Rund 500 Bildungsanbieter gestalten derzeit den deutschen Fernstudienmarkt. Sie entwickeln fortlaufend zukunftsorientierte, moderne Bildungsangebote und Innovationen. Mit besonderen Serviceleistungen begleiten viele Institute und Hochschulen ihre Studierenden bestmöglich durch die Weiterbildung. Herausragende Projekte und Angebote zeichnet der Bundesverband der Fernstudienanbieter am 25. Mai 2023 auf der LEARNTEC mit dem Studienpreis Bildung. Digital. Vernetzt. aus.

Die Nachfrage nach digitalen Weiterbildungsangeboten ist hoch. Das belegt auch der jüngst veröffentliche Branchencheck DistancE-Learning 2023. „Denn digitale Bildung – pädagogisch durchdacht und richtig angewendet – ist leistungsfähig und lässt sich extrem gut mit Beruf & Familie vereinbaren", so Katja Borns-Löhn, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter. Zeitgleich werden Unternehmen nicht müde, immer wieder neue Serviceprojekte zu entwickeln und umzusetzen, um Fernstudierenden die bestmögliche Weiterbildung und Betreuung während dieser häufig herausfordernden Lebensphase zu bieten. „Jährlich suchen wir die nachhaltigsten und zukunftsorientiertesten Ideen, um sie mit unserem Studienpreis auszuzeichnen", so Mirco Fretter, Präsident des Verbandes und gleichzeitig Vorsitzender der Studienpreis-Jury.

Rund 500 Anbieter mit staatlich zugelassenen Fernlehrgängen und akkreditierten Fernstudiengängen bzw. tutoriell betreuten eLearning-Kursen gestalten derzeit den Fernstudienmarkt. Eine Vielzahl von ihnen entwickelt kontinuierlich Innovationen und herausragende Serviceleistungen, die der Verband bereits seit 2005 mit dem Studienpreis auszeichnet.

Die diesjährigen Gewinner:innen der Best-Practice-Kategorien ehrt der Bundesverband der Fernstudienanbieter am Donnerstag, dem 25. Mai 2023, auf der LEARNTEC – Europas größter Veranstaltung für digitale Bildung – in Karlsruhe. Ab 11.00 Uhr werden vor Fachpublikum auf der Main Stage in Halle 2 die Studienpreise 2023 für das „Studienangebot des Jahres“ und die „Fernstudienprojekte des Jahres“ verliehen. Über die Vergabe der Auszeichnungen entschied zuvor die Studienpreisjury – ein unabhängiges Gremium, das sich aus Vertreter:innen der Bereiche Politik, Wirtschaft, Presse und Fernstudienbranche zusammensetzt.

Dies sind die diesjährigen Preisträger:innen:

Der Titel „Studienangebot des Jahres 2023“ geht an das Aus- und Fortbildungsinstitut für Früh- und Sonderpädagogik der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz für den Fernkurs Heilpädagogik. Hinter dem Lehrgang verbirgt sich ein bundesweit einmaliges Weiterbildungsangebot mit staatlicher Anerkennung (Bachelor Professional) und anschließenden beruflichen Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten für die Absolvent:innen in ganz Deutschland. Neben der absoluten Flexibilität des Blended-Learning-Konzeptes bietet das Weiterbildungsangebot zudem eine wesentliche bundesweite berufs- und weiterbildungspolitische Antwort auf den aktuell vorherrschenden und sich perspektivisch weiter verschärfenden Fachkräftemangel und stellt eine wichtige Alternative zu den immer weniger werdenden Ausbildungsangeboten an deutschen Fachschulen dar. Das Förder- und Bildungszentrum „Weitsicht“ als innovative Modellinstitution bildet den inhaltlichen roten Faden der Ausbildung und bettet die Lernmodule und Aufgabenstellungen sowohl in ein übergeordnetes Ganzes als auch in aktuelle gesellschafts- und bildungspolitische Kontexte und Diskurse ein, sodass die Komplexität heilpädagogischer Arbeitsfelder, Zielgruppen und Themenschwerpunkte im Rahmen der Ausbildung adäquat abgebildet werden kann. Inhaltliches Ziel dieses Formats ist es, heilpädagogische Kompetenzen ganzheitlich zu fördern und die Herausforderungen der heilpädagogischen Praxis abzubilden.

