Spannende Einblicke in aktuelle Trends und innovative Bearbeitungsverfahren – beim diesjährigen Leitz Symposium in Oberkochen lag der Fokus auf Themen rund um den modernen Holzbau. Namhafte Referenten aus der Branche und der Wissenschaft stellten über 120 Gästen neue Trends und Bearbeitungsverfahren vor, die teils schon heute die Welt von morgen verändern, vereinfachen und vor allem verbessern. Das Leitz Symposium hat sich seit Jahren zu einem bedeutenden Informations-Forum und Branchentreff für Experten aus Industrie und Handwerk entwickelt.

Artgerechte Menschenhaltung, Zirkulärer Holzbau und Roots – schon ein kurzer Blick auf das Programm zeigte, wie kreativ, modern und manchmal auch provokant die Veranstaltung war. Holz als nachwachsender Konstruktionswerkstoff gewinnt immer mehr an Bedeutung und hat sich zu einem innovativen und höchst attraktiven Werkstoff entwickelt. Nun gilt es, die Chancen des modernen Holzbaus zu nutzen und mehr Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Insgesamt acht Redner präsentierten beim Leitz Symposium mögliche Lösungen, aktuelle Projekte, Entwicklungstrends, Maschinenkonzepte sowie Werkzeuge und Bearbeitungsstrategien.

Den Anfang machte Prof. Katja Frühwald-König von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Für die Professorin ist klar: Holz ist der Baustoff der Zukunft. Aber nicht, wie er aktuell genutzt wird. Die Holzbauweise muss laut Frühwald-König materialeffizienter werden. Denn der Rohstoff Holz ist nicht unendlich. Durch den Klimawandel ist sogar eine Umforstung der heimischen Wälder erforderlich. Die Forschung zu besonders klimastabilen Holzarten hat deshalb an enormer Wichtigkeit gewonnen.

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Christian Straubinger von Taglieber Holzbau mit seinem leicht provokanten Vortragstitel „Artgerechte Menschenhaltung“. Für den Diplom-Ingenieur ist die Holznutzung aktiver Umweltschutz. Denn im Gegensatz zum Klimakiller Zement ist Holz kein Wegwerfprodukt. Es trägt aktiv zur Wärmedämmung und Energieeffizienz eines Gebäudes bei. So werden Baumaterialien wie Schaumstoffe überflüssig. Gerade für das Wohlbefinden der Menschen spielt laut Christian Straubinger die Hüllfläche der Gebäude eine entscheidende Rolle. In Holzbauten habe der Mensch ein anderes Temperaturempfinden und eine emotionalere Verbindung zum Gebäude – eben ein deutlich „artgerechteres“ Leben.

Unternehmer Markus Derix führte in den zirkulären Holzbau ein. Hierbei geht es um eine Kreislaufwirtschaft, bei der gewisse Bauelemente aus Holz ein zweites Leben erhalten. Diese werden nach der Nutzung nicht entsorgt, sondern für weitere Anwendungen innerhalb bestehender oder neuer Gebäude umgebaut. Nicht nur eine Revolution im Holzbau sondern auch noch ungemein ressourcenschonend. Prof. Dr. Jürgen Graf von der TU Kaiserslautern lieferte als nächster Referent direkt eine mögliche Antwort, wie der Auf- und Abbau dieser Bauelemente reibungslos gelingen kann. Eine simple Verbindungstechnik zwischen den Bauteilen ist laut ihm elementar für eine kreislaufeffektive Bauweise. In der Forschung mit seinem Team setzt Jürgen Graf auf eine reversible Verbindung mit sogenannten Konusadaptern aus Kunstharzpressholz. Auch der Symposiums-Gastgeber hatte bei diesem Projekt seine Finger im Spiel. Für die millimetergenauen Konusfräsungen hat Leitz einen speziellen Fräser entwickelt, der den Bearbeitungsprozess gegenüber herkömmlichen Oberfräsern um das 10-fache verkürzt.

