„Gemeinsam mit dem Standort in Grebenhain stellt der neue MVZ-Standort in Freiensteinau die medizinische Versorgung in den beiden Gemeinden für die Zukunft auf breite und feste Füße – ein lösungsorientierter interkommunaler Ansatz mit Erfolg“, kommentiert Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, die Eröffnung des neuen Standortes des Medizinischen Versorgungszentrums Vogelsberg (MVZ).

Ein langer und steiniger Weg ist es gewesen, blickt der Erste Kreisbeigeordnete bei der offiziellen Einweihung des neuen Standorts in der Nordendstraße zurück. Neben Landrat Manfred Görig, sind dazu unter anderem die Bürgermeister Sascha Spielberger (Freiensteinau), und Sebastian Stang (Grebenhain), per Videobotschaft Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, Landtagsabgeordneter Michael Ruhl, Kurt Wiegel, Beauftragter für Senioren und Inklusion des Vogelsbergkreises und Mitglied im Aufsichtsrat des MVZ, Hans Jürgen Herbst, Aufsichtsrat des MVZ, Günter Zeuner, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Gesundheit und Soziales, Michael Duschka, Vorsitzender des Seniorenbeirats Vogelsbergkreis, Michael Muth, stellvertretender Vorsitzender der Freiensteinauer Gemeindevertretung, Ulrich Höhn, Vorsitzender der Gemeindevertretung Grebenhain, Dr. Helmut Hildebrandt, Vorstandsvorsitzender der OptiMedis AG, Pfarrerin Andrea Wiemer, Diana Löffler und Christian Bien von der Iuno GmbH, Architekt Stefan Mölig, Karsten Beckmann von der Volksbank Grebenhain, Michael Lohscheidt und Ernst-Rudolf Schmidt, Kassenärztliche Vereinigung (KV), Vertreter der Unternehmen Maul und Oestreich sowie Vertreter des Vogelsbergkreises und weiterer Institutionen gekommen.

Besonders unterstreicht Dr. Mischak das Engagement auf verschiedenen Ebenen, das am Ende die hausärztliche Versorgung der beiden Gemeinden sichert: „Aus heutiger Sicht war es eine richtige und wichtige Entscheidung, hier zusammen aktiv zu werden. Denn wenn es alleine nicht zu schaffen ist, funktioniert es eben gemeinsam. Für die Menschen in Freiensteinau, Grebenhain und der Region ist es ist nicht wichtig, wer es macht, sondern dass es gemacht wird!“

Nach ersten Ansätzen der Gemeinde Freiensteinau, und dem Einstieg des Vogelsbergkreises und der Gemeinde Grebenhain stand schließlich vor gut zwei Jahren das deutschlandweit erste interkommunale MVZ am Start. Viele Rädchen haben dabei ineinandergegriffen: unter anderem wirtschaftliche und Genehmigungsaspekte, die Abstimmung mit der KV und finanzielle Fragen waren zu koordinieren und zu klären. „Ein großer Dank gilt allen, die dabei zusammengearbeitet und mitgeholfen haben, damit wir alle an diesem besonderen Tag hier stehen können“, sagt Dr. Mischak. Ein neues, lichtdurchflutetes Praxisgebäude zu haben ist das eine – Menschen, die dort für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Region sorgen, das andere, fügt er an und dankt insbesondere den Ärztinnen und Ärzten und dem Praxisteam des MVZ für ihren Einsatz. „Wir haben hier eine weitere wichtige Wegmarke für die gesundheitliche Versorgung gesetzt“, stellt Dr. Mischak klar. Nicht zuletzt dadurch ist es gelungen, bislang fünf Ärztinnen und Ärzte, eine Ärztin in Weiterbildung und 15 Medizinische Fachangestellte in Teil- und Vollzeit für die Hauptbetriebsstätte Grebenhain und die Zweigpraxis Freiensteinau zu gewinnen, beziehungsweise zu halten.