Über den Titel „Akademisches Studienangebot des Jahres 2023“ darf sich die SRH Fernhochschule – The Mobile University für den Bachelorstudiengang „Pflege“ freuen. Viele Pflegende sind hochmotiviert, ihre Kompetenzen neben der Arbeit zu vertiefen und Entwicklungschancen zu nutzen. Um dies zu ermöglichen, bietet die Fernhochschule den Studiengang Pflege B.Sc. berufsbegleitend im Fernstudium an. Die Zukunft der Pflege ist geprägt von Vernetzung und Kommunikation, Wissensentwicklung und Digitalisierung und erfordert zusätzliche Kompetenzen. Aktuell verfügen erst etwa 1% der Pflegenden über einen Studienabschluss; der Wissenschaftsrat hatte bereits 2010 10 bis 20% gefordert. Das Studium ist mit einer abgeschlossenen Pflege-Ausbildung und ohne Abitur möglich. Zudem lässt es sich durch die Anrechnung von Weiterbildungen verkürzen. Mit dem Studium werden gleichzeitig Zusatzqualifikationen erworben, die vorgeschrieben sind, um weitergehende Aufgaben zu übernehmen. Mit dem Studienangebot möchte die SRH Fernhochschule neue Karrierewege für in der Pflege Tätige entstehen lassen und Berufsanfänger:innen und -rückkehrer:innen gleichermaßen ansprechen.

Die Auszeichnung Fernstudienprojekt des Jahres 2023 – Besondere Serviceleistungenvergeben Jury und Verband an die APOLLON Hochschule für Gesundheitswirtschaft und ihr Projekt „Individuelle Schreibberatung für Studierende“. Seit dem Juni 2022 wird diese Unterstützungsleistung, die personell von der Lehre unabhängig ist und anonym angeboten wird, von einer zertifizierten Schreibberaterin angeboten. Die Beratung erfolgt in Einzelgesprächen und wird als „Hilfe zur Selbsthilfe“ verstanden. Studierende bekommen Methoden vorgeschlagen, die sie aber selbst umsetzen müssen. Da die meisten Prüfungsleistungen schriftlich abgelegt werden, erfordert ein Fernstudium neben einem guten Selbstmanagement ein hohes Maß an Schreibkompetenz. Darüber hinaus hat die Schreibforschung gezeigt, dass Schreiben zudem ein wesentliches Mittel für Bildungsprozesse ist. Schreiben ist ein Medium, das nicht nur Wissen abbildet, sondern durch das Lernen erst ermöglicht wird. Wer sich schreibend mit Fremdwissen auseinandersetzt, kann es wiedergeben, neu strukturieren und mit eigenen Gedanken verknüpfen. Denken und Schreiben stehen in einem wechselseitigen Austausch. Für die Schreibberatung essenziell ist eine individuelle und einfühlsame Beratung mit den Methoden der klientenzentrierten Gesprächsführung. Dabei wird zudem berücksichtigt, dass Fernstudierende meist andere Bildungsbiografien haben als Präsenzstudierende, z. B. wenn sie den Hochschulzugang ohne Abitur erreicht haben. Komplexe Schreibaufgaben sind den Studierenden daher oft gar nicht geläufig oder die Erfahrungen damit liegen schon länger zurück.

Der Titel „Fernstudienprojekt des Jahres 2023 – Gesellschaftliches Engagement“ geht an die Fernakademie für Pädagogik und Sozialberufe und ihre „Aktion Frieden“.  Mit Beginn des Krieges in der Ukraine war dem Team der Fernakademie schnell klar, dass man gemeinsam und vor allem sinnvoll helfen möchte! Die Zielgruppe der Bildungsangebote des Unternehmens sind Mitarbeitende aus Kindergärten, also direkt Betroffene der Flüchtlingswelle, da viele ukrainische Kinder nach ihrer Flucht in Deutschland betreut wurden. Kurzentschlossen entschied man sich also, den Fernkurs „Trauma- und Traumfolgestörungen bei Kindern" kostenfrei zur Verfügung zu stellen – und zwar nicht nur für Erzieher:innen, sondern auch für Eltern, Gastfamilien, Therapeut:innen und alle, die mit Kindern arbeiten. Psychotherapeut:innen wurden mit ins Boot geholt und Hilfsmaterialien ins Ukrainische übersetzt. Die Resonanz war überwältigend!

