„Je nach Intensität bleibt es bei begrenzten Schwächezuständen; die Erkrankung kann aber gleichsam rasch sogar Atem- und Schluckmuskulatur lähmen und damit einen lebensbedrohlichen Zustand herbeiführen. Entsprechend ist in diesen Fällen eine umgehende notfallmedizinische Versorgung angezeigt. Abseits der motorischen Defizite kann es auch zu sensiblen Empfindungsstörungen kommen. Als ergänzendes Kriterium für die Diagnose gilt zumeist die Beteiligung des vegetativen Nervensystems. Dies wird vor allem durch einen stark schwankenden Blutdruck, plötzlich verlangsamten oder deutlich schnelleren Pulsschlag im Wechsel, Probleme mit Magen und Darm oder starke Hitzewallungen und Schwitzen bemerkbar. Diese anamnestischen Anzeichen sollten in einer Gesamtheit gesehen werden und zu den notwendigen Untersuchungen führen. Hierzu gehören unter anderem die Entnahme von Nervenwasser, welches bei GBS eine markant erhöhte Eiweißkonzentration aufweist. Zudem sollten elektrophysiologische befunde erhoben werden. Beispielsweise ist eine erheblich reduzierte Nervenleitgeschwindigkeit zu messen, aber auch die Evozierten Potentiale sind meistens sehr auffällig. Im Labor sollte ergänzend der Antikörpernachweis zu GM1 geführt werden. Differentialdiagnostisch sind mögliche Vergiftungen, toxische Schwermetallbelastung und Medikamente als Ursache auszuschließen. Ebenso die Chronisch-Inflammatorische Demyelinisierende Polyneuropathie, welche im Unterschied zum GBS länger als vier Wochen andauert und einer Kortikoid-Therapie zugänglich ist. Insbesondere der Umstand, dass eine Behandlung vor allem dann erfolgreich sein kann, wenn sie frühzeitig eingeleitet wird, sollte Patienten mit entsprechenden Beschwerden umgehend zur neurologischen Vorstellung animieren. Bei schweren Fällen kann mit einer Immuntherapie weitgehende Heilung erzielt werden. Gleichzeitig sind Physiotherapie und Maßnahmen gegen etwaige Thrombosen und Kontrakturen wichtig. In besonders gravierenden Ausprägungen kann das Guillain-Barré-Syndrom am ehesten durch eine Plasmapherese bekämpft werden. Schlussendlich sind Spätfolgen nicht ausgeschlossen. Dennoch wir dürfen viele Betroffene auch langfristig regelmäßiger Kontrollen beim Nervenarzt, psychologische Unterstützung und soziale Teilhabe", so der 38-jährige Coach abschließend.
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