fiktion, Ideen und Träume unauflöslich vermischen. Wilhelm Genazino wurde Mannheim geboren, er lebte in Frankfurt und zeitweise in Heidelberg und im Schwarzwald. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Überregional bekannt wurde er 1977 mit dem Roman Abschaffel, zum Bestseller-Autor machten ihn die Bücher Ein Regenschirm für diesen Tag (2001) und Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman (2003). In den letzten 15 Jahren seines Lebens war er häufig in Marbach zu Gast, u.a. eröffnete er 2006 zusammen mit Wolfgang Rihm das Literaturmuseum der Moderne.

Die Veranstaltung findet am Sonntag, 22. Januar, 15 Uhr, im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt. Eintritt: 9,-/7,- € (erm./DSG). Ticketvorverkauf über Reservix. Der Traum des Beobachters. Aufzeichnungen 1972–2018 erscheint am 23. Januar 2023.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des städteübergreifenden Genazino-Festivals statt, initiiert von Ulrich Rüdenauer. Die Veranstaltungen in Baden-Württemberg erhalten freundliche Unterstützung von Lotto Baden-Württemberg und sind gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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