Die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit am inklusiven Wildkatzen-Modul haben Nationalparkleiter Manuel Schweiger und Patrick Temmesfeld, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista), zum Anlass genommen, einen Kooperationsvertrag zu unterschreiben. Das inklusive Modul für blinde, sehbehinderte und sehende Schülerinnen und Schüler trägt den Titel „Auf den Spuren der Wildkatze“ und gilt somit als Initialzündung für die nun längerfristige Kooperation. Innerhalb von zwei Jahren ist das Modul in Zusammenarbeit mit der blista und der Marburger Carl-Strehl-Schule (CSS) entstanden, wurde vergangenes Jahr eingeführt und seitdem erfolgreich weiterentwickelt. „Der erste Probelauf mit einer fünften Klasse der CSS im Dezember vergangenen Jahres hätte nicht besser laufen können“, erläuterte Schweiger. „Wir haben viele Anregungen mitgenommen und konnten so unsere vorhandenen Lehrmaterialien verbessern und ergänzen.“

Den diesjährigen Besuch einer Schülergruppe der CSS am heutigen Montag im NationalparkZentrum Kellerwald in Vöhl-Herzhausen nutzten Schweiger und Temmesfeld, um sich ein Bild vom Einsatz des weiterentwickelten inklusiven Wildkatzen-Moduls in der Praxis zu machen. Temmesfeld zeigte sich dabei begeistert: „Die taktilen Lehrmaterialen und Exponate zum Ertasten ermöglicht den blinden und sehbehinderten Schülerinnen und Schülern ganz intuitiv in die Welt der Wildkatze einzutauchen und zu erfahren wie sie aussieht, wo sie lebt, wie sie jagt und was sie gerne frisst.“ Auch der interaktive Austausch mit den sehenden Klassenkameradinnen und -kameraden werde durch das Modul gefördert.

Perspektivisch ist geplant, die jährlichen Besuche der CSS-Schülerinnen und -Schüler im NationalparkZentrum beizubehalten und die nun fixierte Kooperation mit der blista und der CSS weiter zu vertiefen.

Hintergrund:

Die Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista) ist ein bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung. Seit 2015 arbeitet der Nationalpark Kellerwald-Edersee mit der blista zusammen. Zunächst um im Zuge der Barrierefreiheit Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit Informationen zur selbstständigen Erfassung bereitzustellen und durch Schilder mit taktiler Schrift für Orientierung zu sorgen. Daraus ergab sich dann die Zusammenarbeit mit der CSS. Gemeinsam entwickelten die beiden Institutionen das inklusive Wildkatzen-Modul. Mit der erfolgreichen Etablierung dieses Moduls im Dezember vergangenen Jahres vereinbarten die blista und der Nationalpark eine längerfristige Kooperation. Als Einrichtung der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe verfolgt die blista das Ziel, die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in unserer Gesellschaft zu fördern. Taktile Medien eröffnen neue Wege für das gemeinsame Lernen von blinden, sehbehinderten, hörsehbehinderten und sehenden Schülerinnen und Schülern. Ein solches inklusives Lernerlebnis möchten die Verantwortlichen des Nationalparks unterstützen.  Weiterführende Informationen: www.blista.de/taktilemedien

Die Carl-Strehl-Schule (CSS) in der mittelhessischen Universitätsstadt Marburg ist in der Trägerschaft der blista eine staatlich anerkannte private Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Sehen”. Schülerinnen und Schüler mit und ohne Sehbeeinträchtigung lernen hier zusammen. Zur CSS gehören das einzige grundständige Gymnasium für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler im gesamten deutschsprachigen Raum, zahlreiche weitere Bildungswege und ein überregionales Beratungszentrum für Regelschulen. Weiterführende Informationen: www.blista.de/css

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