Das Jahr 2022 stand bei den Mobilfunknetzbetreibern ganz im Zeichen des weiteren Ausbaus der eigenen 5G-Netze. Nur gut drei Jahre nach dem Start des neuen Mobilfunkstandards, erreichen Telekom, Vodafone und O2 bereits mehr als Dreiviertel der Bevölkerung Deutschlands. Dennoch gibt es größere Unterschiede.

Das Verbraucher-Informationsportal 5G-Anbieter.info (www.5g-anbieter.info) hat die Fortschritte der Telekommunikationskonzerne in 2022 genau unter die Lupe genommen und zeigt auf, wer im zurückliegenden Jahr besonders fleißig war – sowohl auf Jahressicht, als auch im vierten Quartal.

Telekom erreicht über 94 Prozent der Menschen
Die Deutsche Telekom ist nicht mehr weit entfernt von der nahezu kompletten Abdeckung Deutschlands mit 5G. Nachdem zum Ende des dritten Quartals bereits die Marke von 92 Prozent geknackt wurde, sind es Ende 2022 nun bereits 94,5 Prozent. Ende 2021 lag die 5G-Versorgung noch bei 90 Prozent der Bewohner Deutschlands.

Traditionell nimmt das Tempo gegen Ende eines Mobilfunkstandards-Rollouts ab, da es nun an die weniger stark besiedelten Gebiete geht. Das erklärt den relativ kleinen Sprung von „nur“ 4 Prozent binnen Jahresfrist. Insgesamt betreibt die Telekom mittlerweile über 80.000 5G-Antennen – und damit mit Abstand die meisten. Alleine in 2022 sind laut Medienangaben fast 20.000 neue 5G-Antennen hinzugekommen – mehr als das komplette O2-5G-Netz. Bis 2025 plant die Deutsche Telekom auf eine Quote von 99 Prozent zu kommen.

Vodafone kommt schneller voran als geplant
Auch bei Vodafone geht der Ausbau des 5G-Standards schneller voran, wie die ursprüngliche Agenda vorsah. Ende 2022 erreicht der Konzern nach eigenen Angaben mehr als 65 Millionen Menschen. Dies ergibt eine Abdeckung von 80 Prozent der Bevölkerung. Eigentlich war für Ende 2022 die Menge von „nur“ 60 Millionen geplant, nach ca. 45 Millionen Ende 2021. Somit konnte der Mobilfunker eine 5G-Versorgung für 20 Millionen Menschen binnen einem Jahr erzielen.

Vodafone hat nach eigener Aussage im vergangenen Jahr knapp 5.500 5G-Standorte mit mehr als 16.000 weiteren Antennen in Betrieb genommen. Insgesamt umfasst das 5G-Netz von Vodafone nun 36.000 Antennen. 9.000 davon verteilen das erst im März 2022 gestartete und besonders schnelle 5G+ (standalone 5G) von Vodafone. Sie erreichen mehr als 20 Millionen Bewohner Deutschlands.

O2 hängt nicht weit zurück
Während O2 in den zurückliegenden Jahren meist mit gehörigem Abstand auf die beiden Wettbewerber schaute, hat man hinsichtlich der Netzquantität und Qualität gehörig aufgeholt. Dies zeigt unter anderem der 5G-Ausbau, bei dem man mit über 75 Prozent Bevölkerungsabdeckung Ende 2022 nicht mehr weit entfernt ist von Vodafone. Das Netz besteht derzeit aus gut 18.000 5G-Antennen – deutlich weniger als beim Wettbewerb. Im Dezember 2021 waren es allerdings nur um die 6.000 Stück – macht eine Verdreifachung in einem Jahr.

Immerhin konnte der Mobilfunker in den vergangenen Monaten die Verfügbarkeit um über 25 Prozent steigern. Im Vergleich zum Jahresende 2021 ist sogar ein Sprung von rund 45 Prozentpunkten gelungen, lag die Quote beim Jahreswechsel auf 2022 doch noch bei überschaubaren 30 Prozent.

5G von 1&1 gab es 2022 noch nicht
Eigentlich wollte mit 1&1 ein vierter Netzbetreiber 2022 mit seinem eigenen 5G-Netz starten. Daraus wurde bekanntermaßen nichts. Zwar konnte man Anfang 2023 den Start in zwei Städten mit drei Antennen bekanntgeben. Bis das Angebot massentauglich ist, wird aber noch eine Weile vergehen.

Fazit: 2022 war ein gutes Jahr für 5G
Im zurückliegenden Jahr 2022 ist der 5G-Ausbau in Deutschland gut vorangekommen. Die Netzbetreiber haben ihre Ausbauquote um bis zu 45 Prozentpunkte gesteigert. Es lässt sich konsternieren, dass 5G bei allen drei Netzbetreibern in Deutschland in der breiten Masse angekommen ist – zumindest technisch. Auch die Nutzung von 5G nimmt in der Praxis immer mehr zu, auch wenn hinsichtlich des Tarifs längst nicht alle Mobilfunkkunden vom schnellen, mobilen Internet profitieren können.

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