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– Automobillogistikveranstaltung in Herzogenaurach eröffnet 
– Logistik als tragende Säule für erfolgreichen Wandel und Fortschritt 
– Standort hinkt Anforderungen zunehmend hinterher 
– fehlende Wettbewerbsfähigkeit als Transformationsbremse 
– Personalmangel wird zu einer zentralen Herausforderung

Unter dem Motto „Die Logistik im Wandel – Ready to transform!?“ wurde das 11. Forum Automobillogistik in Herzogenaurach eröffnet. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die Bundesvereinigung Logistik (BVL) bringen in den nächsten zwei Tagen bei der größten Veranstaltungen ihrer Art in Europa die Taktgeber aus Logistik, Supply Chain Management und Automobilproduktion auf die Bühne. Referentinnen und Referenten von OEMs, Zulieferern, Logistikdienstleistern, aus Beratungsunternehmen und der Forschung vermitteln Erfahrungen, Informationen und Hintergründe, Einschätzungen und Prognosen.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Die Situation ist für die Branche herausfordernd: Neben der Bewältigung akuter Krisen sind wir zunehmend mit grundlegenden, teils drastischen Veränderungen konfrontiert: Der Dreiklang aus technologischem und demographischem Wandel sowie den einschneidenden geopolitischen Umbrüchen fordern der Branche inmitten ihrer größten Transformation enorme Kraftanstrengungen ab. Es ist nicht selbstverständlich, sondern vielmehr bewundernswert, wie unsere Unternehmen, insbesondere die Logistik, immer wieder unter Beweis stellen, wie sie mit Einfallsreichtum, Flexibilität und Entschlossenheit diesen Wandel angehen.“

Um das Ausmaß der Herausforderung zu verdeutlichen: Die Industrie muss in wenigen Jahren ihr gewachsenes erfolgreiches Geschäftsmodell umstellen. Das machen die Unternehmen mit maximaler Entschlossenheit. Doch das allein reicht nicht aus: „Während der internationale Standortwettbewerb immer härter geführt wird, fehlt es in Berlin und Brüssel zu oft an Geschwindigkeit und praxisnahen Konzepten. Die Politik verliert sich in immer mehr Regeln, mehr Auflagen – und wenn es Hilfen gibt, dann leider oftmals mit maximalem bürokratischem Aufwand“, so Müller.

„Erfolgreicher Wandel braucht maximale Wettbewerbsfähigkeit, durch Standortpolitik, übergreifende Strategien und Technologieoffenheit. Berlin und Brüssel setzen stattdessen zu oft auf Regulierung und schränken die Wirtschaft zunehmend ein" erklärt Müller und fordert: „Weniger Bürokratie, einfachere und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine abgesicherte Energie- und Rohstoffversorgung sind dabei genauso notwendig wie eine technologieoffene Ordnungspolitik, die die Unternehmen und deren Innovationen entfesselt, statt sie durch Regulierungen auszubremsen. Wir müssen als Investitions-, Innovations- und Produktionsstandort attraktiv bleiben.“

Außerdem wurde deutlich, dass auch in der Automobillogistik der Personalmangel derzeit zu den größten Herausforderungen gehört: „Wir sind eine beeindruckende und innovative Branche, die Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen denkt, Zukunftstechnologien entwickelt und den Wandel zur Klimaneutralität voranbringt. Mit diesem Selbstbewusstsein wollen wir entschlossen die kreativen Köpfe der Zukunft für uns gewinnen“, so Müller.

Re-Globalisierung statt De-Globalisierung

Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer fordert mit Blick auf die akuten Herausforderungen ein klares Bekenntnis zur Globalisierung und zum freien Welthandel: „Um die ernüchternde Realität von Krisen als ‚new normal‘ mit all ihren Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, müssen wir uns zudem für eine klare Re-Globalisierungsagenda stark machen. Leitmotiv dabei: So autonom wie notwendig und so offen, global und marktorientiert wie möglich.“

Müller forderte in diesem Kontext: „Berlin und Brüssel müssen jetzt in ein industrielles Ökosystem für Elektromobilität investieren, um unseren Wettbewerbsvorteil zu erhalten. Dieses Ökosystem muss u. a. Bergbauunternehmen, Batteriezellenhersteller, Hersteller von Batteriesystemen, Halbleiterhersteller sowie die Hersteller von Anlagen für die vorgenannten Branchen umfassen. Wir werden und können nicht völlig autark sein, aber wir werden einen bedeutenden europäischen Marktanteil schaffen müssen.“

Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, betonte in seiner Keynote, dass eine strategische Herangehensweise hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen entscheidend ist: „Der seit längerem angespannte globale Logistiksektor braucht einen ganzheitlichen Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette und Mut und Innovationskraft zur Transformation, um neue Lieferstrukturen und resiliente Supply Chains aufzubauen. Das Forum Automobillogistik bietet Raum für die Besprechung von Handlungsansätzen und Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen und Trends rund um die automobilen Lieferketten.“

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