In China beginnt das neue Jahr mit viel Unsicherheit. Die Zahl der Covid-Infektionen erreicht seit einem abrupten Politikwechsel immer neue Rekorde, auf Wirtschaft und Gesellschaft lastet großer Druck, und Xi Jinping verfügt über soviel Macht wie nie zuvor. 

In unserem vierten MERICS China Forecast haben wir 880 Expert:innen und China-Interessierte nach ihren Einschätzungen für 2023 gefragt. Die Umfrage zeigt, dass die Erwartungen an Chinas Zukunft nicht besonders optimistisch sind.

Innenpolitische Spannungen 

Die Befragten betrachten die Ausbreitung von Covid-19 in China, das geopolitische Umfeld und eine drohende globale Rezession als die größten Herausforderungen im kommenden Jahr. Diese bringen nach Einschätzung der Befragten zusätzliche Risiken für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung Chinas und erhöhen den Druck auf die Gesellschaft.

Gleichzeitig sagen die Befragten ein noch stärker von Xi dominiertes China voraus, viele erwarten einen Ausbau der staatlichen Kontrolle über die Wirtschaft. All diese Entwicklungen dürften demnach zu einem insgesamt höheren innenpolitischen Druck beitragen. Risiken in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Geopolitik und Wirtschaft könnten das Potenzial für Proteste steigen lassen – und das in einem China, dessen Staats- und Parteichef den Machtapparat fest in der Hand hat.

Stabile Beziehungen zu Russland, verschlechtertes Verhältnis zur EU

Die Befragten im MERICS Forecast 2023 gehen überwiegend von einer Verschlechterung der Beziehungen Chinas zur EU und anderen westlichen Ländern aus. Die Mehrheit (55%) erwartet, dass China ungeachtet des anhaltenden Kriegs in der Ukraine an seiner pro-russischen "Neutralität" festhalten wird, und dass China und Russland ihre wirtschaftlichen Beziehungen weiter vertiefen werden.

Bei den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und China erwarten die Befragten Verschlechterungen in verschiedenen Bereichen: 81% sind pessimistisch bezüglich der Situation von in China tätigen EU-Bürger:innen, 77% hinsichtlich der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie, 55% bei den EU-Investitionen in China, 46% bei den EU-Exporten nach China und 40% bei chinesischen Investitionen in der EU. Die chinesischen Exporte in die EU werden nach Ansicht von 40% dennoch weiter steigen.

Der MERICS China Forecast 2023 lässt darauf schließen, dass viele Unsicherheiten die innenpolitische Entwicklung der Volksrepublik prägen werden – und auch für die EU wird es für ihre Beziehungen zu China ein herausforderndes Jahr. 

Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage und eine Kurzanalyse finden Sie hier auf unserer Website. Wir stellen zudem die Ergebnisse unserer Umfrage am Mittwoch, 18. Januar von 12 bis 14 Uhr (MEZ) auf der MERICS China Forecast 2023 Konferenz gemeinsam mit unserem Medienpartner „Handelsblatt“ vor. Die Veranstaltung wird live auf YouTube übertragen. Hier geht es zum Livestream.

Über MERICS gGmbH

Der MERICS China Forecast 2023 wird im Rahmen von Horizont Europa, dem Finanzierungsprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation unter dem Förderkennzeichen 101061700 gefördert. Die Veranstaltung ist Teil von "China Horizons", einem mehrjährigen Projekt, an dem neun Think Tanks und Hochschulen aus sieben europäischen Mitgliedstaaten teilnehmen. Ziel des Projekts ist es, die europäische unabhängige Wissensbasis zu Chinas Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu stärken.

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