Auch Bürgermeister Sascha Spielberger und Sebastian Stang loben in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit und das Engagement der verschiedenen Institutionen, die nun an den beiden Standorten für eine moderne und umfassende hausärztliche Versorgung einstehen. Per Videobotschaft überbringt anschließend Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, gute Wünsche für das MVZ, denn auf Landesebene hat man die Erfolgsgeschichte des ersten interkommunalen MVZ schon seit einiger Zeit wohlwollend begleitet und auch finanziell mit mehr als 170.000 Euro unterstützt.

An den MVZ-Standorten steht in modernen Praxisräumen ein umfassendes Diagnostikspektrum bereit, wie Ulf Werner, Geschäftsführer des MVZ, bei einem kurzen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten erläutert. Neben Ruhe-, Langzeit- und zukünftig auch Belastungs-EKG, stehen Patienten beispielsweise Lungenfunktionstests, Ultraschalluntersuchungen sowie Laborleistungen zur Verfügung. Die neuen Praxisräume ermöglichen eine Zusammenarbeit mit mehreren Dienstleistern aus dem Gesundheitswesen. Auch die Fachstelle „Prävention im Alter“ des Vogelsbergkreises wird beispielsweise künftig temporär vor Ort sein, um insbesondere für ältere Patienten ein zusätzliches Beratungsangebot zu schaffen.

Die Bemühungen, die der Geschäftsführer umschreibt, sind erfolgreich: Seit dem Start vor gut zwei Jahren ist einiges passiert. Weitere MFA und Fachärzte haben das Team verstärkt. Klare Trennung zwischen Medizin und Administration, geregelte Arbeitszeiten, modern ausgestattete Praxen sind nur einige Punkte, die etwa eine Anstellung als Fachärztin für Allgemeinmedizin am MVZ attraktiv machen, führt Werner aus – und der Bedarf an medizinischer Versorgung ist da, weitere Räumlichkeiten am Standort Freiensteinau können für eine Facharztpraxis interessant sein, fügt er an. Geplant ist, bis Ende 2024 insgesamt acht Ärztinnen und Ärzte zu beschäftigen, die auch umliegende Gemeinden mitversorgen, führt Werner aus und erklärt abschließend: „Das MVZ nimmt ab sofort neue Patienten auch aus umliegenden Kommunen auf. Das MVZ gewährleistet eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung, die nicht nur von den Ärztinnen und Ärzten, sondern auch von den Medizinischen Fachangestellten mit erbracht wird. Wir bieten unseren Patienten eine moderne und den Menschen zugewandte Hausarztmedizin, die alle relevanten Untersuchungen und Behandlungen vorhält.“

Zum Hintergrund:

Gemeinsam mit den beiden Gemeinden Freiensteinau und Grebenhain hat der Vogelsbergkreis das erste interkommunale MVZ in Deutschland gegründet. Vor gut zwei Jahren startete der Praxisbetrieb an zwei Standorten mit zunächst drei Ärzten, heute sind bereits fünf Ärzte und eine Weiterbildungsassistentin beschäftigt. Hinzu kommen 15 Medizinische Fachangestellte, von denen vier als Nichtärztliche Praxisassistenten auch Hausbesuche übernehmen.

Das MVZ ist seit September 2021 Lehrpraxis der Philipps Universität in Marburg und wird in 2023 auch Lehrpraxis der Justus-Liebig-Universität in Gießen werden. Seit 2022 absolvieren Medizinstudierende aus Marburg ihr 14-tägiges Blockpraktikum Allgemeinmedizin im MVZ. Ebenso bildet das MVZ seit August 2022 Medizinische Fachangestellte aus und nimmt ab sofort neue Patienten aus der Region (nicht nur aus Freiensteinau oder Grebenhain) auf. Dies gilt auch für Patienten, die ihren Hausarzt wechseln wollen, zum Beispiel weil dieser von ihrem Wohnort zu weit entfernt ist. Die Patienten müssen zunächst persönlich im MVZ vorbeikommen und einen Termin vereinbaren. Die Patienten bringen dann bitte aktuelle Befunde (in der Regel nicht älter als 24 Monate) wie Facharztbriefe oder Entlassbriefe aus dem Krankenhaus oder der Reha mit.

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