Die Vesperkirchensaison 2018/19 nimmt in Baden-Württemberg Fahrt auf. Mehr als 33 Vesperkirchen bieten seit Anfang November und noch bis Ende April „Sattwerden an Leib und Seele“, wie Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Diakoniechef Dieter Kaufmann in einem heute veröffentlichten Wort zur Vesperkirche betonen. Sie danken den zahlreichen, größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die durch ihr Engagement „vielfältige Begegnungen ermöglichen.“ Die Schirmherrschaft für die württembergischen Vesperkirchen hat Gerlinde Kretschmann übernommen.

„Mit den Vesperkirchen können wir Armut nicht bekämpfen oder alle Ungerechtigkeiten aus der Welt schaffen. Aber wir setzen ein Zeichen. Ein Zeichen der Liebe Gottes. Ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit, Respekt und Toleranz“, schreiben July und Kaufmann in ihrem gemeinsamen Wort. In der Vesperkirche dürfe jede und jeder so sein wie sie oder er ist. „Hier begegnen wir uns auf Augenhöhe. Alle, die kommen, sollen an Leib und Seele satt werden.“ Die Vesperkirchen bieten warme Mahlzeiten, Angebote zur medizinischen Grundversorgung und Raum für Begegnungen und Gespräche. Einige laden, wie etwa in Stuttgart, auch kostenlos zu einem Kulturprogramm ein.

Gerlinde Kretschmann unterstützt seit Jahren die Vesperkirchen, hat einige vor Ort besucht und auch selbst mit angepackt. In ihrem Grußwort schreibt sie: „Jedes Mal, wenn ich eine Vesperkirche besuche, spüre ich Wärme und Herzlichkeit. Die unterschiedlichsten Menschen sitzen zusammen an Tischen, sie essen und reden miteinander.“ Gerade weil Bedürftigkeit viele Gesichter hätte, sei es wichtig, sich für die Arbeit der Vesperkirchen einzusetzen. „Sehr gerne habe ich daher auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Vesperkirchen übernommen!“

Kretschmann, July und Kaufmann danken ausdrücklich den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, Spenderinnen und Spendern und zahlenden Besuchenden, die die Vesperkirchen erst möglich machen.

In Baden-Württemberg bieten inzwischen mehr als 33 Vesperkirchen in der kalten Jahreszeit warme Mahlzeiten und Raum für Begegnungen und Gespräche. In fast allen Vesperkirchen gibt es weitere Angebote: medizinische Grundversorgung, diakonische Beratung, Seelsorge, besondere Gottesdienste, der Besuch eines Frisörs oder ein Kulturprogramm. Die erste Vesperkirche in dieser Saison startete bereits am Montag, 5. November, in Ellwangen. Den Abschluss der Vesperkirchensaison macht die Vesperkirche in Leonberg am Mittwoch, 17. April.

Die erste Vesperkirche überhaupt fand 1993 in der Stuttgarter Leonhardskirche statt. Sie wird 2019 zum 25. Mal ihre Tore öffnen. Mittlerweile gibt es neben den Vesperkirchen in Baden-Württemberg auch Vesperkirchen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Vesperkirchen finanzieren sich ausschließlich über Spenden und werden hauptsächlich durch das Engagement von Ehrenamtlichen getragen.

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