Wie die Gebäude der Zukunft von außen aussehen könnten, darüber klärte Prof. Dr. Christina Jeschke von der Hochschule Biberach auf. Egal ob mit Holz, Kork, Putz, Faserzement, Metall oder Glas. Anhand zahlreicher Beispiele präsentierte die Professorin, was in der Fassadengestaltung im modernen Holzbau alles möglich ist und welche Materialien zum Einsatz kommen können. Für sie ist ein Umdenken bereits in der Ausbildung von jungen Architekten und Konstrukteuren erforderlich, damit Nachhaltigkeitsaspekte wie eine kreislaufeffektive Materialwirtschaft direkt berücksichtigt werden. Sie zeigte aber auch auf, dass die Verwitterung des Holzes eine Herausforderung im Bauwesen darstellen kann und deshalb eingeplant werden muss, dass sich das Holz mit der Zeit optisch verändert.

Luciano Tagliaferri vom italienischen Maschinenhersteller SCM und Andreas Kisselbach, Leiter der F&E Abteilung bei Leitz sowie Moderator des Symposiums, führten anschließend in die technischen Grundlagen des modernen Holzbaus ein. Ziel ist es dabei, dass auf den Baustellen möglichst keine Nachbearbeitung der einzelnen Gebäudeelemente mehr nötig ist. Möglich machen das beispielsweise moderne Maschinenkonzepte zur 6-Seitenbearbeitung der Bauteile und Bauelemente. Die dazu perfekt passenden Werkzeuge liefert Leitz. Hinter Sägen, Fräsen und Bohren im Holzbau steckt mittlerweile viel mehr als noch vor ein paar Jahren. Es geht beispielsweise um die komplexe 5-Achsbearbeitung, hochpräzise Bohrungen in kurzer Zeit und moderne Frässtrategien. Alles Herausforderungen, für die der Weltmarktführer aus Oberkochen Jahr für Jahr innovative Lösungen entwickelt.

Zum Abschluss des Symposiums sorgte Oliver Fried von Rubner Holzbau für ordentliches Staunen. Er entführte die Gäste gedanklich nach Hamburg und präsentierte das sogenannte „Roots“ – Deutschlands höchstes Holzhochhaus, das sich aktuell noch in der Entstehung befindet. 20 Geschosse verteilen sich später auf einer Höhe von 72 Metern. Die Fertigstellung dieser architektonischen Meisterleistung in der Hamburger Hafen City ist für 2024 geplant und soll künftig als ein Leuchtturmprojekt für den modernen Holzbau dienen.

Jürgen Köppel, Sprecher der Leitz Geschäftsführung, zeigte sich am Ende des Symposiums begeistert. Für ihn ist klar, „Holz ist der Baustoff der Zukunft, die schon heute begonnen hat. Damit sind der moderne Holzbau und dessen Nachhaltigkeitsaspekte sogar alternativlos. Bereits in der Ausbildung müssen Konstrukteure und Architekten dafür aber lernen in Holz zu denken.“

Begeisterte Gäste, enthusiastische Referenten und ein Thema, an dem in der Zukunft niemand mehr vorbeikommt. Das Leitz Symposium hat gezeigt: Egal ob es um CO2 Einsparung, ein positives Wohngefühl oder die Wiederverwendung von Ressourcen geht – um etwas zu verändern, bedarf es nicht nur langfristiger Ziele, es muss auch zeitnah angepackt werden.

Über die Leitz GmbH & Co. KG

Gegründet 1876 in Oberkochen/Süddeutschland, ist die Leitz Gruppe der weltweit führende Hersteller von Werkzeugen zur professionellen zerspanenden Bearbeitung von Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen, Verbund-Materialien und NE-Metallen. Das Produktspektrum umfasst das gesamte Sortiment an maschinengetriebenen Präzisionswerkzeugen. In einem vollständigen Paket an Beratungs- und Servicedienstleistungen geben die rund 3.000 Leitz Mitarbeiter ihre ganze Erfahrung im Umgang mit Zerspanungswerkzeugen an die Kunden weiter und verwirklichen so täglich die Ideale vom kompletten Problemlöser und produzierenden Dienstleister. Leitz Produkte kommen in über 150 Ländern der Erde regelmäßig zum Einsatz. Mit sieben Produktionsstandorten in Europa, Asien und Amerika, Vertriebsgesellschaften und -büros in 38 Ländern, einem Netz von über 100 Servicestationen mit Schnellfertigungen sowie Vertriebspartnern ist Leitz auf allen Kontinenten vertreten.

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