von Achim Dathe, Baufachjournalist abp, Stuttgart
Das Wetter spielt verrückt: Der 2. Juli 2025 war in Deutschland der heißeste Tag überhaupt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die gemessene Tageshöchsttemperatur erreichte vielerort fast 40 Grad Celsius. Glaubt man den Prognosen der Meteorologen, wird es nicht der heißeste Sommertag bleiben…
Die Wetterkarte dunkelrot bis purpurlila – nie zuvor standen Deutschland von der Nordseeküste bis zu den Alpen, vom Ruhrpott tief im Westen bis an die polnische Grenze im Osten heißere Tage bevor. Die extreme Hitzeperiode Anfang Juli 2025 dauerte eine ganze Woche und führte jederfrau und jedermann erbarmungslos vor Augen, was es mit dem Klimawandel und der Erderwämung auf sich hat. Fest steht: Die Menschheit hat zu spät, nicht geschlossen und nicht konsequent genug auf die sich schon seit vielen Jahren deutlich abzeichnenden klimatischen Veränderungen reagiert. Unter den Folgen haben jetzt alle zu leiden, in Zukunft wahrscheinlich noch sehr viel stärker.
Fakt ist: Die durchschnittliche Anzahl der Hitzetage im Hochsommer steigt seit Beginn der 1970er-Jahre: Von 1971 bis 1990 war es im Schnitt an 4 ½ Tagen pro Jahr heißer als 30 °C. Von 1991 bis 2000 wurde die 30-Grad-Marke schon an 7 Tagen p.a. überschritten, von 2001 bis 2011 jeweils sogar an fast 9 Tagen. Für den Zeitraum von 2011 bis 2020 zählen die Meteorologen im Mittel bedenkliche 11 Tage und mehr pro Jahr, an denen es tagsüber heißer als 30 °C war. Tendenz: weiter steigend!
Was ist zu tun?
Anpacken und richten, was geht, lautet bei den im Deutschen Holzfertigbau-Verband (DHV) organisierten Holzbau- und Zulieferfirmen die pragmatische Devise. Ganz in diesem Sinne erläutert Bauphysiker Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Schäfer, welchen Beitrag die Bauwirtschaft insgesamt, speziell aber die bundesweit mehr als 11.000 überwiegend mittelständischen Zimmerei-, Schreinerei- und Holzbau-Betriebe leisten können, um die Erde als bewohnbaren und (er-)lebenswerten Planeten, wie wir ihn bislang kennen, zu erhalten.
Den Bestand modernisieren
Häuser – einerlei, wie groß oder klein sie sind – werden zumeist für Nutzungszeiträume von 100 Jahren und mehr konzipiert. Abriss und Ersatzneubau sind keine adäquate Lösung, wenn es um die schnelle Bereitstellung von Wohnraum unter Berücksichtigung von Klimaschutzerfordernissen geht. „Den Abriss intakter, modernisierungsfähiger oder sanierungswürdiger Substanz nur um des Neubaus willen lehnen wir aus Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsgründen ab. Betagte Gebäude verdienen bei der Bestandsaufnahme vielmehr eine differenzierte Betrachtung, welche Nutzung in welchem Umfang künftig möglich, sinnvoll und wünschenswert ist. Die Instandsetzung von Wohngebäuden ist so zu planen, dass sie im sanierten Zustand wieder eine wirtschaftliche Energiebilanz aufweisen und den Menschen, die sie dann bewohnen, zeitgemäßen Wohnkomfort auf Dauer bieten.“, sagt Wolfgang Schäfer, der beim Verband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes Baden-Württemberg (https://holzbau-online.de) Geschäftsführer Technik ist und sich in dieser Funktion federführend auch um die technischen Belange und Forschungsprojekte des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes (DHV, https://d-h-v.de) mit seinen rund 300 leistungsstarken Mitgliedsunternehmen kümmert.
Wichtig ist ihm dabei vor allem die bauliche und gebäudetechnische Ausgestaltung erforderlicher Schutzfunktionen: „Brandschutz, sommerlicher Hitzeschutz, Schallschutz, Feuchteschutz, Schutz des Baukörpers vor winterlicher Kälte, Schnee und Eis etc. gilt es immer auch in ihrem baulichen Zusammenwirken zu betrachten.“, sagt Wolfgang Schäfer.
