Vom 18. bis 24. September sind erneut über 20 Freiwillige aus dem ganzen Bundesgebiet im Nationalpark Kellerwald-Edersee im Einsatz, um unter anderem Offenlandbiotope und Borstgrasrasen zu pflegen. Unter den Freiwilligen sind auch neun Menschen mit Behinderung und ihre Betreuer*innen von der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg. Bereits seit 2005 kommen Freiwillige des Vereins Bergwaldprojekt regelmäßig in den hessischen Nationalpark, um dort unentgeltlich notwendige Wald- und Naturschutzarbeiten zu erledigen. Neben dem konkreten Arbeiten für die Natur sollen die Freiwilligen mit dem Einsatz auch für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisiert werden.

Die Freiwilligen bauen in der Einsatzwoche mit viel Handarbeit einen Zaun, entbuschen auf mehrere Flächen wertvolle Offenlandbiotope und pflegen Borstgrasrasen, indem der Oberboden geplaggt wird. Bei den Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Marco Enders vom Nationalpark Kellerwald-Edersee werden die Ehrenamtlichen von Nana Schleißing vom Bergwaldprojekt angeleitet.

Mit den Arbeiten soll in der Einsatzwoche ein wichtiges Anliegen des Nationalparkgedankens vermittelt werden, wie Marco Enders erklärt: „Hier im Nationalpark erleben die Teilnehmenden einen Wald, wie er sich in natürlicher Dynamik bei sich verändernden Einflüssen entwickeln kann. Denn auch der Wald im Nationalpark ist abhängig von äußeren Umweltfaktoren wie unserem Klima.“

Auch die soziale Komponente kommt bei dem Einsatz nicht zu kurz: „In der Woche treffen ganz unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Voraussetzungen aufeinander. Gemeinsam arbeiten alle an dem gleichen, wichtigen Ziel: Sie leisten einen persönlichen Beitrag zum Erhalt des Waldes und damit unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Viele entwickeln dadurch zudem eine neue Beziehung zum Wald und zur Natur“, sagt Nana Schleißing vom Bergwaldprojekt e.V. Die Einsätze der vergangenen Jahre zeigen: Die Erfahrungen aus den Projektwochen hinterlassen bei den Ehrenamtlichen bleibende Eindrücke und Erinnerungen. Sie werden darin bestärkt, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten und beteiligen sich somit an einem gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Welt.

Neben der praktischen Arbeit ist wie bei allen Einsatzwochen ein gemeinsamer Exkursionsnachmittag vorgesehen, um mehr über die vielfältigen Aspekte des Nationalparks Kellerwald-Edersee und dessen Bedeutung für Mensch und Natur zu erfahren. Untergebracht ist die Gruppe in einem historischen Forsthaus. Ein eigener Koch kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost – mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten – um die Verpflegung der Freiwilligen.

Förderung durch die Aktion Mensch

Die Aktion Mensch unterstützt das Projekt finanziell. Möglich machen diese Förderung die rund vier Millionen Menschen, die an der Soziallotterie teilnehmen. Als größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland fördert die Aktion Mensch Projekte, die die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft fördern.

Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt organisiert Freiwilligeneinsätze im Wald, im Moor und in Kulturlandschaften. Dieses Jahr wird der Verein mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland ca. 4.000 Freiwillige in die Natur bringen. 2022 finden 161 Projektwochen an 81 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind der Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Weitere Informationen unter www.bergwaldprojekt.de.

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