• Mehr als die Hälfte aller Produktionsunternehmen beurteilt die wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr schlecht.
  • Lediglich 4 Prozent schätzt die Lage als gut oder sehr gut ein. Im Jahr 2022 waren es noch 23 Prozent.

Laut der diesjährigen Umfrage unter den Produktionsunternehmen der Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen e.V. (kurz: Produzentenallianz) schauen Filmschaffende und Produktionsunternehmen mit großer Sorge auf das kommende Jahr. 56 Prozent der Unternehmen schätzen die allgemeine wirtschaftliche Lage aktuell als schlecht oder sehr schlecht ein. Fast jedes zweite Unternehmen verzeichnet Auftragsrückgänge, die Umsetzerwartungen für 2024 sinken weiter. Nur 2 Prozent glauben, dass die allgemeine Lage im kommenden Jahr gut oder sehr gut sein wird.

Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produzentenallianz: „Wir sehen eine dramatische Eintrübung der konjunkturellen Lage der Filmwirtschaft. Die Produzentenallianz fordert mit Nachdruck 3 Säulen aus Investitionsverpflichtung einschließlich Rechterückbehalt, einem international wettbewerbsfähigen Steueranreizmodell und der zügigen Reform des Filmfördergesetzes."

Ein Grund für die schlechte Aussicht sind signifikante Auftragsrückgänge. 45 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihr diesjähriger Umsatz im Verhältnis zu den Vorjahren gesunken ist.

Die Unternehmensgewinne bleiben im Vergleich zum Vorjahr auf einem im Durchschnitt niedrigen Niveau (Median: 2,5 – 5%). Dabei ist der Anteil der Unternehmen, die entweder rote Zahlen geschrieben haben oder nur Gewinnmargen bis zu 5% hatten, von etwa der Hälfte der befragten Unternehmen auf 68% gestiegen. Fiction-produzierende Filmfirmen bewegen sich stärker im Bereich prekärer Gewinnmargen als Non-Fiction-Hersteller.

Wie auch in den vergangenen Jahren sind ARD (34%) und ZDF (30%) die zentralen Auftraggeber der Unternehmen in der Stichprobe, gefolgt von der RTL-Gruppe, den internationalen Streamern (beide 8%) und ProSiebenSat.1 (6%). Betrachtet man nur die Fiction-Genres, liegen die internationalen Streamer mit 10% deutlich vor der RTL-Gruppe (4%) und dem ProSiebenSat.1-Konzern (1%).

Die Herbstumfrage ist die jährliche Mitgliederbefragung der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen. Sie wird seit 2009 durchgeführt. Befragt wurden 329 Mitglieder der Produzentenallianz im Zeitraum zwischen dem 19.10.2023 und dem 18.11.2023. Die Grundgesamtheit umfasste 329 Unternehmen, von denen 138 vollständig teilgenommen haben (Rücklaufquote: 42%). Ohne Werbefilmproduzent:innen lag die Rücklaufquoten bei 55% („Fiction" 57 % und „Non-Fiction" 56 %).

Unter „Gesamt" wurden Antworten aller Mitgliedsunternehmen bis auf Werbefilmproduktionsunternehmen erfasst. Die Kategorie „Fiction" umfasst Mitgliedsunternehmen, die überwiegend fiktionale Formate für Kino, Streaming und/oder TV herstellen. Unter der Kategorie „Non-Fiction" sind Mitgliedsunternehmen erfasst, die überwiegend Entertainment- und/oder dokumentarische Formate herstellen.

Die vollständige Umfrage erhalten Sie unter presse@produzentenallianz.de

Über Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzent:innen in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audio-visuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 340 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, TV-Fiction, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Produzentenvertretung in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzent:innen ein.

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