Doch das Team stellte nicht nur den Kurs kostenfrei zur Verfügung, sondern organisierte ebenfalls eine Rettungsaktion. Es wurden 40 Tonnen Hilfsgüter direkt in die Ukraine geliefert und mit zwei Reisebussen gelang es dem Team, zwei Wochen nach Ausbruch des Krieges 80 Personen in Sicherheit zu bringen, die dann in Gastfamilien ein neues Zuhause auf Zeit fanden.

Über den Titel „Fernstudienprojekt des Jahres 2023 – digitale Personalentwicklung“ darf sich fortan die Deutsche Hotelakademie (DHA) freuen. Mit Manabu (japanisch für Lernen) entwickelte der Bildungsanbieter eine individuelle Akademie für Unternehmen. Manabu ist eine sogenannte White-Label-Lösung und bietet auch kleinen und mittelständischen Betrieben den Aufbau und die Realisation einer eigenen, digitalen Mitarbeiterakademie. Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels gerade auch im Bereich Gastronomie und Hotellerie liefert Manabu Unternehmen der Branche einen zentralen und zeitgemäßen Baustein zur Bindung und Entwicklung von Mitarbeitenden. Die zugrunde liegende Trainingsplattform dient der beruflichen als auch der persönlichen Weiterbildung: Von der Buchung, über die automatisierte Teilnehmer-Kommunikation bis hin zum umfassenden Monitoring, digitalen Prüfungsfunktionen und der automatischen Zertifikatserstellung bietet Manabu mit einem angeschlossenem Verwaltungsbackend eine ganzheitliche Lösung für die Organisation, Verwaltung und Durchführung von Mitarbeiterschulungen. Als langjähriger Experte für digitales Lernen hat die DHA eine Lösung auf den Markt gebracht, in der Konzeption, Durchführung und Monitoring aus einer Hand kommen. Prozesse, die bisher über viele verschiedene Kanäle, sowohl vom Mitarbeitenden als auch von der Personalabteilung abgewickelt wurden, werden in Manabu vereint und vereinfacht. Manabu verfolgt dabei die Mission, die Mitarbeiterentwicklung zu fördern und das digitale Lernen im Unternehmen zu etablieren. Denn gerade im Gastgewerbe gibt es einen hohen Schulungs- und Onboardingbedarf und attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten sind in Zeiten des Fachkräftemangels essentiell für die Mitarbeiterbindung.

Die Nachfrage von Fernstudierenden nach einer pädagogisch durchdachten Vermittlung von Lehrinhalten und Kompetenzen, die das bisherige Selbststudium aus Studienheften ergänzen, ist groß. Mit dem Projekt „The Taste@Home – Online-Labor Lebensmittelsensorik mit allen Sinnen zuhause erleben“ hat die Wilhelm Büchner Hochschule eine innovative und nachhaltige Form gefunden und wird dafür mit dem Studienpreis in der Kategorie „Fernstudienprojekt des Jahres 2023 – Lernerlebnisse schaffen“ prämiert. Für die Teilnahme am Online-Labor werden den Fernstudierenden Lebensmittelproben zugeschickt, die gemeinsam in einem Webinar unter Anleitung einer Dozentin verkostet werden. Geboren aus der Not – denn Laborstudien wurden vor Corona-Pandemie im Ursprung ausschließlich während einer Präsenzphase in Gruppenarbeit am Studienstandort durchgeführt – erfüllt das Online-Labor nunmehr auch langfristig die Erwartungen der Studierenden an ein pädagogisch durchdachtes digitalisiertes Bildungsangebot, welches sich mit Beruf und Familie vereinbaren lässt und in jeglicher Hinsicht als inklusiv gelten darf. Die Studierenden bereiten sich zunächst mittels ihrer Studienheften zuhause auf das Labor vor und erhalten dann unmittelbar vor Beginn der Online-Veranstaltung per Post ein Verkostungs-Kit mit allen relevanten Inhalten und Proben. Während der Online-Veranstaltung mit Kamerafunktion werden die Proben gemeinsam entpackt, vorbereitet und verkostet. Selbst aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie kommend, berichtet die Dozentin anhand anschaulicher Beispiele aus ihrer über 20-jährigen Berufspraxis und diskutiert mit den Teilnehmenden gemeinsam relevante Fragen aus deren Berufsalltag. Hierbei werden in der Gruppe mögliche Lösungsansätze identifiziert. Zusätzlich schreiben die Studierenden Protokolle, um das Verständnis und die Anwendbarkeit über die erfolgten Testverfahren festzustellen. Die bei der Verkostung gesammelten Erfahrungen erlauben den Studierenden ihre sensorischen Fähigkeiten einzuschätzen. Eine Bewertung der erbrachten Leistung erfolgt auf Basis der eingesandten Protokolle. Das Online-Labor findet bspw. Anwendung im Bachelorstudiengang Lebensmittelverfahrenstechnik.

