Mit einer Investition von 10 Mio. € haben die Milchwerke Oberfranken West eG in Wiesenfeld ihre innerbetriebliche Logistik modernisiert und ausgebaut. Herzstück des Projekts ist ein 40 Meter hohes, gekühltes Hochregallager (HRL) mit 8.200 Palettenstellplätzen. molkerei-industrie war vor Ort.

"Wir wollten bereits im Jahr 2011 ein Hochregallager errichten, das unsere vorhandenen Lagerkapazitäten für 2.600 Paletten hätte ergänzen sollen. Im Nachhinein sind wir froh, dass aus diesem Plan nichts geworden ist, denn jetzt haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und uns auch logistisch zukunftsfest aufgestellt", erklärt Geschäftsführer Ludwig Weiß. Mit dem Neubau des Hochregallagers mit integrierter Konfektionier-, Kommissionier- und Versandzone entfiel die Notwendigkeit für externe Reifungslager (zuweilen waren dies 8.000 Paletten) und, ganz wichtig, die Paletten werden nicht mehr mit Flurförderfahrzeugen hin- und hergefahren, was in der Vergangenheit so manchen Schaden an der Ware oder an den Transportwegen verursacht hat.

In die Höhe gebaut

Das neue HRL misst 73 m in der Länge, 16 m in der Tiefe und 40 m in der Höhe. Dazu kommt ein angebauter Logistiktrakt mit einer Grundfläche von 30 x 36 m und 12 m Höhe. In dessen Untergeschoss ist die Versandzone mit drei Verladestellen untergebracht, im ersten Stock befindet sich das Kommissionierlager. Mit einem Sortiment von 90 Basisprodukten und einer entsprechenden kundenspezifisch höheren Artikelzahl sowie den verschiedenen MHDs können die MW Oberfranken West eG sowohl Vollpaletten als auch händisch konfektionierte Ware versenden. Dementsprechend bietet das neue, auf konstant 1,5 °C gekühlte HRL Regalfächer mit 2 m, 1,6 m und 1,2 m Höhe, die jeweils doppelt tief bestückt werden können. An das Lager angebunden ist die Produktion über eine Palettenbrücke in luftiger Höhe. Im Lager selbst erfolgen alle Transportvorgänge automatisch; die Hebestationen und Transportstrecken sind auf doppelte Kapazität ausgelegt, so dass das HRL im späteren Bedarfsfall gespiegelt werden kann.

Datenbanken wurden verheiratet

Zwei Regalfahrzeuge bedienen das Lager. Bei 40 m Hubhöhe s chaffen s ie 120 Einund Auslagerungen pro Stunde. Beladen werden täglich etwa 15 LKW, so dass es bei der Kapazität noch Spielraum gibt. Eingelagert werden können sowohl Industrie- als auch Europaletten. Vor der Übergabe an die Palettenbrücke werden alle Paletten und ihre Konturen komplett gescannt, außerdem erfolgt eine Kontrolle darauf, dass auch wirklich die korrekten Barcodes angebracht sind.

Lieferant des HRL sowie der Transporteinrichtungen war SSI Schäfer. Eine der größten Herausforderungen für die MW Oberfranken West eG war die Echtzeit- Anbindung von WAMAS (Oracle Datenbank) an das betriebseigene Warenwirtschaftssystem eEvolution für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie der Firma SOPRA EDV Informationssysteme GmbH (Microsoft SQL Datenbank), was nur durch den vollen Einsatz zweier Mitarbeiter (einem kaufmännischen und einem aus der Technik), möglich war. Auch die Mitarbeiter im Versand haben sich, so Weiß, den optimalen Umgang mit dem HRL selbst erarbeitet.

Kühlung: Ein "Traum"

Die Installation der Kühlung wurde von der Fa. SKA aus Vöhringen übernommen. Diese schlug schon im Vorfeld vor, dass zwei Regalgassen ausreichen, um das gesamte HRL mit Kälte zu versorgen. Als Lösung wurde ein sog. Penthouse-Verfahren gewählt, bei dem die Verdunstungskühler oben auf dem Gebäude sitzen und die Kaltluft in die Regalgassen fällt. Dies verläuft so zuverlässig, dass Weiß die Lösung als "wahren Traum" bezeichnet. Isoliert wurde das Lager von dem Regensburger Spezialisten Pröckl mit einer 200 mm starken Dämmschicht. Dass die Käserei am Ende 40 m hoch bauen konnte, war übrigens einem früheren Vorhaben zuzuschreiben, als das Unternehmen einen Trockenturmaufstellen wollte und dafür der Bebauungsplan angepasst wurde. Um dem neuen Lager den Eindruck extremer Höhe zu nehmen, läuft ein roter Strich einmal quer um das Gebäude.

Das neue HRL ist seit Mai 2016 in Betrieb und hat seitdem keine Ausfälle oder Schwächen gezeigt. Die Entscheidung für SSI Schäfer fiel nach der Ausschreibung und vielen Besichtigungen von Referenzinstallationen am Ende, wie Weiß zugibt, auch ein wenig aus dem Bauch. Doch dies sei insgesamt der absolut richtige Entschluss gewesen.

Milchwerke Oberfranken West eG

Die Milchwerke Oberfranken West eG verarbeiten ca. 450 Mio. kg Milch (10 % Bioanteil) zu Hart-, Schnitt- und Weichkäse, Grill- und Backkäse, Fingerfood sowie Mozzarella mit einem sehr hohen Spezialitätenanteil. Der Umsatz lag 2016 bei 220 Mio. €, beschäftigt werden ca. 400 Mitarbeiter. Im letzten Jahr wurden vier neue Käsefertiger Tetra Tebel OST mit je 27.500 l Fassungsvermögen installiert, die die Käsereikapazität auf 60.000 t gebracht haben. Damit will die Genossenschaft die Wochenendarbeit zumindest am Sonntag beseitigen und die Produktionssicherheit erhöhen.

MW Oberfranken West und SOPRA

Die Firma SOPRA, Spezialist im Bereich der Lebensmitteindustrie- hier speziell die Milchwirtschaft – hat durch ein ausgefeiltes Projektmanagement die Verbindung zwischen der kompletten Abwicklung der Prozesse im ERP, vom Eingang der individuellen Kundenaufträge, über die Planung der Artikel zur Produktions- Planung und Steuerung, bis hin zur Übergabe der Paletten – inklusive der jeweiligen Versandinformationen – an das HRL geschaffen. Das SOPRA ERP System übergibt somit die korrekten Einlagerungsprozesse an die SSI Schäfer HRL Software und schafft gleichermaßen Transparenz für die Auslagerung und der Kommissionierung für die jeweiligen Transportbeladungen der Kundenaufträge. Der Umfang dieses Projektes, qualitativ und quantitativ wurde auch deswegen zu einer Erfolgsgeschichte, da beide Dienstleister eine gute Zusammenarbeit pflegten.

SOPRA hat für diese Aufgabe, dem Gesamtprojekt unterschiedliche Wissensträger eingeplant. Dabei wurde die gesamte Administration und Projektarbeit, für die Milchwerke und SOPRA über Microsoft SharePoint abgewickelt.

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