In dem Schreiben heißt es, die langjährigen Messdaten des Landesumweltamtes zeigten, dass im Versorgungsgebiet des WSE von Frühjahr bis Herbst quasi keine Grundwasserneubildung stattfindet. Das großräumige Wasserdefizit von ca. 25 Mio. m³ Wasser, welches sich über die letzten 20 Jahre entwickelt hat, verdeutliche, dass das natürliche Wasserdargebot und Grundwasserentnahmen seit Jahren nicht mehr miteinander im Einklang stehen. Es sei davon auszugehen, dass dieses Grundwasserdefizit um mindestens 1,3 Mio. m³ pro Jahr zunimmt. Das entspräche schon mit der aktuellen Höhe der Wasserentnahmen nicht mehr dem Gebot einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. Das widerspreche auch dem Verschlechterungsverbot der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
„Wasserverbandschef Bähler hat seit Jahren gewissenhaft auf den kritischen Zustand der Ressource Grundwasser hingewiesen. Seine Aussagen, dass weitere Erhöhungen der Entnahmen auf Grund des geringen Wasserdargebotes in der Region nicht möglich sind, werden durch Datensätze eindrücklich bestätigt, die wir den Verbandsmitgliedern mit dem Offenen Brief zur Verfügung gestellt haben. Jegliche weitere Erteilung von Konzessionserhöhungen sind solange fahrlässig, wie nicht effiziente Maßnahmen zur Erhöhung des Wasserdargebotes ergriffen werden“, macht Ellner klar.
Die Region im Verbandsgebiet des WSE kann nur durch ein Umdenken in der Bewirtschaftung der Ressource Grundwasser wasserwirtschaftlich nachhaltig gesichert werden. „Die sicherlich beste Lösung für den Schutz der Ressource Grundwasser und eine zeitgemäße Wasserwirtschaft, ist nicht Personen auszutauschen, die ehrlich akute Problemlagen ansprechen und daher vermeintlich unbequem sind, sondern die Bewirtschaftung der Wasserressource den naturräumlichen Gegebenheiten und dem verfügbaren Wasserdargebot anzupassen, den Landschaftswasserhaushalt zu stabilisieren und sich seitens der Politik und zuständigen Entscheidungsträgern modernen Wassertechnologien gegenüber zu öffnen“, so Ellner.
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