Mit Sorge nimmt der ZVG die neuen Ausbildungszahlen im Gartenbau zur Kenntnis. Laut BiBB-Auswertung ging die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge mit Stichtag 30. September 2022 um 11,6 % zurück. Einen solchen Rückgang gab es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr im Gartenbau. Alle Fachrichtungen, bis auf den Friedhofsgartenbau, sind von dem Rückgang betroffen.

„Die Zahlen der Neuabschlüsse zeigen deutlich die Probleme in unseren Betrieben und den Fachkräfteengpass“, betont der Vorsitzende des ZVG-Ausschusses für Bildungspolitik und Berufsbildung, Jakob Hokema. „Die wirtschaftlichen Herausforderungen stellen viele Betriebe vor die Existenzfrage. Das trifft Ausbildungsbetriebe besonders hart, denn hier wird der zukünftige gärtnerische Nachwuchs herangezogen.“

Grundsätzlich ist die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, im Vergleich zu 2021, erneut zurückgegangen. Gegenüber 2021 sank die Ausbildungsplatznachfrage um 5.300 (1,0 %) auf 535.500. Verglichen mit 2019 fällt die Nachfrage nach einer dualen Ausbildung um 10,6 % geringer aus. Weiterhin haben viele Betriebe Probleme, Ausbildungsplätze zu besetzen. So blieben 63.200 Ausbildungsstellen 2021 frei. 2022 stieg die Zahl um 5.700 auf insgesamt 68.900 unbesetzte Stellen.

Mit insgesamt 5.316 neuen Verträgen im Gartenbau wurden knapp 700 weniger als im Vorjahr geschlossen. Den größten Negativtrend haben die Fachrichtungen Obstbau, Staudengärtnerei und Baumschule zu verzeichnen.

Der ZVG sieht vielfältige Gründe für den Rückgang. Wesentlich hierfür dürften die Zukunftssorgen der Betriebe, aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation des letzten Jahres sein. Unter anderem ausgelöst durch die Energiepreiskrise.

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