Anlässlich des Verbands-Aktionsjahres „Nachhaltig, flexibel, skalierbar – Digitale Bildung stärkt Fachkräfteentwicklung“ wird am 25. Mai 2023 auch ein Sonderpreis vergeben. Ausgezeichnet wird ein Projekt, das in seinem Kern dazu beitragen will, Lösungen gegen den Fachkräftemangel zu bieten. Über die Ehrung freut sich die SRH Fernhochschule – The Mobile University für die Entwicklung und das Angebot des Zertifikatslehrganges „Integrative Lerntherapie“. Besonders interessant in Bezug auf das Thema Fachkräftegewinnung ist der Fernlehrgang, weil er sich auch an Quereinsteiger:innen richtet und somit Teilnehmer:innen mit und ohne akademischer Vorbildung zu Fachkräften, die in Lerntherapie und Schule dringend gebraucht werden, qualifiziert. Denn immer mehr Schüler:innen in Deutschland haben extreme Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Schätzungen zufolge fehlen in Deutschland jedoch aktuell ca. 3.500 Lerntherapeut:innen, die hier dringend ansetzen müssten, um Kindern grundlegende Basiskompetenzen zu vermitteln, schlechten Noten und psychosozialen Belastungen vorzubeugen und Zukunftsperspektiven schaffen zu können. Dazu kommen zahlreiche Lehrer:innen, die sich weiterqualifizieren wollen, um an der inklusiven Schule als LRS- oder Rechenschwäche-Fachkräfte tätig werden zu können. Die Zertifikatskurse „Integrative Lerntherapie“ der Duden Institute für Lerntherapie in Kooperation mit der SRH Fernhochschule – The Mobile University bieten flexible Weiterbildungslösungen. Die Teilnehmer:innen erwerben wesentliche Qualifikationen für eine selbstständige lerntherapeutische Tätigkeit und erhalten zudem in Praxismodulen die Gelegenheit, in Lerntherapien zu hospitieren, diese selbst durchzuführen und in Inter- und Supervision zu reflektieren. Dabei werden sie von einer Mentor:in vor Ort begleitet.

Auf der LEARNTEC-Bühne in Karlsruhe erhalten alle Preisträger:innen die Möglichkeit, ihre Projekte in kurzen Pitches einem Fachpublikum vorzustellen und werden anschließend geehrt. Die Preisverleihung ist eine öffentliche Veranstaltung im Rahmen der LEARNTEC-Messe. Zuschauer:innen sind herzlich willkommen!

Eckdaten:
Studienpreisverleihung des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter e. V.
LEARNTEC, Messe Karlsruhe (Messeallee 1, 76287 Rheinstetten)
Bühne: Main Stage in Halle 2
Beginn: 11.00 Uhr

Alle Informationen zum Studienpreis finden Sie auch auf www.studienpreis.org.

Über Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V.

Der Bundesverband der Fernstudienanbieter e.V. (vormals Forum DistancE-Learning e.V.) ist im November 2020 aus dem seit 1969 bestehenden Deutschen Fernschulverband e. V. (DFV) hervorgegangen. Der namensbegleitende Claim BILDUNG. DIGITAL. VERNETZT. steht für das Schaffen und Wirken des Experten-Netzwerks für Fernunterricht, Fernstudium und E-Learning. Seine zurzeit über 100 Mitglieder sind Expert:innen des mediengestützten und tutoriell betreuten Lernens – seien es Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen. Damit bietet der Verband eine gemeinsame Gesprächs- und Aktionsplattform für die DistancE-Learning-Branche.

Insgesamt beträgt der Marktanteil der im Fachverband organisierten Fernlehrinstitute über 80 Prozent, das heißt: Mehr als acht von zehn Fernlerner:innen in Deutschland profitieren vom verbandsinternen Informationsaustausch ihres Anbieters. Der Verband versteht sich als erster Ansprechpartner für Politik, Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Durch wissenschaftliche und bildungspolitische Aktionen sollen die öffentliche Diskussion angeregt und Impulse für Innovationen gesetzt werden.

Der Bundesverband der Fernstudienanbieter engagiert sich für die Etablierung von innovativen Lernkonzepten, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.

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