Junge Frauen in mathematisch, informatisch, naturwissenschaftlich oder technisch geprägten MINT-Studiengängen oder -Berufen sind gegenüber männlichen Mitbewerbern bis heute in der Minderheit. Im Durchschnitt liegt der Frauenanteil bei unter einem Drittel.

Die Welt für Frauen und Mädchen besser zu machen und ihnen eine aktive Rolle in der technologischen ebenso wie der gesellschaftlichen Entwicklung zu ermöglichen, ist ein wichtiges Ziel von Zonta International, einer weltumspannenden Frauenrechtsorganisation mit mehr als 1.200 Clubs, davon 136 in Deutschland.

Auch der Zonta-Club Westfälischer Friede Osnabrück setzt sich für die Rechte und das Empowerment von Frauen und Mädchen ein. Mit der alljährlichen Verleihung des mit 1.000 Euro dotierten MINT-Stipendiums an eine junge erfolgreiche Studentin, die sich neben ihrem MINT-Studium auch ehrenamtlich betätigt, „wollen wir junge Frauen unterstützen, ihre berufliche Karriere verantwortungsvoll zu verfolgen, und ermutigen, selbstbewusst Führungspositionen anzustreben“, erläutert Club-Präsidentin Lidia Wübbelmann.

Diesjährige Preisträgerin ist die 23-jährige Pia Lienesch aus Vechta. Sie studiert Kunststofftechnik im Praxisverbund an der Hochschule Osnabrück und absolviert parallel eine Berufsausbildung zur Kunststoff- und Kautschuktechnologin bei der Firma Pöppelmann in Vechta.

Im Betrieb richtet die junge Frau unter anderem Spritzgussmaschinen für die Produktion von Kunststoffteilen ein, an der Hochschule bereitet sie sich in Vorlesungen und praxisorientierten Projekten und Praktika auf eine Karriere in der Kunststoffbranche vor. „Mich interessiert besonders die Entwicklung neuer, nachhaltigerer Kunststoffe und die Verbesserung der Kreislaufwirtschaft“, unterstreicht sie im Gespräch.

In ihrer Freizeit ist die Studentin als DLRG-Rettungsschwimmerin und als Schwimmtrainerin für Mädchen sowie im Jugendvorstand tätig. Zusätzlich bringt sie sich umfassend in Jugendfreizeiten der Stadt Vechta ein, bei denen sie ehrenamtlich mit anderen Aktivitäten für 8- bis 17-Jährige plant und durchführt. Ihr persönliches Ziel ist es dabei, Mädchen zu stärken. „Mir fiel auf, dass Mädchen im Allgemeinen viel zurückhaltender sind als Jungen, weniger Unsinn machen, ihre Wut nicht herauslassen, sich nicht gehen lassen“, sagt die Studentin. Um den Mädchen die Erfahrung einer neuen Freiheit zu ermöglichen, entwickelte Pia Lienesch das Projekt „Darf ich mal?“. Da wird dann das Gegenteil von „wohlerzogen“ geprobt. „Wir haben uns in einer Mehl- und Wasserschlacht dreckig gemacht, Nudeln mit Tomatensoße ohne Besteck gegessen und anschließend, statt zu spülen, das (alte) Porzellan zerdeppert.“ Ein anderes Mal konnten die Mädchen mit Trockeneis experimentieren oder einen Feuerlöscher ausprobieren. „Mir selbst ist wichtig, unbekannte Dinge auszuprobieren und das möchte ich auch den jüngeren Mädchen ermöglichen. Sich etwas trauen, wenn man Interesse hat, seine Stärken kennenlernen und sich nicht selbst zurückhalten. Gleichberechtigung sollte keine Debatte, sondern eine Selbstverständlichkeit sein“ so Lienesch.

In ihrer kurzen Laudatio bestätigte Prof. Dr. Svea Petersen, was zuvor Prof. Dr. Markus Susoff im Empfehlungsschreiben dargelegt hatte, dass nämlich Pia Lienesch sich mit hervorragenden Studienleistungen und leidenschaftlichem Engagement für ihr Fachgebiet hervortue. Und dass sie sich durch ihre zupackende Art auszeichne, mit der sie ganz ohne viel Aufhebens zusätzlich die Pflege des studentischen Instagram-Accounts oder die Vorbereitung einer Projektwoche übernehme. Mit einem Rückblick auf ihre eigene Karriere in einer Männerdomäne sagte Petersen: „Es tut uns gut, wenn wir Grenzen für Frauen abbauen.“ Oft reiche eine kleine Ermutigung, ein „Du schaffst das schon“, um eine Kandidatin auf den Weg zu bringen.

Drei weitere Studentinnen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück wurden als „MINT-Talente“ mit einer Urkunde und einem Geschenkgutschein geehrt: Viktoria von Wahlde und Jana Krallmann die beide Industrial Product Design studieren und kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss stehen, sowie Nele Lünswilken, Studentin der Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik. 

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