Der Glasfaserausbau in Deutschlands Mehrfamilienhäusern ist herausfordernd und kommt aktuell nur zögerlich voran: Von den rund 30,5 Millionen Haushalten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind lediglich 2,9 Millionen bis in die Wohnungen mit Glasfaser versorgt. In den großen Gebäuden mit sieben und mehr Wohneinheiten sind es sogar nur 400.000 Haushalte[1]. Für den VATM ist klar: Der Ausbau bis in die Gebäude und Wohnungen ist der nächste große Schritt der Digitalisierung – und braucht die besten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der Verband hat daher jetzt ein detailliertes Positionspapier zum Inhaus-Ausbau, der sogenannten Netzebene 4, vorgelegt.

VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer begrüßt ausdrücklich, dass das Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung in seinen Eckpunkten zur anstehenden TKG-Novelle den Netzausbau in den großen Mehrfamilienhäusern in den Fokus rückt. „Der Glasfaserausbau muss als gesamtwirtschaftliches Projekt verstanden werden – mit dem Ziel, allen Mieterinnen und Mietern den Zugang zu moderner digitaler Infrastruktur zu ermöglichen”, betont der Geschäftsführer. Für die enormen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Gebäude-Netze bedürfe es zuvorderst Planungssicherheit, zumal mehr als die Hälfte des Glasfaser-Inhaus-Ausbaus in von Wettbewerbern versorgten Gebäuden ausschließlich durch diese finanziert würden. Bestehende, zum Teil langfristig abgeschlossene Vereinbarungen der TK-Unternehmen mit den Wohnungseigentümern dürften dabei nicht durch neue gesetzliche Ansprüche unterlaufen werden. Ein Vollausbaurecht des ganzen Gebäudes, wie in den Eckpunkten dargelegt, könnte hierbei aber eine ökonomisch sinnvolle Ergänzung darstellen. Bereits bestehende Vertriebs- und Vertragsvereinbarungen müssten dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Interessen der Gebäudeeigentümer.

„Das Ministerium hat erkannt, dass ohne klare rechtliche Grundlagen der Glasfaserausbau in Gebäuden weiter hinter den Möglichkeiten zurückbleibt“, erklärt Ufer. Erfolgreich gelingt der Ausbau heute bereits dort, wo die Telekommunikationsbranche seit vielen Jahren eng mit der professionell organisierten Wohnungswirtschaft zusammenarbeitet. Allerdings stockt die Glasfaserversorgung bis in die Wohnung, wenn private Eigentümer oder Eigentümergemeinschaften den Ausbau nicht mittragen. Dies zeigt auch die Marktanalyse zum Stand der Glasfaser-Inhaus-Netze von Juni 2025. Langwierige Abstimmungsprozesse, Probleme bei der Zuständigkeit, fehlendes technisches Wissen oder rechtliche Unsicherheiten verzögern den zeitgemäßen Netzausbau. „Ein Vollausbaurecht”, so der Geschäftsführer, „kann grundsätzlich ein Hebel sein, um den Inhaus-Ausbau zu unterstützen und sollte als Chance verstanden werden. Eine Erweiterung der bisherigen Rechtslage gilt es dabei genau auszuloten.”

Dabei dürfe der Ausbau der Gebäudenetze vor allem nicht dazu missbraucht werden, ein Monopol der Telekom zu reaktivieren. Der VATM hat daher in einem detaillierten Konzept zur Glasfaserversorgung in Mehrfamilienhäusern tragbare Lösungen aufgezeigt. 

Dazu gehören:

–           Vorschläge zur Vereinfachung der Entscheidungsfindung in Eigentümergemeinschaften,
–           eine verbesserte bundesweite Aufklärungskampagne für mehr Akzeptanz bei der Gebäudeerschließung,
–           ein bundeseinheitliches, digitales Zugangsverfahren zu Eigentümerinformationen und
–           eine Ausweitung des Duldungsrechts unter engen Voraussetzungen.

„Der flächendeckende Glasfaserausbau gelingt nur, wenn er auch innerhalb der Gebäude endlich vorankommt. Das Bundesdigitalministerium setzt wichtige Prioritäten für eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur“, so Ufer.

Ein gebäudeweiter Ausbau spart Aufwand, Zeit und Kosten – sowohl für Eigentümerinnen und Eigentümer als auch für Bewohnerinnen und Bewohner. Er reduziert Eingriffe in die Bausubstanz, vermeidet Mehrfacharbeiten und schafft frühzeitig die Voraussetzungen für digitale Teilhabe im Haus. 

Zum VATM-Positionspapier zur Netzebene 4 gelangen Sie hier.
Die Marktanalyse 2025: Glasfaser-Inhaus-Netze finden Sie hier.

[1] VATM/ANGA Glasfaser-Inhaus-Netze – Marktanalyse 2025, Köln, 03. Juni 2025

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