Hoher Sanierungsstau
Rund 20 Mio. Wohngebäude mit gut 43 Mio. Wohneinheiten stehen derzeit in Deutschland. Um heutigen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden, muss mindestens die Hälfte der Bestandsgebäude zeitnah ertüchtigt werden. Dabei ist der Zielkonflikt jeder energetischen Sanierung sensibel zu lösen: Das Dämmen des Baukörpers im Zusammenspiel mit der Modernisierung der technischen Gebäudeausrüstung steht dem Wunsch nach ästhetischer Architektur in ihrer ganzen Vielfalt zur Bewahrung eines anschaulichen Stadtbildes gegenüber. Die Kunst besteht darin, beide Ziele – das Nutzbarmachen und das Verschönern – miteinander in Einklang zu bringen. Zudem müssen sich die baulichen Maßnahmen auch von der Kostenseite her in einem für die beauftragende Wohnungswirtschaft darstellbaren Rahmen bewegen, um den Renditeinteressen der Investoren zu genügen.
Erst die Dämmung, dann die Technik
Sommerlicher Hitzeschutz lässt sich im Neubau wie im Bestand grundsätzlich auf zweierlei Weise bewirken: einerseits durch den Einsatz technischer Aggregate wie kältemittelführenden Klimaanlagen, wasserführenden Boden-, Decken- oder Wand-„Heiz“kreisläufen, die sich im Sommer auf Flächenkühlung umschalten lassen, sowie ferner durch sensorgesteuerte Beschattung vor allem großer Fensterflächen mit elektrisch betätigten Jalousien oder Rollläden vorzugsweise von außen.
Andererseits lässt sich ein dauerhaft wirksamer sommerlicher Hitzeschutz durch Dämmen der Gebäudehüllflächen (Dach und Fassade) von außen und/oder von innen erzielen. In der Baupraxis macht es Sinn, beide Wege miteinander zu kombinieren.
Dem Ziel, spürbar wirksamen sommerlichen Hitzeschutz auch ohne aufwendige Klimatisierungstechnik zu erreichen, kommt man am effektivsten durch Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle von außen näher. Besonders effizient sind hierbei naturorganische Dämmstoffe, die ein übermäßiges Aufheizen der Fassade und des Dachs im Sommer zuverlässig verhindern. Verantwortlich hierfür ist – neben ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit – die hohe Wärmekapazität, die eine effektive Pufferung bewirkt.
Im Dachbereich lassen sich als naturorganische Baustoffe z.B. Holzfaserdämmplatten zur Auf- und/oder Untersparrendämmung verlegen; zwischen den Sparren kommen oft ebenfalls Holzweichfaser-Dämmmatten oder Zellulose als Einblasdämmstoffe zum Einsatz. „Natürlich lässt sich eine überzeugende hitzedämmende Wirkung auch mit anderen Materialien sicherstellen; zum Beispiel mit natürlichen Dämmstoffen wie Hanf, Flachs, Stroh, Seegras oder Schafwolle. Auch der Einsatz von Mineralwolle (Steinwolle oder Glaswolle) ist speziell im Zusammenhang mit Anforderungen an den Brandschutz – aufgrund deren nicht-brennbarer Eigenschaft – sinnvoll.“, ergänzt Bauphysiker Wolfgang Schäfer. (AD)
Fortsetzung: Teil 2 dieses Fachbeitrags folgt am 2. September 2025
Einen Namen macht man sich durch Leistung! Nach dieser Maxime entwickelt TEXTIFY Pressemitteilungen, Anwendungsberichte und Objektreportagen über erklärungsbedürftige Produkte, Unternehmen und Verbände. Namhafte Hersteller, versierte Handwerksbetriebe und spezialisierte Zulieferfirmen vorwiegend aus der Bauwirtschaft vertrauen uns die Außendarstellung ihrer Marken und Innovationen an. Die vorstehende Medieninformation haben wir für einen unserer Auftraggeber konzipiert, verfasst und bebildert. Insofern bitten wir um freundliche Beachtung und Nutzung des zur Veröffentlichung freigegebenen Materials. Redaktionsanfragen und Publikationsbelege sind per E-Mail an a.dathe@textify.de ebenso willkommen wie per Post an Achim Dathe M.A., Baufachjournalist (abp), Augustenstr. 127, 70197 Stuttgart.
TEXTIFY Medienkommunikation
Augustenstraße 127
70197 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 177-307 17 23
https://www.textify.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen und Verbände
Telefon: +49 (0) 177-307 17 23
E-Mail: a.dathe@textify.de
Leitung Kommunikation DHV
Telefon: 07 11 / 239 96 52
Fax: 07 11 / 239 96 60
E-Mail: kommunikation@d-h-v.de
Social Media
Telefon: 07112399665
Fax: 07112399660
E-Mail: awindmueller@holzbau-online.de