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  • Reifenhersteller investiert 35 Mio. Euro in Forschungs- und Versuchslabor für Löwenzahn-Kautschuk
  • Gebäude und Anlagen sollen bis 2018 fertiggestellt sein, rund 20 Arbeitsplätze entstehen
  • Land Mecklenburg-Vorpommern fördert Forschungsvorhaben mit 11,6 Mio. Euro

Die Continental Reifen Deutschland GmbH hat heute mit einem symbolischen Spatenstich den Bau des Forschungs- und Versuchslabors „Taraxagum Lab Anklam“ in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. An der Feierstunde nahmen auch der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, der Bürgermeister der Stadt Anklam Michael Galander und der Leiter der Forschung und Entwicklung Pkw-Reifen von Continental, Dr. Boris Mergell, teil. Continental investiert in das Forschungsvorhaben insgesamt 35 Mio. Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben für den Bau und die Forschung mit rund 11,6 Millionen Euro.

Das Taraxagum Lab Anklam soll ab Herbst 2018 den Betrieb aufnehmen. Künftig soll dort der Anbau und die Verarbeitung von Russischem Löwenzahn als alternative Rohstoffquelle zum Kautschukbaum in den Tropen erforscht werden. Der Reifenhersteller plant, bei positiven Ergebnissen der Versuche den Rohstoff in seiner Serienproduktion einzusetzen, um künftig einen wachsenden Teil seines Naturkautschukbedarfs aus der Löwenzahnpflanze zu gewinnen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nun einen Standort in Anklam gefunden haben, der für unsere Forschungs- und Versuchsanlage passend ist“, sagte Dr. Mergell, Leiter der Forschung und Entwicklung Pkw-Reifen von Continental, beim Spatenstich. „Wir hoffen, durch die Weiterentwicklung des Anbaus von Löwenzahn und seiner Verarbeitung künftig einen Teil unseres Naturkautschukbedarfs nachhaltiger decken zu können. Die Pflanzen für unseren ‚Taraxagum‘ genannten Löwenzahnkautschuk können auch in gemäßigten Breiten angebaut werden, so können Monokulturen und Brandrodung in den Tropen vermieden werden; auch die Transportwege zu unseren Reifenwerken sind deutlich kürzer als bisher.“

Wirtschaftsminister Glawe betonte, dass sich Continental als ein strategischer Investor für die ganze Region erweisen könne. „Wir haben Hoffnung, dass mit dem erfolgreichen Verlauf des Forschungsvorhabens in einem weiteren Schritt auch eine innovative Fabrik der Zukunft in Vorpommern entsteht. Hiervon sollen nachhaltig Wirtschaft, Natur und Gesellschaft in der Region profitieren. Unsere Ziele sind dabei mehr Wertschöpfung und innovative Arbeitsplätze für Vorpommern“, sagte er.

Für die Stadt Anklam sagte Bürgermeister Galander, dass das Forschungs- und Versuchslabor des Reifenherstellers ein wichtiger Schritt in der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt sei. „Wir freuen uns sehr, dass mit dem Spatenstich ein internationaler Konzern hier bei uns Zukunftsentwicklung betreiben wird“, sagte er. „Das ist ein wichtiges Zeichen, das auch außerhalb der Region die Attraktivität des Standortes und die Qualifikation der Menschen hier demonstriert.“

Continental hatte im August 2016 die Planungen für das Labor vorgestellt und kann nun im Zeitplan mit dem Bau auf dem Grundstück Lilienthalring 1 in Anklam beginnen. Künftig werden dort rund 20 Mitarbeiter tätig werden. Die Forschungen zum Ersatz von Kautschuk aus den Tropen durch Pflanzen, die in gemäßigten Breiten angebaut wurden, hat der Reifenhersteller 2011 in Zusammenarbeit mit Fraunhofer Institut IME, Münster, dem Julius Kühn-Institut, Quedlinburg sowie dem Züchtungsexperten ESKUSA, Parkstetten und weiteren Partnern in verschiedenen Forschungsprojekten mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft begonnen.

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