Spannende Kongress-Vorträge, innovative Aussteller-Präsentationen, hochkarätige Auszeichnungen und der Auftakt einer internationalen Partnerschaft prägten den ersten Tag der Rapid.Tech 3D 2023. Gleich mit dem ersten Keynote-Sprecher des Fachkongresses tauchten die Gäste in eine besonders emotionale Welt des Fahrzeugbaus ein. Franco Pinna nahm die Zuhörer mit auf die Reise von Ferrari in die Zukunft der Mobilität. Der Head of Innovation and Advanced Technologies beim italienischen Renn- und Sportwagenhersteller nannte Elektrifizierung und Nachhaltigkeit als wichtige Eckpfeiler. Ferrari will ab 2025 sein erstes vollelektrisches Modell auf die Straße bringen. Ab 2023 sollen 40 Prozent der Fahrzeuge einen vollelektrischen Antrieb, weitere 40 Prozent einen Hybridantrieb sowie die verbleibenden 20 Prozent einen Verbrenner-Antrieb haben – alle Modelle weiterhin mit dem typischen Ferrari-Feeling. Additive Manufacturing (AM) ist ein wesentlicher Baustein in dieser Strategie. Aktuell nutzt der italienische Fahrzeugbauer AM vorrangig im Prototypenbau und für die Ersatzteilherstellung im Classic-Car-Segment. Zukünftig soll mittels additiver Fertigung mehr Leichtbau bei gleichzeitiger Integration von Teilen und Funktion möglich werden. Optimierungen im Design, größere und schnellere Maschinen sowie günstigeres Material seien dafür notwendig. 

Der Faktor Optimierung ist auch ein Treiber in den AM-Projekten von Diehl. Wie AM-Vielfalt von der Forschung bis zur Serie umgesetzt wird, darüber berichteten Entwicklungsingenieurin Anja Rupprecht und Fachteamleiter Markus Bähr von Diehl Defence in der zweiten Keynote des Tages. In den Konzern-Sparten Metall, Control, Metering, Aviation und Defence kommt AM in unterschiedlicher Weise zum Einsatz. Für eine optimierte additive Fertigung hat Diehl 2014 ein Kompetenzteam gebildet. Auf dieser Konzernplattform erfolgen Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie Schulungen zu Best-Practices-Beispielen, Trends und Entwicklungen. Das erlaubt autarkes und flexibles sowie zugleich strukturiertes Agieren in AM.

Vielfalt an den Aussteller-Ständen

Die Vielfalt und Flexibilität von AM zeigt sich auch an den Ständen der insgesamt 93 Aussteller. Das Unternehmen AIM3D aus Rostock stellt einen Multimaterialdrucker vor, der den 3D-Druck von metall- und keramikgefüllten Kunststoffgranulaten ermöglicht. Stratasys informiert u. a. über neue harz- bzw. pulverbettbasierte Technologien. Die HTWK Leipzig und das Laserinstitut der Hochschule Mittweida präsentieren mit einem aus Stahl-Grobmaterial additiv gefertigten Fassadenknoten ein Bauelement, das deutlich wirtschaftlicher herzustellen ist als herkömmliche Aluminiumknoten. FIT zeigt an seinem Stand additiv gefertigtes Mobiliar aus biobasierten Kunststoffen.

Neue AM-Entwicklungen und -Anwendungen diskutierten die Fachbesucher darüber hinaus in den Foren Mobilität, Innovationen in AM und Wissenschaft. Erstmals auf dem Programm stand das Format „AM ExpertenTreff“, in dem in kleiner interaktiver Runde spezielle Themen diskutiert werden. Am Eröffnungstag waren das die Themen Plattformökonomie und neue Geschäftsmodelle mit AM im Zentrum. 

Big Five Award verliehen

Das Entwickeln und Etablieren innovativer wie wirtschaftlicher AM-Lösungen braucht einen langen Atem, Risikobereitschaft und Raffinesse. Prägende Akteure mit diesen Eigenschaften, die denen der Jagd nach den fünf Großtierarten Löwe, Leopard, Rhinozeros, Elefant und Wasserbüffel gleichen, werden seit 2017 mit dem Big Five Award geehrt. Erstmals fand die Verleihung dieses Preises im Rahmen der Rapid.Tech 3D statt. Die Ehrung erhielt der Toolcraft-Manager Christoph Hauck. 

(Mehr dazu in beigefügter Pressemitteilung).

Kooperation mit Indien

Der Abend des ersten Veranstaltungstages steht im Zeichen Indiens. Das Netzwerk German-India-Round-Table (GIRT) Thüringen empfängt in der Messe Erfurt eine Delegation aus Coimbatore. In diesem Rahmen werden die AMTech Expo, Indiens größte Business-Netzwerkplattform für AM, und die Rapid.Tech 3D eine mehrjährige Kooperationsvereinbarung unterzeichnen.

Ausblick auf den zweiten Tag der Rapid.Tech 3D

Höhepunkte des zweiten Veranstaltungstages (10. Mai) sind die Keynotes des Schweizer Automobildesigners Frank Rinderknecht von Rinspeed und des Shell-Manager Jurjen Meeuwissen zum 3D-Druck für Katalysatoren in chemischen und energetischen Anwendungen. Chemie und Medizin prägen das weitere Fachprogramm mit den erstmals stattfindenden Forum Chemie & Verfahrenstechnik sowie dem etablierten Medizin-Forum. Weiterhin laden die Foren Design sowie Software & Prozesse ein. Fortgesetzt wird das Forum Wissenschaft.

Am Nachmittag findet die Preisverleihung der internationalen 3D Pioneers Challenge statt. 2023 wurden Beiträge aus 29 Ländern von fünf Kontinenten eingereicht. 43 Einreichungen schafften es nach dem Voting der 32-köpfigen Jury in die Finalrunde nach Erfurt.

Mehr Informationen unter: www.rapidtech-3d.de

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