Die badische Fritsch Elektronik GmbH, Leiterplatten-Fertiger aus Achern, zieht am letzten Tag der Münchener "electronica 2018" mit ihrer Teilnahme eine differenzierte Bilanz. Der Besuch des badenwürttembergischen Ministerialdirektors Michael Kleiner, unterstrich die
Bereitschaft der Landesregierung, weiter gezielt Unterstützung für die Wirtschaftsregionen im Südwesten Deutschlands anzugehen.

Konjunkturdelle: Einbruch für die EMS-Branche bleibt in Grenzen -Auftrieb für junge OEM-Projekte nutzen

Vier intensive Messetage liegen hinter Matthias Sester, Geschäftsführer des Hightech-Dienstleisters Fritsch Elektronik aus dem badischen Ortenaukreis. Für ihn und sein Team galt es, das künftige Neugeschäft auf der für Hightech-Fertiger international bedeutsamen Messe "electronica" zu sondieren, aber auch bestehende Kontakte gut zu pflegen. In seinem Resümee betonte Sester die Sensibilität, die das Geschäft angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftslage mit sich bringt: "Bei guter bis sehr guter Konjunktur zeigt sich mir als Unternehmensverantwortlicher die Notwendigkeit, rechtzeitig Veränderungen auszumachen. Der Einbruch des BIP im dritten Quartal in Deutschland ist noch kein Beinbruch. Die Maschinenhersteller für die EMS-Branche verzeichnen jedoch erste Einbrüche, insbesondere im Exportgeschäft."

Für den Leiterplatten-Hersteller nahe Offenburg machte Sester jedoch einen interessanten Aspekt für das Neugeschäft aus: "Uns erreichten nicht wenige Anfragen, bisweilen auch von jungen OEMAuftragsunternehmen, die nicht nur schnelle Lösungen zur Prototypenfertigung suchen. Auffällig war der Weitblick, den Jungunternehmer mitbrachten, auf der Suche nach Geschäftsbeziehungen, die langfristig angelegt sein sollen. Das deckt sich mit unserer Unternehmensstrategie: den Youngstern in der Wachstumsphase zur Seite zu stehen, mit ihnen zu wachsen." In der Folge bestätigt sich für Matthias Sester der Sinn, dem Bestückungsprozess in der Leiterplattenfertigung eine eigene Relevanz zuzuordnen: "Wir widmen uns dem Protypenbau nicht auf Zuruf, wir gehen diese Dienstleistung aktiv an, mit einer eigenen Fertigungsstruktur, maschinell wie personell. Hier gibt es viel zu tun."

Seismograf der Wirtschaft – Baden-Württembergs Landesministerium hat ein Ohr für mittelständische Unternehmen

Erfreulich erwies sich für den Geschäftsführer Matthias Sester auch das Gespräch mit einem Gast auf dem Gemeinschaftsstand der wvib Schwarzwald AG, auf die Fritsch Elektronik beheimatet war. Michael Kleiner, Ministerialdirektor im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, betonte im Dialog mit Sester das Interesse seines Ressorts an der zumeist von mittelständischen Familienunternehmen geprägten Elektronikbranche. Er erkundigte sich nach möglichen Schwierigkeiten, die der Markt mit sich bringe und war offen für einen weiteren Austausch zu den Zielen des wvib, dem größten branchenübergreifenden Zusammenschluss mittelständischer Industrieunternehmen in Baden-Württemberg und der Nordschweiz.

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