Frauen haben seltener ein Wertpapierdepot als Männer – wenn, dann investieren sie aber meist besser und überzeugen mit ihrem Risikomanagement. Das ergab eine Abfrage des Geldratgebers Finanztip bei mehreren großen Depotanbietern zum internationalen Frauentag. Obwohl in den vergangenen Jahren deutlich mehr Menschen an der Börse aktiv geworden sind, bleiben Anlegerinnen trotzdem weiter unterrepräsentiert.

Frauen unter Depotkunden oft stark unterrepräsentiert

Frauen sind als Depotkunden in der Minderheit, oft sogar in extremem Ausmaß. So liegt der Frauenanteil unter den Depotkunden der größten deutschen Direktbank ING bei 39 Prozent. Beim Neobroker Scalable Capital machen Anlegerinnen hingegen nur ein Viertel der Kundschaft aus. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den Brokern Flatex und Justtrade, hier sind nur rund 18 Prozent respektive 12 Prozent der Kunden Frauen.

Breite Streuung und wenig Risiko: Erfolgsrezept von Frauen

„Unsere Recherche hat aber auch gezeigt, dass Frauen ihr Geld dafür sehr gut anlegen”, sagt Hendrik Buhrs, Finanztip-Experte für Bank und Börse. So greifen sie häufiger zu sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs), die Aktienindizes nachbilden und es Anlegern ermöglichen, mit wenig Geld in zahlreiche große Konzerne auf einmal zu investieren. Diese Strategie verteilt das Risiko besser – bei gleichzeitig besonders niedrigen Kosten. Bei allen Anbietern in der Finanztip-Abfrage halten Frauen einen teils deutlich größeren Anteil an ETFs im Depot als Männer.

So investieren 75 Prozent der Frauen bei Scalable Capital in ETFs, bei Männern lag dieser Anteil nur bei 63 Prozent. Besonders beliebt sind ETFs auf den breitgefächerten internationalen Aktienindex MSCI World. Einen höheren ETF-Anteil im Portfolio haben Anlegerinnen im Vergleich zu Anlegern zudem bei Justtrade (26 Prozent versus 24 Prozent), Flatex (25 Prozent versus 19 Prozent) und der ING (30 Prozent versus 28 Prozent). Auch bei Comdirect besitzen Frauen nach Angaben des Unternehmens eher ETFs und Fonds. Zudem hielten sie diese länger als Männer. „Viele Frauen befolgen die smarte Strategie, vorrangig auf ETFs und Fonds zu setzen und das über einen längeren Zeitraum“, sagt Hendrik Buhrs.

Der Frauenanteil unter den Anlegern ist immer noch eindeutig zu niedrig, so Buhrs weiter. „Als Teil der privaten Altersvorsorge ist das Sparen mit Aktienfonds ein entscheidender Bestandteil, um Altersarmut vorzubeugen.“ Frauen sind von Altersarmut laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes weit stärker bedroht als Männer.

Hintergrund

ETFs liefern gute Renditechancen bei überschaubarem Risiko. So hat z. B. der MSCI World, der die größten Unternehmen aus 23 Ländern umfasst, von 1975 bis Ende 2021 im Schnitt eine jährliche Rendite von 9,5 Prozent erzielt (netto, auf Eurobasis). Einzeln ausgesuchte Aktien, die häufiger in Depots von Männern zu finden sind, haben ein höheres Schwankungsrisiko.

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