Zwei Up-and-Down-Wettfahrten und dazu am Abend der Start in das Langstrecken-Rennen: Für die 113 Crews der ORC Worlds 2023 hat die Dauerbeanspruchung beim Kampf um die Weltmeister-Titel der Seesegler auch am Donnerstag nicht nachgelassen. Immerhin hat sich der Sturm gelegt, so dass die Yachten nach den beiden Kurzrennen am frühen Nachmittag ohne weitere Schäden in den Hafen kamen und sich die Mannschaften fokusssiert auf das Nachtrennen vorbereiten konnten. An den Spitzenpositionen änderte sich vor der Langstrecke nichts, damit gehen die „Beau Geste“ (Karl Kwok, Hongkong) in der Klasse A, die „Windwhisper 44“ (Marcin Sutkowski, Polen) in der Klasse B und die „Matilda 4“ (Juss Ojala, Estland) als Führende am Abend in Richtung Dänemark.

Beim Marsch in Richtung Titelverteidigung überlässt die Crew der „Beau Geste“ von Karl Kwok (Hongkong) nichts dem Zufall. Während am frühen Morgen an den Stegen noch Ruhe herrschte, schnurrte bei der weißen Yacht mit den roten Drachen bereits der Generator und presste Luft unter Wasser – dorthin, wo der frühe Taucher damit beschäftigt war, Rumpf und Kiel abzutasten und von jeglichen Anhaftungen zu befreien. Wie wichtig das Feintuning ist, zeigte sich kurz darauf auf dem Rennkurs. Ein Abstand von berechnet lediglich 13 Sekunden entschied das erste Tagesrennen auf dem rund 12 Kilometer langen Kurs zugunsten der TP52 aus Hongkong gegenüber der Swan 45 „Katima“ von Jan Opländer (Flensburg). Auch in der zweiten Wettfahrt konnte sich die „Beau Geste“ nur knapp behaupten – diesmal allerdings gegenüber der „Desna“, einer Knierim 49 von Johannes Wackerhagen (Kiel). Durch die eigene Beständigkeit und die wechselhaften Ergebnisse der Konkurrenz hat sich die führende Crew bereits ein dickes Punktepolster von 13 Zählern Abstand gegenüber der „Outsider“ (TP52) von Tilmar Hansen (Kiel) und sogar 22 gegenüber der „Red Bandit“ (TP52) von Carl-Peter Forster vom Bayerischen YC angelegt.

Gavin Brady (Neuseeland), Skipper der „Beau Geste“ analysierte: „Es waren heute richtig gute Rennen, tolle Bedingungen und wirklich perfektes Segeln. Wir haben hart gearbeitet, um zu gewinnen, und die Abstände waren wirklich knapp. Für das Rennen heute Abend ändern wir nichts, wir bleiben im gleichen Modus, das war bisher erfolgreich.“

Nachdem die Europameisterin von 2022 in der Klasse B, die „Intermezzo“ von Jens Kuphal (Berlin), bei den Coastal Races mit vielen kleineren und größeren Schäden, inklusive eines abgerissenen Bugkorbs, zu kämpfen hatte, ging es nun kontinuierlich nach oben. Die Podiumsplätze sind zwar aktuell von der enteilten „Windwhisper 44“ (Martin Sutkowski, Polen), der „Sirena“ (Peter Buhl, Dänemark) und der „Katariina II“ (Aivar Tuulberg, Estland) besetzt, doch dahinter hat sich die „Intermezzo“ platziert. „Wir arbeiten uns an die Medaillenplätze heran. Noch ist nichts entschieden, denn die Langstrecke im absterbenden Wind bietet noch mal ein neues Bild. Die WM entscheidet sich in den kommenden beiden Tagen. Eine Chance ist da“, so Jens Kuphal, der zu den Vorbereitungen berichtete: „Wir essen noch mal gemeinsam, machen dann einen Powernapp und ab geht es in die Nacht. Wir sind guten Mutes, auch wenn wir ganz schön geschafft sind nach den bisherigen Tagen. Zum Glück geht es nicht in den Ballerwind.“

Seit sich das WM-Programm von den Coastal Races hin zu den Up-and-Down-Wettfahrten verändert hat, ist die WM-Titelverteidigerin der Gruppe C, die „Sugar 3“ unter Skipper Sandro Montefusco, in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit drei Siegen und einem zweiten Platz auf den kurzen Kursen seit Mittwoch hat sich die estisch-italienische Mannschaft auf Rang drei des Gesamtklassements vorgearbeitet. „Die Bedingungen heute waren sehr gut für unsere Italia 11.98, dazu sind wir gut gestartet, und dann ist es einfach. Die Coastals haben uns nicht so gefallen, die Kurse waren zu spitz für unseren Spinnaker“, so Montefusco, der in Sachen WM-Ziel keine großen Aussagen treffen will: „Die beiden Teams vor uns sind schon einige Punkte weg. Es hängt vieles von der Langstrecke ab. Danach werden wir weitersehen.“ An der Spitze bleibt die „Matilda 4“ von Juss Ojala (Estland), die sich bisher keinen Ausrutscher geleistet hat – ebenso wie die zweitplatzierte „TeamPro4U“ von Patrik Forsgren (Schweden). Einen guten Tag erwischte auch die deutsche „Aquaplay“, die J-112 von Max Habeck (Lesum), die aber trotz eines dritten und eines zweiten Platzes als Gesamtfünfte schon zehn Punkte Abstand auf die Podiumsplätze hat. „Gestern hatten wir einige Schäden. Das hat uns rund zehn Punkte gekostet. Sonst sähe es jetzt noch besser aus. Aber heute war ein guter Tag, und wir setzen auf das Langstrecken-Rennen“, so „Aquaplay“-Steuermann Gordon Nickel.

Die Langstrecke soll am Abend – nach den noch anstehenden Protestverhandlungen – um 19 Uhr gestartet werden und führt die Crews durch die deutsche und dänische Ostsee bis nach Langeland. Für die Klasse A ist ein Kurs von 116 Seemeilen abgesteckt. Die Klasse B hat 105 Seemeilen und die Klasse C 86 Seemeilen vor sich. Am Freitagmorgen werden die Yachten am Kieler Leuchtturm zurückerwartet. Danach haben sie rund einen vollen Tag zum Ausruhen, bevor die Weltmeisterschaft am Sonnabend mit den letzten Up-and-Down-Wettfahrten in die Entscheidung geht. Die Kür der Weltmeister ist am Sonnabend um 19 Uhr im Eventzelt im Olympiahafen von Schilksee terminiert.

Zeitplan der ORC-Weltmeisterschaft (4. bis 12. August 2023):

  • Donnerstag, 10. August: 2 Inshore Rennen und ein Offshore Rennen
  • Freitag, 11. August: Zieleinlauf Offshore Rennen
  • Samstag, 12. August: Abschlussrennen und Siegerehrung
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