Vom 26. bis 28. Oktober 2023 trafen sich in Dresden mehr als 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Tschechien, Italien, Österreich, der Ukraine und Rumänien zum Fachaustausch. Das Landesamt für Denkmalpflege veranstaltete eine interdisziplinäre Fachtagung zum Thema »Spätmittelalterliche Schablonenmalerei des 15. und 16. Jahrhunderts auf hölzernen Trägern in Mitteleuropa« und hatte Referierende und Gäste aus den Fachbereichen Restaurierung, Kunstgeschichte, Bauforschung, Denkmalpflege, Fachplaner sowie Studierende und Lehrende aus den Studiengängen Restaurierung und Kunstgeschichte eingeladen. Im Rahmen der Fachtagung fand auch eine Exkursion statt, um vor Ort Kirchen mit schablonierten Decken und im Landkreis Leipzig zu besichtigen. Dabei wurde über die Geschichte der Gebäude und die Restaurierungsmaßnahmen informiert.

Die Schablonenmalerei war im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit (bis ca. 1550) in der sakralen wie auch profanen Raumgestaltung eine gängige und weit verbreitete Dekorationstechnik. Nach heutigem Kenntnisstand erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet über den gesamten mitteleuropäischen Raum. Von den einst umfangreichen und zum Teil sehr aufwendig gestalteten Objekten haben sich nur wenige vollständig erhalten. Ihre nicht selten raumbezogene Gestaltungsidee ist in ihrer Wirkung beispielsweise in der in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommenen Holzkirche im polnischen Dębno Podhalańskie, Woiwodschaft Kleinpolen, heute noch erlebbar.

Die internationale Forschung befasst sich seit etwa 100 Jahren mit der Schablonenmalerei. Neben kunsttechnologischen Aspekten wurden kulturhistorische Fragestellungen zur Herkunft und Verbreitung des Dekorationsstils aufgeworfen. Auch Ansätze zur Herleitung und Bildung von Werkgruppen anhand von Schablonengleichheiten bieten im klassischen Stilvergleich, wie er in der Kunstgeschichte gängig ist, Vorschläge zur Auseinandersetzung mit dieser Gestaltungstechnik.

Ziel der interdisziplinären Fachtagung war es, Erkenntnisse aktueller und vergangener Forschungen zusammenzutragen und in einen internationalen Kontext zu stellen. Dabei wurden sowohl Fragen nach Herkunft, Entwicklung und Verbreitung der Technik besprochen, als auch konservatorische, restaurierungsgeschichtliche und denkmalpflegerische Probleme erörtert.

Die Ergebnisse der Fachtagung werden in einem Tagungsband veröffentlicht. Gleichzeitig wird eine katalogartige Zusammenstellung verwendeter Schablonenmotive anhand vorgestellter Objekte angestrebt.

Themen

Hochschule, Ländlicher Raum, Kunst & Kultur, Denkmalpflege, Forschung, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Bau, Immobilien, Nachhaltigkeit, Europa, Aus- und Weiterbildung

Weiterführende Links

* Zum Tagungsprogramm  (https://www.lfd.sachsen.de/3690.htm)

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