Bei einer feierlichen Veranstaltung im Palatin Kongresszentrum in Wiesloch hat die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald am Montag langjährige Meisterinnen und Meister für ihr Lebenswerk gewürdigt. Insgesamt 57 Jubilare, die vor 50, 60 oder sogar 65 Jahren ihren Meisterbrief erhielten, wurden für ihre Verdienste im und um das Handwerk mit dem goldenen, dem diamantenen oder dem eisernen Meisterbrief als ganz besonderer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Die Festveranstaltung bot nicht nur Raum für persönliche Begegnungen, sondern auch für Rückblick, Anerkennung und Ausblick. Stimmungsvoll umrahmt wurde der Festakt von der Band „pureAcoustic“, die passend zum Anlass den musikalischen Part übernahm.

Über Jahrzehnte gelebte Werte

In seiner Festrede betonte Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, die große gesellschaftliche Bedeutung des Meisterbriefs: „Er ist kein bloßes Dokument, sondern ein Zeichen für Qualität, Verantwortung und Vertrauen“, sagte er. Der Meisterbrief stehe seit jeher für unternehmerische Selbstständigkeit, Ausbildungsbereitschaft und ein handwerkliches Selbstverständnis, das Generationen präge. „Wer diesen Weg über Jahrzehnte gegangen ist, der hat mehr geleistet als wirtschaftlichen Erfolg: Er oder sie hat Werte gelebt und weitergegeben – an Lehrlinge, an Mitarbeitende, an Kunden und an die Gemeinschaft.“

Im Rückblick auf die Jahrzehnte, in denen die Jubilare ihre Meisterprüfung ablegten, wurde deutlich, wie stark gesellschaftliche und technische Entwicklungen mit dem Handwerk verwoben sind:

Rückblick auf die Meisterjahre

Im Jahr 1960, als die eisernen Meister ihre Laufbahn begannen, befand sich Deutschland im Wiederaufbau. Die Raumfahrt schritt mit dem Start des Satelliten Echo 1 voran, der erste Laser wurde vorgestellt, und mit dem Xerox 914 revolutionierte der erste Kopierer das Büro. Die politischen Spannungen des Kalten Krieges waren allgegenwärtig, während in München bereits die Weichen für das Olympiastadion gestellt wurden.

1965, im Jahr der diamantenen Meister, war das Land geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einführung der Mehrwertsteuer, ein florierender Konsum und technische Errungenschaften wie die Entwicklung der Kevlar-Faser oder der ersten tragbaren Herzmonitore kennzeichneten diese Zeit. Gleichzeitig gewann das Handwerk enorm an sozialem und wirtschaftlichem Gewicht.

1975, das Jahr der goldenen Meister, brachte mit der Gründung von Microsoft und der Vorstellung des Heimcomputers Altair 8800 eine technische Zeitenwende. Die Ölkrise wirkte nach, Umweltschutz rückte stärker ins öffentliche Bewusstsein. Viele Handwerksbetriebe dieser Generation wagten Innovation und Expansion – oft unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen.

„In den vergangenen 50 bis 65 Jahren hat sich das Handwerk dramatisch gewandelt“, stellte der Kammerpräsident in seiner Rede fest. Digitalisierung, Globalisierung, Klimaschutz und Fachkräftemangel prägen die Gegenwart. Doch trotz aller Veränderung sei eines gleich geblieben: „Das Handwerk ist und bleibt menschlich. Es lebt von Erfahrung, Intuition und dem goldenen Handgriff – etwas, das keine Maschine ersetzen kann.“

Auch die moderne Rolle des Handwerksmeisters sei vielfältiger denn je. „Heute ist man nicht nur Handwerker, sondern auch Ausbilder, Unternehmer, Digitalisierungsexperte, manchmal auch Lebenscoach.“

Anerkennung für Lebenswerk

Im Mittelpunkt des Festakts standen jedoch die Jubilare selbst: Menschen, die ihre Lebenszeit dem Handwerk gewidmet haben – als Unternehmer, Ausbilder, Gestalter, Brückenbauer. „Wie viele Lehrlinge haben Sie geprägt, wie viele Werkstücke gefertigt, wie viele Kunden begleitet?“, fragte der Präsident rhetorisch. Die Antwort sei in Zahlen kaum zu fassen – wohl aber im tiefen Respekt, den man diesen Biografien entgegenbringen müsse.

Haltung und Wertefundament

„Meisterschaft ist mehr als Technik – sie ist Charakter“, lautete eine der zentralen Aussagen der Festrede. Die Jubilare stünden für Tugenden wie Verlässlichkeit, Anstand und Verantwortung, die gerade in Zeiten schnellen Wandels neu wertgeschätzt werden müssten. Die Handwerkskammer betonte daher, dass die Erfahrung der Altmeister für die Zukunft unverzichtbar sei. Sie seien nicht nur Vorbilder, sondern auch Wegweiser – mit einem Erfahrungsschatz, der bleibe, selbst wenn der letzte Arbeitstag längst vergangen ist.

Ehren-Meisterbriefe ausgehändigt

Die persönliche Überreichung der goldenen, eisernen und diamantenen Meisterbriefe durch Präsident Klaus Hofmann und den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Jens Brandt, begleitet von einigen Worten zum jeweiligen Werdegang des Geehrten unterstrich noch einmal die Wertschätzung für das Geleistete.

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