Mit Blick auf die explodierenden Bedarfe bei der Elektrifizierung in der Elektromobilität, im Zuge der Wärmewende und beim Ausbau der Erneuerbaren Energie hat der BEM | Bundesverband eMobilität für den maximalen Fokus auf Berufe im Elektro-Fachhandwerk geworben. Auf der am Mittwoch in Dortmund beginnenden Fachmesse elektrotechnik appellierte Verbandsvorstand Markus Emmert an Politik und Verwaltung, den Fachkräfte-Turbo einzuschalten und Qualifizierung und Weiterbildung im und für das Elektro-Fachhandwerk voranzutreiben. 

„Um den riesigen Bedarf der Elektrifizierung zu bedienen, brauchen wir nicht nur neue Berufe und Ausbildungsgänge, was wertvolle Zeit kostet. Wir benötigen aktuell dringend die Erweiterung von Jobprofilen und berufsständischen Vorgaben, die teilweise aus einer anderen Wirtschaftsepoche stammen“, sagte Emmert und verwies auf die Möglichkeit der Öffnung von Vorgaben, wie sie bereits in der Photovoltaik-Branche Anwendung fanden. „Im Bereich von Ladelösungen muss es beispielsweise möglich sein, dass jeder Handwerker Ladeinfrastruktur installieren und Meldeprozesse einleiten darf. Den Elektriker braucht es erst beim Anschluss ans Netz und der Inbetriebnahme.“

Versorgungslücke im Ladebereich zuverlässig schließen

Die Notwendigkeit zum Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität bleibt nach Ansicht des BEM akut. Bei einem Staatsziel von 15 Millionen rein elektrischen Fahrzeugen auf deutschen Straßen bis 2030 liegt der Bedarf (öffentlich und privat) bei ca. 18 Millionen Ladepunkten. Die Versorgungslücke im Ladebereich gilt es rasch und zuverlässig zu schließen. Da sämtliche Anschluss-Dienstleistungen an das Energienetz ausschließlich von Elektrotechnikern und Elektrotechnikerinnen vorgenommen werden dürfen, sollten die zuständigen Handwerkskammern, IHK´s und Bildungsträger schnellstmöglich Öffnungsklauseln schaffen. Natürlich ist hier auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefragt.

Zu Beginn der Woche hatten führende Energiewende-Unternehmen einen offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck veröffentlicht und darin unter anderem die Schnellqualifizierung für PV-Installateure vorgeschlagen. Ein zentrales Anliegen ist außerdem die Etablierung eines neuen Ausbildungsschwerpunkts Energiemanagement, in dem die Kompetenzen für Wärme (SHK-Installateur) und Strom (Elektriker) gebündelt werden. Der BEM unterstützt diese Forderungen wie auch den Ruf nach einer Image-Kampagne für Energiewende-Jobs.

Den BEM-Gemeinschaftsstand finden Sie auf der Messe Elektrotechnik in Dortmund vom 08. bis 10. Februar 2023 in Halle 3.B30. Der Verband beschäftigt sich fortlaufend mit den Fragen der Elektrotechnik in den Arbeitsgruppen AG8 Ladeinfrastruktur, AG4 Netzdienlichkeit und AG12 Kommunal.

Über den BEM / Bundesverband eMobilität e.V.

Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert 450 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Milliarden Euro verzeichnen und über eine Million Mitarbeiter weltweit beschäftigen. In 19 Arbeitsgruppen arbeiten über 1.850 angemeldete Teilnehmer*innen zur kompletten Bandbreite der eMobilität.

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