Im Juli erreichte die Geschäftslage der Selbstständigen mit minus 4,6 Punkten den niedrigsten Wert seit der Erhebung der Daten im August 2021. „Die sich abschwächende Nachfrage bei gleichzeitig hohen Kosten ist das Hauptproblem”, sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. „Diese Situation belastet Selbstständige und Kleinstunternehmen besonders stark, da sie oft nicht über die finanziellen Rücklagen wie Großunternehmen verfügen. Sowohl Aufträge von Privatpersonen als auch von größeren Unternehmen fehlen den Selbstständigen. Da es insgesamt an Nachfrage mangelt, sind auch die Großen zurückhaltend mit Aufträgen an kleinere Unternehmen.”

Auch bezüglich ihrer Geschäftsaussichten sind die Selbstständigen noch einmal deutlich pessimistischer geworden. Dadurch hat sich ihr Geschäftsklima, das sich aus der aktuellen Geschäftslage und den Geschäftserwartungen zusammensetzt, zum vierten Mal in Folge verschlechtert und lag im Juli bei minus 16,4 Punkten. 

Die Lage der einzelnen Dienstleistungsbranchen
Das Gastgewerbe schätzt seine Geschäftsaussichten unter den Dienstleistern am schlechtesten ein. „Vor allem im Gastgewerbe, in der Werbung und Marktforschung und bei den Kreativen waren im Juli Einbrüche im Geschäftsklima zu beobachten”, sagt Katrin Demmelhuber vom ifo Institut. „Getrieben war die Entwicklung jeweils von den stark eingetrübten Geschäftserwartungen.”

Appell nach einem Runden Tisch mit Sofortmaßnahmen
Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD), schätzt die Entwicklung bei Solo- und Kleinstunternehmer*innen über alle Branchen hinweg als alarmierend ein und hofft, dass die politisch Verantwortlichen endlich ins Handeln kommen: „Wir brauchen jetzt dringend positive Impulse. Ein erster, wichtiger Schritt könnte die Ernennung eines Regierungsbeauftragten für Solo-Selbstständige sein, der mit den Verbänden an einem Runden Tisch Sofortmaßnahmen erarbeitet und die verschiedenen Ministerien zur Umsetzung der entlastenden Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag bewegt."

*Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Selbstständige befragt monatlich 1500 Solo-Selbstständige (ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) sowie Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen)

Mehr Infos zum ifo-Schnelldienst:
https://www.ifo.de/publikationen/2021/aufsatz-zeitschrift/das-neue-geschaeftsklima-fuer-soloselbstaendige-und

Über das ifo Institut
Die Forschung am ifo Institut verbindet akademische Exzellenz mit wirtschaftspolitischer Relevanz. Fünf Handlungsfelder sind die Grundlage für diesen Brückenschlag: Forschung, Politikberatung, Information und Service, Beteiligung an öffentlichen Debatten, Nachwuchsförderung. In all diesen Bereichen möchte das Institut exzellente Leistungen erbringen. Die fünf Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt: Forschung ist die Grundlage der Politikberatung. Und auf Basis neu gewonnener Erkenntnisse kann das ifo Institut sich an öffentlichen Debatten beteiligen.

Über den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen
Der „Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex" wird seit Dezember 2021 monatlich veröffentlicht. Das Ziel: Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen mit einem eigenen Index mehr Sichtbarkeit in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu verschaffen. Das ifo Institut berechnet die Konjunkturindikatoren für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen (weniger als neun Mitarbeiter) auf Basis seiner Unternehmensbefragungen. Die teilnehmenden Betriebe decken alle Sektoren wie im Gesamtindex ab: Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Die Gewinnung der neuen Teilnehmer*innen erfolgt in Kooperation mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen in Deutschland (VGSD e.V.). Jimdo ruft weiterhin Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer*innen dazu auf, sich unter wir-im-ifo.de zu registrieren und Gehör zu verschaffen.

Über die Jimdo GmbH

Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Mit dem Website-Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen über 250 Mitarbeiter*innen. CEO und Gründer Matthias Henze ist seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet. Statista und Capital kürten Jimdo 2022 zu einem der fünf innovativsten deutschen Internet-Unternehmen und vergaben volle Punktzahl. Mehr zu Jimdo unter https://presse.jimdo.com

Jimdo Forschungswerkstatt Selbstständigkeit
3,5 Millionen Solo-Selbstständige, 6,3 Millionen Beschäftigte in Kleinstunternehmen, 500 Milliarden Euro Jahresumsatz – Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Doch welche Themen beschäftigen sie? Was erhoffen sie sich von der Zukunft? Antworten auf diese Fragen und mehr bietet die Jimdo Forschungswerkstatt für Selbstständige und Kleinstunternehmen.
Mehr zur Forschungswerkstatt Selbständigkeit unter https://forschungswerkstatt.jimdo.com

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